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Heyne Galaxy 07

Heyne Galaxy 07

Titel: Heyne Galaxy 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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nicht anders, und sie spielen niemals im Dreck. Seltsam, aber zu erklären.«
    »Ted!« Templins Stimme wurde plötzlich ganz scharf. »Das alles könnte eine Falle sein, bist du dir darüber klar?«
    »Wieso?«
    Templin sprach sehr langsam.
    »Sie nehmen alles wie selbstverständlich, Ted, so als spielten sie eine gut einstudierte Rolle. Schließlich kommen wir aus einem anderen Sonnensystem zu ihnen, mit einem Raumschiff. Sie haben in ihrem ganzen Leben vielleicht drei oder vier Raumschiffe landen sehen, also doch immerhin ein außergewöhnliches Ereignis. Man kann also doch wenigstens erwarten, daß sie neugierig sind. Aber nein. Sie haben uns nicht einmal beachtet. Oder fürchtete sich vielleicht jemand? Auch nicht! Und die Kinder tun so, als wären Raumschiffe überhaupt nichts für sie. Ich sage dir, das ist alles ein abgekartetes Spiel. Wir sollen glauben, auf einer idyllischen und harmlosen Welt gelandet zu sein. Pendleton mag das bis zu seinem Tode auch gedacht haben.«
    Ray sieht zu schwarz, dachte Eckert besorgt. Er ist kein objektiver Beobachter mehr. Überall vermutet er etwas, wo in Wirklichkeit überhaupt nichts ist.
    »Noch ist nicht bewiesen, daß Pendleton ermordet wurde, Ray. Wir müssen kühl beobachten, bis wir mehr wissen. Wir dürfen keine falschen Schlüsse ziehen!«
    Eckert dämpfte das Licht und ließ sich zurück aufs Bett sinken. Er entspannte sich. Der Wind drang durch die Ritzen der Holzläden. Er brachte den Geruch der Wiesen und Wälder mit. Es würden sechs herrliche Monate werden, dachte Eckert. Es würde sich sogar lohnen, wenn sie nach sechs Monaten sterben mußten. Sechs Monate Tunpesh waren mit dem Tod nicht zu teuer bezahlt. Das Klima war einmalig, die Eingeborenen freundlich und keineswegs primitiv. Wenn er sich eines Tages zur Ruhe setzen würde, wäre es gut, sich an Tunpesh zu erinnern. Hier wäre der richtige Ort, seinen Lebensabend zu verbringen. Keine Technik, aber wunderbare Möglichkeiten zum Angeln.
    Er drehte den Kopf ein wenig, um Templin zu beobachten, der sich auszog und ebenfalls ins Bett legte. Es war gut, Templin dabei zu haben, denn das hatte seine Vorteile. Templin wußte natürlich nicht, warum man gerade ihn ausgewählt hatte, Eckert zu begleiten, dabei war der Grund sehr einfach. Templins psychologische Kartei zeigte ähnliche Merkmale wie die Pendletons. In gewisser Hinsicht waren Gefühle und Ansichten beider Männer identisch.
    Durch die Läden fiel ein wenig Licht. Eckert sah etwas an Templins Hüfte blitzen. Das mußte ein Energiepäckchen sein. Leitungen verbanden die Anschlüsse mit einigen Knöpfen an der Jacke des Mannes. Eine kaum zu entdeckende und sehr wirksame Bewaffnung.
    »Wie primitiv sind die Eingeborenen eigentlich wirklich, Ted?«
    Eckert stopfte in aller Ruhe seine Pfeife, ehe er antwortete:
    »Ich glaube nicht, daß man sie überhaupt als primitiv bezeichnen sollte. Sie wissen eine ganze Menge, und man sollte sie nicht unterschätzen. Sie düngen ihre Äcker mit Phosphat, statt einen Gott um Regen oder Sonnenschein zu bitten. Schon allein das unterscheidet sie von primitiven Rassen. Ihre Kunst und Musik haben einen beachtlichen Stand erreicht. Nein, Ray, primitiv sind sie nicht.«
    »Ich bin froh, daß du da mit mir übereinstimmst. Sieh dir das mal an, Ted.«
    Templin legte ein Stück Metall auf den hölzernen Tisch. Eckert nahm es auf und betrachtete es aufmerksam. Es war schwer und auf einer Seite ungewöhnlich scharf geschliffen.
    »Was soll das sein?«
    »Im Dorf gibt es ein Krankenhaus. Es wird allerdings kaum benutzt, da die Eingeborenen anscheinend niemals oder nur selten krank werden. Aber Jagdunfälle sind nicht zu vermeiden. Das Stück Metall dort ist ein Skalpell.« Er lachte kurz auf. »Es schneidet genausogut wie eines unserer Skalpelle.«
    Eckert hielt das Messer auf der flachen Hand.
    »Wichtig ist nur, daß sie wissen, was damit anzufangen ist. Die Medizin ist keine einfache Wissenschaft.«
    »Was hältst du also davon?«
    »Sie haben eine gewisse Technologie, aber eben nur soviel, wie unbedingt notwendig ist. Mit überflüssigen Dingen geben sie sich nicht ab, weil sie mit ihrem Leben jetzt zufrieden sind.«
    »Wie meinst du das genau?«
    »Ganz einfach. Man kann auch ohne Flugautos und Raumschiffe leben.«
    »Und Waffen? Haben sie keine Waffen?«
    »Wenigstens benützen sie keine. Vielleicht würden sie das auch nie tun, selbst wenn sie welche hätten. Seit zwei Wochen sind wir nun hier, und sie sind sehr freundlich

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