Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heyne Galaxy 09

Heyne Galaxy 09

Titel: Heyne Galaxy 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
Vom Netzwerk:
Rundes und Hartes, das der andere in seiner Hand zurückließ.
    Das Ding wandte sich ab und glitt zwischen den Stäben hindurch in den Käfig. Die Hände berührten den Korb, und der Käfig begann zu verschwimmen und war im nächsten Augenblick verschwunden.
    Mose stand verlassen im Hof seiner kleinen Farm und starrte auf die Stelle, wo eben noch der Käfig gestanden hatte, und dachte an das, was er gestern nacht geträumt hatte – oder hatte er es gesagt bekommen?
    Das Wesen war jetzt also schon dort draußen zwischen den Sternen. Es schwebte in der absoluten Einsamkeit des Weltalls auf der Suche nach etwas, das sich kein menschlicher Geist vorstellen konnte.
    Langsam wandte sich Mose ab und ging ins Haus, um die Eimer zu holen und sich ans Melken zu machen.
    Da fiel ihm der Gegenstand in seiner Hand ein, und er öffnete die Finger und warf einen Blick darauf.
    Es war ein kleiner Kristallball, dem Ball sehr ähnlich, den er in dem Brustschlitz des toten Wesens gefunden hatte. Doch während jener Ball milchig und tot gewesen war, schien dieser wie im Widerschein eines fernen Feuers zu erglühen.
    Und noch während er das seltsame Geschenk betrachtete, fühlte er sich plötzlich glücklich und geborgen wie selten zuvor, als ob plötzlich eine Menge Leute bei ihm wären, die seine Freunde waren.
    Er schloß die Hand um den kleinen Ball, und das Glücksgefühl blieb, und das durfte doch nicht sein, denn es gab gar keinen Grund, glücklich zu sein. Das Wesen hatte ihn verlassen, und sein Geld war verbraucht, und er hatte keine Freunde – aber trotzdem fühlte er sich wunderbar.
    Er steckte den Ball in die Tasche und ging los, um die Eimer zu holen. Er spitzte die Lippen und pfiff vor sich hin, und das war das erstemal seit langer, langer Zeit, daß er so etwas tat
    Vielleicht war er so glücklich, überlegte er, weil das Wesen nicht gegangen war, ohne ihm die Hand zu geben und ihm auf seine Weise zu danken.
    Und ein Geschenk, wie wertlos es auch sein mochte, hatte stets eine gefühlsmäßige Bedeutung. Es war lange her, seit ihm jemand etwas geschenkt hatte.
    Es war dunkel und einsam in den Tiefen des Raumes – besonders ohne Gefährten. Es konnte lange dauern, bis er einen andern fand.
    Vielleicht hatte er närrisch gehandelt, aber der alte Eingeborene war so freundlich gewesen. Und jemand, der eine weite und schnelle Reise machen will, tut gut daran, nur leichtes Gepäck mitzunehmen. Außerdem war da nichts anderes gewesen, das er ihm hätte schenken können.
     

Das letzte Mittel
    (FOUNDING FATHER)
     
    Isaak Asimov
     
     
    Die Katastrophe, die ihnen zum Schicksal geworden war, hatte vor fünf Jahren stattgefunden – vor fünf Sonnenumkreisungen dieses Planeten, der in den Sternkarten als HC-i254ad verzeichnet war.
    Wenn die Menschen auf der Erde davon gewußt hätten, hätten sie vielleicht von einem heroischen Kampf gesprochen, von einem Epos in der Geschichte des Galaktischen Korps: fünf Männer auf einer feindlichen Welt, gegen die sie sich fünf planetarische Jahre lang, die etwa sechseinhalb Erdjahren entsprachen, zur Wehr setzten.
    Und jetzt war der Kampf schließlich doch verloren, und sie starben. Drei von den Männern lagen bereits im Koma, der vierte hielt seine gelb leuchtenden Augen nur noch mühsam offen, während der fünfte noch auf den Beinen war …
    Aber es war durchaus keine Frage des Heldentums. Fünf Männer waren gegen Langeweile und Verzweiflung angegangen und hatten ihre lebenspendende Metallhöhle in Betrieb gehalten – aus dem höchst unheroischen Grund, weil ihnen gar nichts anderes übrigblieb, solange sie noch am Leben waren.
    Wenn dieser Kampf einem der Männer je interessant vorgekommen war, so hatte es sich keiner anmerken lassen. Nachdem das erste Jahr vorüber war, verstummten die Gespräche über eine mögliche Rettung, und am Ende des zweiten Jahres wagten sie das Wort ›Erde‹ nicht mehr in den Mund zu nehmen.
    Es gab jedoch ein anderes Wort, das stets gegenwärtig war. Wenn es auch selten ausgesprochen wurde, so geisterte es doch ständig durch die Gedanken der Männer: ›Ammoniak‹.
    Es war ihnen zuerst begegnet, als sie mit bockendem Antrieb und nahezu führerlosem Raumschiff hier gelandet waren.
    Im allgemeinen muß man bei jedem Unternehmen mit bösen Überraschungen rechnen und stellt sich entsprechend darauf ein – natürlich in Maßen. Ein Magnetsturm verursacht einen Kurzschluß im Hyperantrieb – das kann repariert werden, wenn man die nötige Zeit hat. Ein

Weitere Kostenlose Bücher