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Heyne Galaxy 07

Heyne Galaxy 07

Titel: Heyne Galaxy 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Ich sah die Bodenmannschaft das Schiff betreten und die Luke hinter sich schließen. Herman verschloß unsere Kabine und ließ mit einem Knopfdruck die Luft aus der Plastikschleuse. Sie löste sich vom Schiff, und wir setzten uns in Richtung der Station in Bewegung.
    Die Lastwagen begegneten uns auf halbem Weg. Sie wühlten sich durch den Staub bis zum Raumschiff. Große schwerfällige Fahrzeuge. Die Zeiten hatten sich gebessert. Früher mußte die Fracht noch von Menschen im Raumanzug transportiert werden. Heute lag die ganze Station unter einer Kuppel, die mit Luft gefüllt war. Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis die Raumschiffe selbst in eine Kuppel gefahren werden konnten.
    Auf der Fahrt zur Station sprachen wir kein Wort. Für Herman war es Routine, für uns das Ende einer ereignislosen Reise. Ein paar Wochen lang würden wir herumlungern, trinken, erzählen, sehen, ob es etwas Neues gab, vielleicht auch einen Ausflug zur Erde machen. Dann ging es zurück in den Weltraum, zum Mars oder zur Venus oder vielleicht zum Merkur. Wir ähnelten Fernfahrern, die Vorräte und Maschinen hinaus, und wertvolle Mineralien zurückbrachten. Ich war nun schon seit fünfzehn Jahren dabei, und es war so eintönig wie das Leben eines Schrankenwärters.
    »Ich bin gespannt, ob er da ist«, sagte Dumarest.
    Das Mondauto war innerhalb der Kuppel vor der Station zum Stehen gekommen. Wir stiegen aus.
    French zuckte die Achseln.
    »Ich schätze so, es sei denn, er ist inzwischen gestorben. Was meinst du, Frank?«
    Ich gab keine Antwort.
    »Es ist doch jedesmal dasselbe«, sagte Dumarest. »Immer wieder sitzt der alte Thorne da und scheint auf uns zu warten. Er würde mir fehlen, wenn er nicht da wäre.«
    Wir betraten die Empfangshalle.
    »Da ist er«, sagte Dumarest. »Wie immer.« Er lachte. »Der gute alte Thorne, er läßt einen nicht im Stich.«
    Thorne stand am Anfang des Korridors, der zu den Wohnquartieren führte. Es war ein hagerer, alter, fast kahlköpfiger Mann; trotz der geringen Schwerkraft waren seine Schultern nach vorn gebeugt.
    Ich fühlte seine Augen auf mir ruhen, während ich meine Schiffspapiere einem Offizier übergab. Sie folgten mir auch, als ich in das medizinische Untersuchungslabor ging, um mich auf Strahlenverseuchung überprüfen zu lassen. Und sie warteten auf mich, als ich wieder herauskam.
    Es waren sanfte und geduldige Augen, Augen, die jeden genau betrachteten, der auf dem Mond landete. Denn jeder, der auf dem Mond ankam, mußte durch diesen Raum kommen. Die meisten achteten nicht auf ihn. Einige, wie zum Beispiel Dumarest, machten sich Gedanken und stellten die verrücktesten Theorien auf. Ich aber wußte, warum er dort stand und die Gesichter der Menschen studierte, die an ihm vorüberzogen.
    Er wartete auf seinen Sohn.
    »Frank.«
    Er trat auf mich zu, als ich gerade an ihm vorbeigehen wollte. Seine Hand legte sich leicht auf meinen rechten Arm, und in seinen Augen stand die immer wiederkehrende Frage.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nichts. Tut mir leid.«
    »Keine Passagiere? Niemand sonst an Bord? Wirklich niemand, Frank?«
    »Nein, nur wir drei.«
    Ich sah Dumarest und French nach. Sie gingen in ihre Quartiere, um sich zu duschen und umzuziehen. Es gab Schiffsbesatzungen, die auch während ihres Urlaubs immer zusammenblieben. Wir gehörten nicht dazu. Ich wußte, daß ich die beiden erst dann wiedersehen würde, wenn der Start kurz bevorstand.
    »Und kein Schiff in den nächsten drei Tagen.« Thorne nahm seine Hand von meinem Arm. Er kannte die Flugpläne genausogut wie das Stationspersonal.
    »Waren Sie – haben Sie auf dem Mars – ich meine …«
    »Wir landeten in Holmston«, sagte ich. »Wir waren dort zwei Tage, gerade lange genug, um das Schiff zu entladen und neue Fracht aufzunehmen. In Holmston kenne ich jeden Mann und jede Frau.«
    »Natürlich.« Er sah enttäuscht aus. »Ich dachte nur, daß Sie vielleicht…«
    »Seien Sie doch vernünftig«, bat ich ihn. »Sie können den Mars nicht mit der Sahara vergleichen. Ein Mann kann nicht in den Marswüsten verschwinden, er kann dort nicht leben. Außerhalb der Ansiedlungen gibt es kein Wasser, keine Nahrung, nicht einmal genug Luft.«
    »Ja, ich weiß, Sie haben recht.«
    Ich ging den Korridor entlang, und Thorne begleitete mich. Ich legte keinen besonderen Wert darauf, aber das konnte ich ihm nicht sagen. Früher hatte er mir leid getan, und deshalb sprach ich mit ihm. Dann gewöhnte ich mich daran. Heute war es meine Pflicht, ihm

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