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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

Titel: HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: tina
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trat vor und hörte, wie der Türmelder auf ihn
    reagierte.
    »Wer ist da?« ertönte es.
    »Tom Paris.«
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    Die Tür öffnete sich. Marta präsentierte sich nicht in Uniform, sondern in einem dünnen weißen
    Nachthemd. Außerdem trug sie ihr langes seidenes Haar offen. Die Haut glühte fast im matten Licht,
    das ihr von hinten über die Schultern rann, und die blauen Augen funkelten. Sie sah noch prächtiger
    aus als sonst. Paris glaubte, nie zuvor eine schönere Frau gesehen zu haben.
    Sie lehnte sich an den Türrahmen, und Tom roch ein Parfüm, dessen Duft ihn an exotische Blumen
    erinnerte. Er beugte sich vor und atmete tief ein.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Lieutenant?« fragte Marta in einem Tonfall, der viel zu sehr nach
    Dienst klang.
    »Ich bin gekommen, um Sie zum Picknick einzuladen.« Paris hob einen kleinen Datenchip. »Derzeit
    hält sich niemand in der Holo-Kammer auf. Und sie gehört zu den Systemen an Bord, die über volle
    Energie verfügen.«
    »Klingt sehr reizvoll«, erwiderte Marta. »Aber leider kann ich Ihre Einladung nicht annehmen.« Sie
    wich ein wenig zur Seite und blickte in ihr Quartier. »Ich habe heute abend schon etwas vor.«
    Tom folgte ihrem Blick. Und sah Harry Kim mit einem Weinglas in der Hand. Der junge Fähnrich
    prostete ihm zu.
    Paris spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoß. »Ich, äh…«, begann er.
    »Ich danke Ihnen trotzdem.« Marta trat zurück, und die Tür schloß sich.
    Tom schlug mit der flachen Hand an die Wand. Ganz offensichtlich war ihm Kim zuvorgekommen.
    Der Junge lernte schnell…
    Paris lächelte schief. Was habe ich denn erwartet? Immerhin lernt er vom Meister.
    Er pfiff leise vor sich hin und schlenderte durch den Korridor.
    Kathryn Janeway wartete vor dem Zugang der Krankenstation auf Tuvok. Besorgnis prickelte in ihr,
    und sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Was hielt den Sicherheitsoffizier auf? Schließlich
    näherte sich der Vulkanier. Er schien sich gut erholt zu haben, wirkte nicht mehr blaß und hielt den
    Kopf hoch erhoben. Sein fester Blick bestätigte den positiven Eindruck.
    Er blieb vor Janeway stehen. »Sind Sie soweit, Oberhaupt?«
    Falten bildeten sich in der Stirn der Kommandantin. Oberhaupt? Diese Anrede erschien ihr seltsam,
    doch unter den gegenwärtigen Umständen wollte sie mit entsprechenden Fragen keine Zeit verlieren.
    »Ja. Und Sie?«
    »Bestätigung.«
    Janeway holte tief Luft und betrat die Krankenstation. Der Sperianer - sein Name lautete Sozoas,
    erinnerte sie sich - stand weiter links, sprach mit Kes und Dr. Zimmerman. Die Haut des Fremden
    wirkte noch immer grau und fleckig, aber die tentakelartigen Auswüchse auf dem Kopf neigten sich
    nun hin und her. Die Bewegungen deuteten nicht etwa auf Schwäche hin, sondern wirkten kraftvoll.
    »V’peth sem t’tar«, sagte Sozoas und drehte sich zu ihr um. In seiner Stimme trillerte es. »Freund
    Tuvok. Oberhaupt Janeway. S’path tzi nar loth.«
    Woher kannte er sie? Offenbar hatte er durch die Mentalverschmelzung Informationen von Tuvok
    bekommen. Janeway sah zum Vulkanier, der sich andeutungsweise verbeugte. Sie zögerte kurz, bevor
    sie seinem Beispiel folgte. Jetzt mußte sie sich ganz auf Tuvoks Instinkte verlassen.
    »Es freut mich, Ihnen erneut zu begegnen, Freund Tuvok«, fuhr Sozoas fort. In seinem Englisch ließ
    sich ein leichter Akzent vernehmen. »Unsere Einheit hat meine Horizonte erweitert.«
    »Das gilt auch für mich«, erwiderte Tuvok. »Sie beherrschen jetzt unsere Sprache.«
    »Se’peth na ho-tkso«, sagte Sozoas.
    »Zha na ho-tkso«, antwortete der Vulkanier. »Und ich spreche die Ihre. Es war eine gute Einheit,
    Freund Sozoas.« Er drehte den Kopf. »Ich möchte Ihnen Oberhaupt Janeway vorstellen. Sie hat das
    Kommando über dieses Schiff.«
    »Oberhaupt Janeway…« Sozoas verneigte sich erneut vor ihr.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Sozoas.« Tuvok nickte kaum merklich, und daraufhin verbeugte sie
    sich ebenfalls. Die Dinge entwickelten sich besser, als sie zu hoffen gewagt hatte.
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    »Sie sind als Freund eingestuft?« fragte Sozoas. »Das entnehme ich den geteilten Erinnerungen… Und
    doch befehligen Sie das Schiff?«
    Janeway sah zu Tuvok, der ihren Blick ganz bewußt zu meiden schien. Sie hielt ihn für einen Freund,
    aber sie hatten nie Gelegenheit gefunden, ihrer Beziehung einen persönlichen Aspekt hinzuzufügen. Es
    war angenehm zu wissen, wie er in bezug auf sie empfand - das vermittelte ihr ein Gefühl

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