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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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während Ihres kurzen Aufenthaltes rund um die Erde führen.« Sie lächelte freundlich und routiniert. Sie führte ihn beiseite. »Ich werde ständig zu Ihrer Verfügung stehen, Tag und Nacht.«
    »Auch in der Nacht?« fragte er staunend.
    »Ja, Mr. Biskle. Das ist meine Aufgabe. Wir nehmen an, daß Sie nach all den Jahren der Arbeit auf dem Mars nicht mehr richtig orientiert sein werden … Nach dieser Arbeit, die wir auf der Erde so sehr schätzen und benötigen.« Sie ging neben ihm her und lenkte ihre Schritte auf einen abseits geparkten Hubschrauber.
    »Wohin wollen Sie zuerst? New York City? Broadway? In einen Nachtklub, ein Theater, ein Restaurant?«
    »Nein, ich würde am liebsten im Zentralpark auf einer Bank sitzen.«
    »Aber es gibt keinen Zentralpark mehr, Mr. Biskle. Während Ihres Aufenthaltes auf dem Mars wurde er in einen Parkplatz für die Angestellten des Regierungszentrums verwandelt.«
    »Ich verstehe«, sagte Milt Biskle. »Nun, ich bin auch mit dem Portsmouth Square in San Francisco zufrieden.« Er stieß die Einstiegluke des Helikopters auf.
    »Der ist ebenfalls in einen Parkplatz umgewandelt worden«, sagte Miß Ableseth und schüttelte traurig den Kopf mit den langen, glänzend roten Haaren. »Wir sind fürchterlich überbevölkert. Versuchen Sie es doch noch einmal, Mr. Biskle. Einige Parks sind noch vorhanden. Einer in Kansas und zwei in Utah, ich glaube im südlichen Teil, in der Nähe von St. George.«
    »Das sind schlechte Neuigkeiten«, sagte Milt Biskle. »Kann ich bei dem Amphitamin-Automaten dort halten? Ich brauche ein Belebungsmittel, um meine Stimmung ein wenig zu heben.«
    »Aber sicher«, sagte Miß Ableseth und lächelte freundlich.
    Milt Biskle ging mit raschen Schritten auf den Automaten zu, kramte in seiner Tasche, fand ein Zehn-Cent-Stück und warf es in den Schlitz.
    Die Münze fiel durch den ganzen Apparat hindurch und prallte mit einem hellen Klingen auf dem Asphalt auf.
    »Seltsam«, sagte Biskle überrascht.
    »Ich denke, daß ich das leicht erklären kann«, sagte Miß Ableseth. »Ihre Münze stammt vom Mars, sie ist auf eine geringere Gravitation abgestimmt.«
    »Hm«, sagte Biskle, als er das Geldstück vom Boden aufhob. Wie Miß Ableseth vorausgesagt hatte, fühlte er sich verloren. Er blieb neben ihr stehen, als sie eine Münze einwarf und aus dem Automaten eine kleine Ampulle mit dem Stimulans zog. Sicherlich, ihre Erklärung klang durchaus einleuchtend, aber…
    »Es ist acht Uhr abends nach Ortszeit«, lenkte sie ab, »und ich habe noch nichts zu mir genommen. Sie aßen sicherlich schon auf dem Schiff. Wollen Sie mich nicht trotzdem ausführen? Wir können bei einer Flasche Wein plaudern, und Sie erzählen mir ein wenig von diesen mysteriösen Ahnungen, die Sie veranlaßt haben, zur Erde zu kommen. Sie sind doch der Ansicht, daß irgend etwas Schreckliches passiert ist, und daß Ihre ganze Aufbauarbeit eigentlich sinnlos gewesen ist. Ich bin gespannt, davon zu hören.«
    Sie führte ihn zu dem Helikopter zurück, und die beiden zwängten sich auf die hintere Sitzbank. Milt Biskle stellte fest, daß ihr Körper warm und nachgiebig war. Er wurde verlegen, und sein Herz klopfte heftig. Es war schon lange her, daß er einer Frau so nahe gekommen war.
    »Hören Sie zu«, sagte er, als sich der von automatischen Kontrollen gesteuerte Helikopter vom Parkplatz erhob, »ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Ich bin hierher gekommen, um eine Aufgabe zu erfüllen. Ich bin auf der Erde, um zu beweisen, daß in Wirklichkeit die Prox gewonnen haben, und daß die wenigen überlebenden Menschen nur Sklaven der Prox-Regierung sind, die versuchen …«
    Er gab es auf; es war hoffnungslos. Miß Ableseth preßte ihren Körper weiterhin gegen ihn.
    »Sie glauben wirklich«, sagte sie, als der Hubschrauber über New York City hinwegflog, »daß ich eine Agentin der Prox bin?«
    »N-nein«, schwächte Milt Biskle ab. »Ich denke nicht.« Es war unter diesen Umständen auch nicht sehr wahrscheinlich.
    »Warum wollen Sie während Ihres Aufenthaltes auf Terra«, begann Miß Ableseth die Unterhaltung von neuem, »in einem überbelegten, lärmenden Hotel wohnen? Warum wollen Sie nicht zu mir in mein Häuschen in New Jersey ziehen? Ich habe genügend Platz, und Sie sind mir mehr als nur willkommen.«
    »In Ordnung«, stimmte Milt Biskle zu, da er die Zwecklosigkeit eines Widerspruches nur zu deutlich verspürte.
    »Gut!« Miß Ableseth gab eine Anweisung an die Maschine; sie kurvte

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