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Heyne Galaxy 10

Heyne Galaxy 10

Titel: Heyne Galaxy 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Nun, er hatte sich auf Latimer und Altman verlassen, die ihn jetzt mit Informationen versorgten, wie sie von solchen Spionen auch zu erwarten waren.
    »Du hast Halluzinationen, Don«, sagte er kurz angebunden. »Ned, geh zu Doc Quesada. Er soll sofort herkommen. Don, du stellst dich hier an den Eingang, und wenn Hahn auftaucht, schreist du, so laut du kannst, verstanden? Ich werde das Gebäude nach Hahn durchsuchen.«
    »Augenblick«, sagte Latimer, der sich wieder unter Kontrolle zu haben schien. »Jim, erinnerst du dich daran, daß ich dich gefragt habe, ob du mich für verrückt hältst? Du hast meine Frage verneint! Du hast mir vertraut! Das darf jetzt nicht plötzlich anders sein! Ich sage dir, daß ich mir das Ganze nicht nur eingebildet habe. Ich habe gesehen, wie Hahn verschwand. Ich kann es nicht erklären, aber ich bin noch normal genug, um zu wissen, was ich gesehen habe.«
    Barrett sagte besänftigt: »In Ordnung, Don. Vielleicht hast du recht. Aber bleib bitte jetzt hier bei der Tür stehen. Ich muß mir das mal ansehen.«
    Er begann seinen Rundgang in dem Raum, der den Hammer beherbergte. Es schien alles in Ordnung zu sein. Das Glühen eines Hawksbill-Feldes war nicht sichtbar, und es schien auch sonst alles unverändert. Der Raum hatte keine unübersichtlichen Ecken, in denen sich Hahn hätte verstecken können; also setzte Barrett seinen Weg fort und warf einen Blick ins Krankenrevier, in den Versammlungsraum und in die Küche. Von Hahn keine Spur. Natürlich gab es für Hahn genügend Verstecke, doch Barrett bezweifelte, daß der Mann überhaupt hier war. Es schien wahrscheinlicher, daß der ganze Zwischenfall nur in der Phantasie Latimers existierte. Er beendete seinen Rundgang am Haupteingang, den Latimer noch immer bewachte.
    Altman und Quesada tauchten aus der Dunkelheit auf.
    »Was ist los?« fragte Quesada.
    »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte Barrett. »Don und Ned sind der Meinung, Lew Hahn hätte mit den Zeit-Maschinen herumgespielt. Ich habe das Gebäude durchsucht, aber niemanden gefunden, also haben sie sich vielleicht geirrt. Ich schlage vor., daß du ihnen eine kleine Beruhigungsspritze gibst, und dann gehen wir alle wieder ins Bett.«
    Latimer protestierte: »Ich habe dir doch gesagt, daß Lew Hahn…«
    »Augenblick!« fuhr Altman dazwischen. »Hört mal! Was ist das für ein Geräusch?«
    Das Geräusch war deutlich zu hören und in seiner Eindeutigkeit erschreckend. Das ionisierende Zischen eines sich aufbauenden Hawksbill-Feldes. Barrett rann ein kalter Schauer über den Rücken, und er sagte mit mühsam beherrschter Stimme: »Das Feld ist an. Vielleicht bekommen wir wieder eine Lieferung.«
    »Um diese Zeit?« fragte Latimer.
    »Wir wissen nicht, wie spät es Oben ist. Ihr bleibt alle hier. Ich werde mir den Hammer mal ansehen.«
    »Ich sollte besser mitkommen«, schlug Quesada vor.
    »Ihr bleibt alle hier!« donnerte Barrett und hielt inne – von seinem plötzlichen Wutausbruch überrascht. »Dazu ist nur einer erforderlich. Ich bin gleich zurück.«
    Ohne auf Quesadas Antwort zu warten, wandte er sich um und humpelte in den Hammer-Raum. Mit den Schultern drückte er die Tür auf und warf einen Blick hinein. Er brauchte das Licht nicht einzuschalten, denn das hellrote Leuchten des Hawksbill-Feldes machte jede Einzelheit deutlich sichtbar.
    Barrett stellte sich direkt hinter die Tür. Er wagte kaum zu atmen, während er auf den Hammer starrte, dessen Glühen sich vertiefte und ausbreitete, bis es den wartenden Amboß mit erfaßte.
    Dann erfolgte das Implosionsgeräusch, und Lew Hahn fiel aus dem Nichts auf den Amboß, auf dem er einen Augenblick lang in temporalem Schock bewegungslos verharrte.
     
     
     
    9
     
    Barrett stand im Schutz der Dunkelheit und wartete.
    Hahn setzte sich langsam auf und schüttelte die Betäubung von sich ab. Dann ließ er sich an den Rand des Ambosses gleiten und baumelte mit den Beinen, um den Kreislauf anzuregen. Mehrmals atmete er tief ein und aus. Schließlich erhob er sich und bewegte sich vorsichtig durch den Raum, um nicht irgendwo anzustoßen. Das Hawksbill-Feld war in dem Augenblick erloschen, als er den Amboß berührte.
    Abrupt schaltete Barrett das Licht an und sagte: »Wo bist du gewesen, Hahn?«
    Der junge Mann fuhr. zusammen, als hätte ihm jemand ein Messer in den Leib gerammt. Er keuchte, sprang zurück und hob abwehrend die Hände.
    »Ich will eine Antwort!« sagte Barrett.
    Hahn erlangte sein Gleichgewicht zurück, warf einen

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