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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

Titel: HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: tina
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Gespräch zugegen sein, wenn es möglich ist.«
    Um zu kontrollieren, was Sie sagen, dachte Janeway, hütete sich jedoch davor, diese Worte laut
    auszusprechen. Ob diensttauglich oder nicht: Nur Tuvok verstand die sperianische Sprache.
    Sozoas schien zu ahnen, worum es der Kommandantin ging. »Natürlich, Freund Janeway. Sie wollen
    kein Risiko eingehen. Das verstehe ich durchaus. Wir warten auf Freund Tuvok.«
    Kapitel 17
     
    Überrascht und auch amüsiert beobachtete Kes, wie Tuvok und der Arzt bei jeder einzelnen
    Untersuchungsphase stritten. Die Programmierer hatten das medizinische Notfallprogramm mit einem
    deutlich ausgeprägten Hang zur Halsstarrigkeit ausgestattet. Dieses >Wesensmerkmal< gehörte zu den
    Eigenschaften, die Zimmerman zu einem guten Arzt machten. Ganz gleich, welche Argumente Tuvok
    anführte - er gab nie nach, änderte einfach nur seine Taktik.
    Damit schien er Erfolg zu haben. Tuvok ließ die Analysen über sich ergehen, wenn auch nicht in der
    Reihenfolge, die der Arzt vorschlug.
    Sonderbarerweise ergab sich bei der Blutbiopsie nichts Ungewöhnliches. Das galt auch für den
    Hirnscan, die Biosondierung und die anderen Untersuchungen. In Gedanken trat Kes einen Schritt
    zurück und bemühte sich, Tuvok aus einem neuen Blickwinkel zu sehen - diese geistige Übung hatte
    sie von Neelix gelernt. Nun, alles deutete darauf hin, daß Tuvok für einen Vulkanier seines Alters in
    ausgezeichneter körperlicher Verfassung war.
    »Ich habe es ja gesagt.« Tuvok strich seinen Uniformpulli glatt. »Diese Untersuchungen sind reine
    Zeitverschwendung.«
    »Wie erklären Sie dann Ihre bemerkenswert emotionalen Reaktionen?« konterte der Arzt. »Wann
    haben Sie zum letzten Mal einem Besatzungsmitglied wegen der Kleidung Komplimente gemacht?«
    »Vor fünf Komma zwei Minuten.«
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    »Und davor?«
    Tuvok überlegte, und die Stille dauerte an. Auch Kes dachte nach. Wann hatte sich der Vulkanier
    positiv über die Kleidung eines Mitglieds der Crew geäußert, von ihr einmal abgesehen? Nach einigen
    Sekunden fand sie die Antwort: Es war noch nie zuvor geschehen.
    »Ich kann mich an keinen anderen Fall entsinnen«, räumte Tuvok schließlich ein.
    »Na bitte!« sagte Zimmerman in einem fast triumphierenden Tonfall. »Es handelt sich um atypisches

Verhalten. Was darauf hindeutet, daß irgend etwas nicht stimmt. Physische Probleme existieren nicht.
    Also kommen nur psychische in Frage.«
    »Und wenn ich Kes’ Kleidung heute zum erstenmal bewußt zur Kenntnis genommen habe?« wandte
    Tuvok ein. »In dem Fall wäre meine Reaktion völlig normal.«
    »vielleicht ist das alles gar nicht so wichtig.« Kes ahnte einen neuen Streit und versuchte, ihm
    zuvorzukommen. »Wenn Tuvok die Farbe meiner Kleidung mag… Warum sollte er mir deshalb keine
    Komplimente machen?«
    »Es spielt überhaupt keine Rolle, ob ihm Ihre Kleidung gefällt oder nicht«, erwiderte Zimmerman
    langsam. »Vulkanier machen keine derartigen Komplimente, da sie ausgesprochen emotionaler Natur
    sind.«
    »Ich habe nur eine Tatsache festgestellt«, verteidigte sich Tuvok.
    »Erinnern Sie sich an Ihren Vater?« fragte Kes plötzlich. Wenn ich Tuvok dorthin steuere, wo die
    Wahrheit liegt… Vielleicht sieht er dann ein, daß mit ihm etwas nicht in Ordnung ist. Sie wußte: Neelix
    hätte einen solchen Trick benutzt.
    »Natürlich«, sagte Tuvok.
    »War er ebenso logisch und rational wie Sie?«
    »Er erreichte eine höhere Stufe der Logik und Rationalität. Ich habe immer versucht, mir ein Beispiel
    an ihm zu nehmen.«
    »Stellen Sie sich vor, wie er Ihr heutiges Verhalten beurteilt hätte: das meiner Kleidung geltende
    Kompliment, Ihr Gebaren dem Captain und Dr. Zimmerman gegenüber.«
    Falten entstanden in Tuvoks Stirn. »Ich verstehe, was Sie meinen«, erwiderte er nach einigen
    Sekunden. »Meine Reaktionen sind tatsächlich seltsam, wenn man sie mit dem vulkanischen Standard
    vergleicht.« Er zögerte, schien in sich hineinzuhorchen. »Die jüngsten Ereignisse verdienen eine
    Bedeutungsanalyse.«
    »Während der nächsten vierundzwanzig Stunden sollten Sie sich selbst aufmerksam beobachten«,
    schlug Dr. Zimmerman vor. »Fragen Sie sich immer wieder: Hätte sich so auch mein Vater - oder ein
    anderer Vulkanier, den Sie respektieren - verhalten? Würde er solche Worte wählen? Wenn Sie zu dem
    Schluß gelangen, in dieser oder jener Hinsicht von der vulkanischen Norm abzuweichen… In dem Fall
    rate ich Ihnen, innezuhalten und sich nach den Gründen

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