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Heyne Galaxy 07

Heyne Galaxy 07

Titel: Heyne Galaxy 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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als sie schon immer gewußt hatten.
    »Ich bin immer noch überzeugt, daß man uns anlügt«, erklärte Templin wütend. »Oder wir sind dem Mann noch nicht begegnet, der mehr als die anderen weiß.«
    Eckert nahm seine Pfeife und setzte sich vor die Tür auf die Veranda. Die Sonnenstrahlen fielen durch die Zweige eines Obstbaumes und warfen seltsame Schatten auf sein Gesicht.
    »Wenn sie uns belügen, sind sie gefährlich für uns. Aber ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Man kann sich in einer Rasse nicht derart täuschen. Sie haben nur Waffen, die sie für die Jagd benötigen. Sie sind friedliebend.«
    »Wie soll man das wirklich wissen?«
    Eckert klopfte die Pfeife aus und füllte sie mit frischem Tabak.
    »Ganz einfach. Es gibt viele Geschichten über fremde Zivilisationen, die primitiv leben, primitiv regiert werden, eine einfache Kultur haben – und gleichzeitig Super-Waffen besitzen. Alle diese Geschichten sind unwahr. Die Kombination Schwert und Todesstrahler existiert einfach nicht. Jede Waffe nach Pfeil, Bogen und Messer wird von einer fortgeschrittenen Technologie hervorgebracht. Parallel mit der Entwicklung der Waffen läuft das Nachrichtensystem. Denke nur an ein gewöhnliches Radio. Welche Zivilisation ist notwendig, das Radio zu erfinden und zu bauen! Alles das gibt es hier nicht.«
    Templin kam ebenfalls in die warme Sonne.
    »Ich bin überzeugt, daß sie uns Theater vorspielen, wie sonst ist zu erklären, daß ihre Antworten so miteinander übereinstimmen?«
    »Auch hier muß ich dich berichtigen. Ein Verhalten wie das von dir angedeutete setzt eine Diktatur voraus. Aber alles deutet darauf, daß wir es auf Tunpesh nicht mit einer solchen zu tun haben. Allein die Gesichter der Leute beweisen das.«
    »Stimmt, das muß ich zugeben, trotzdem bleibt die Tatsache bestehen, daß wir nichts erfahren haben. Wir wissen nur, daß Pendleton ein feiner Kerl war und keine Freunde besaß.«
    Eckert nickte.
    »Also gut, dann werden wir eben andere Methoden anwenden, um wirklich die Wahrheit zu erfahren. Uns bleibt keine andere Wahl, wenn ich es auch vermeiden wollte.«
    Er entnahm dem Gepäck einen Kasten und öffnete ihn. An der Vorderseite waren Skalen und Zeiger. Seitlich und oben erkannte Templin Elektroden und Nervensonden.
    »Das ist aber verdammt gefährlich, Ted.«
    »Vielleicht ist es gefährlicher, das Risiko nickt einzugehen. Die Zeit drängt, und wir müssen zu einem Ergebnis gelangen, egal wie. Vergiß nicht, daß wir die Möglichkeit haben, die Erinnerung des Verhörten zu löschen. Er wird später nichts mehr wissen.«
    »Bei wem versuchen wir es?«
    »Wenn wir es schon tun, warum nicht gleich oben anfangen?«
    Sie mußten endlich erfahren, was geschehen war. Pendleton hatte Selbstmord verübt, oder er war ermordet worden. Nur eine der beiden Möglichkeiten kam in Frage.
    Welche?
    Und dann gab es für Eckert noch einen anderen Grund, zum letzten Mittel zu greifen. Templin war immer noch davon überzeugt, daß man Pendleton umgebracht hatte. Er war unbeherrscht und ständig bewaffnet. Die Frage lautete nicht, ob er eines Tages die Nerven verlieren und seine Waffen einsetzen würde, sondern wann.
    Es sah so aus, als wollte es in dieser Nacht wieder regnen. Wolken bedeckten den Himmel, und nur wenig Sterne waren zu sehen. Eckert und Templin standen im Schatten des Hauses und beobachteten die wenigen Eingeborenen, die sich auf die Straße wagten. Eckert sah auf seine Uhr. Noch wenige Minuten, und Nayova würde sein Haus verlassen, um den üblichen Abendspaziergang zu machen.
    Eckert dachte voller Verlangen an sein warmes Bett, als sich die Tür des Hauses öffnete und Nayova auf die Straße trat. Der Häuptling blieb auf der Schwelle stehen, atmete tief ein und reckte sich. Dann spazierte er davon, langsam und ziellos.
    Sie folgten ihm und holten ihn ein.
    »Oh, die Menshars von der Erde«, sagte Nayova, ohne Überraschung zu verraten. »Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Ja, wir möchten Sie bitten, uns zu unserem Heim zu begleiten.« Eckert lächelte. »Es ist ja nicht sehr weit.«
    »Das verstehe ich nicht. Hat das nicht bis morgen Zeit?«
    »Leider nicht. Es ist wichtig.«
    »Aber ich …«
    Er ließ sich so nicht überreden. Also schlug Templin zu. Ek-kert fing den Bewußtlosen auf, ehe er zu Boden stürzte. Templin nahm die Beine, dann trugen sie den Häuptling wie ein Paket davon. Sie hielten sich abseits der Straße in den Büschen, um nicht gesehen zu werden.
    Kaum hatten sie eine halbe

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