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Heyne Galaxy 02

Heyne Galaxy 02

Titel: Heyne Galaxy 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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bisher gebaut wurde?«
    Garfield machte eine umfassende Handbewegung.
    »Dies hier ist ein A-Planet, Sir. Es regnet nie. Immer scheint die Sonne. Sie können sich vorstellen, wie schwer die Leute dazu zu bewegen sind, Unterkünfte zu bauen.«
    »Kein Regen?« Johnston starrte ungläubig auf die fruchtbare, braune Erde und die grünenden Anpflanzungen.
    »Kein Regen«, bestätigte Garfield einfach. »Aber überall sind unterirdische Wasserläufe. Sie werden wahrscheinlich vom Schnee der nahen Berge gespeist.«
    Johnstons Blick ging in die Ferne, wo er am Horizont die weißen Gipfel langgestreckter Gebirge entdeckte. Die Ebene war mit Wald bedeckt.
    »Wind?«
    »Kein Wind, Sir.«
    »Hm.« Eine Weile dachte der Chefbiologe nach. Als er wieder sprach, klang seine Stimme leicht vorwurfsvoll. »Sie hätten einen Meteorologen kommen lassen sollen, keinen Biologen.«
    »Für einen Biologen«, sagte Garfield, »ist dieser Planet äußerst interessant.«
    »Verstehen Sie etwas davon?«
    »Auf der Akademie war Biologie mein Lieblingsfach, Sir.«
    Johnston starrte ihn an, dann gab er das Grinsen zurück.
    »Aha, und nun wollen Sie, daß ich einige Ihrer hier aufgestellten Theorien bestätige? Verstehe.«
    Garfield hatte den Putzlappen, mit dem er sich nur die Zeit vertrieben hatte, längst weggelegt. An Johnstons Seite ging er auf die nächste Baracke zu.
    »Wir haben ein Laboratorium aufgestellt, in dem alle Untersuchungen vorgenommen werden können.«
    »Ausgezeichnet.« Chefbiologe Johnston reckte sich. Die Luft war kristallklar und warm. »Ich verstehe allmählich, warum Ihre Leute wenig Interesse daran zeigten, Unterkünfte zu errichten.«
    »Ganz bestimmt ist dies ein Planet der A-Klasse«, sagte der Gruppenleiter. Er folgte Johnston in das Labor. »Er entspricht allen Voraussetzungen. Eigentlich hätten wir ihn gern ›Eden‹ getauft, aber …«
    »Ja, ich weiß, Garfield. Jeder Planet, der so genannt wurde, hatte auch seine Schlangen. Eine dumme Sache.«
    »Meistens waren sie nicht für menschliche Besiedlung geeignet«, sagte Garfield ernst. »Nun, wir wollten jedenfalls das Risiko nicht eingehen – vorerst nicht.«
    »Verstehe«, grinste Johnston. »Bisher tauchten aber doch keine Schwierigkeiten auf, oder? Gibt es Raubtiere?«
    »Eigentlich nur eine Art«, gab Garfield Auskunft. »Wir haben die Spezies ›Dickkopf‹ genannt. Ein solches Tier hat den größten Kopf, den man sich vorstellen kann, und es besteht praktisch nur aus Zähnen und Muskeln.«
    Johnston runzelte die Stirn.
    »Nur ein Fleischfresser auf diesem Planeten?«
    »Ja.« Garfield schob dem Biologen einen Stuhl zurecht und nahm sich einen anderen. »Ich werde Ihnen einen kurzen Überblick geben. Die Vegetation ist, wie Sie sicherlich schon bemerkt haben, äußerst üppig. Nur Staudenpflanzen. Bäume gibt es nicht.«
    Johnston stand auf und ging zum Fenster. Als er sich wieder umdrehte, lag ein erstaunter Ausdruck auf seinem Gesicht. Mit leiser Stimme sagte er:
    »Wahrhaftig – keine Bäume. Das ist seltsam.«
    »Wenn man es sich länger überlegt, nicht mehr. Kein Wind, kein Regen, weder Hitze noch Kälte – ein ausgeglichenes Klima. Hier existierende Lebewesen benötigen keinen natürlichen Schutz – wozu sollten also Bäume wachsen?«
    »Vielleicht haben Sie recht.«
    »Die Umwelt formt den Charakter – oder die Lebensform. Auf diesem Planeten herrschen ideale Zustände für eine ganz bestimmte Tierart.«
    »Wiederkäuer«, nickte der Biologe. »Ja, allerdings.«
    »Richtig, Wiederkäuer! Pflanzenfressende Tiere, Tausende von ihnen in allen Variationen. Sie können sich das nicht vorstellen. Eine Art erinnert an ein Pferd. Ich würde so ein Tier gern zum nächsten Rennen anmelden; könnte ein Vermögen damit verdienen, so schnell läuft es.«
    »Und alle diese Tiere haben nur einen einzigen Feind?«
    »Den Dickkopf, ja. Einer meiner Leute – Parr heißt er – interessiert sich dafür. Er hat Knochen gesammelt. Auch Fossilien.« Garfield zeigte auf einige Glaskästen, die an der Rückseite des Labors standen. »Sie müssen sich das einmal ansehen.«
    Johnston ließ sich das nicht zweimal sagen. Aufgeregt begann er, in den Knochen zu wühlen. Seine Erfahrung sagte ihm sofort, daß er es mit den Überresten verschiedener Tierarten zu tun hatte.
    »Sehr interessant«, murmelte er. »Alles Fleischfresser. Sieht so aus, als hätten sie schnell laufen können.«
    »Aber nicht schnell genug. Die Wiederkäuer sind schneller.«
    »Also starben die

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