HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405
Starfleet-Kreuzer, bestand aus einer großen silbernen Kugel und zwei kleineren rechts
und links davon. In den kleineren Kugeln zeigten sich Öffnungen, die auf Waffensysteme hinwiesen.
»Geschwindigkeit wird verringert«, sagte Marta Dvorak. »Der Zielfokus richtete sich nun auf uns.«
»Schilde hoch«, ordnete Janeway an. Verbargen sich noch weitere Schiffe außerhalb der
Sensorreichweite? Das war durchaus möglich. »Woher kamen die Fremden?« fragte sie.
»Aus dem Warptransit«, antwortete Chakotay. »Wir konnten den Raumer erst orten, als er uns
praktisch schon erreicht hatte.«
»Haben wir irgendwelche Kom-Signale von ihnen empfangen, Mr. Kim?« »Nein, noch nicht, Captain.
Janeway runzelte die Stirn. Die Motive der Militär-Sperianer schienen ziemlich klar zu sein - vielleicht
sogar zu klar. Oder vermutete sie Hintergründiges dort, wo es nur brutale Gewalt gab?
»Öffnen Sie einen externen Kom-Kanal«, sagte sie.
»Kom-Kanal geöffnet.«
Janeway stand auf und trat dem Hauptschirm entgegen. »Hier spricht Captain Kathryn Janeway vom
Föderationsschiff Voyager. An das sperianische Schiff - bitte identifizieren Sie sich.«
Keine Antwort.
Eigentlich hatte Janeway auch nicht mit einer Reaktion der Fremden gerechnet. Immerhin: Die
Kommunikation mit den Sperianern war sehr schwierig. Außerdem schienen sie die Tendenz zu haben,
erst zu schießen und später Fragen zu stellen…
Die Kommandantin wandte sich erneut an Chakotay. »Wie beurteilen Sie die Situation?«
»Wir sind schneller und wendiger als das Schiff da draußen, aber das offensive Potential der Sperianer
ist größer. Bei einem direkten Kampf würden wir den kürzeren ziehen.«
»Dann müssen wir ihn unter allen Umständen vermeiden. Mr. Paris, bereiten Sie Ausweichmanöver
Omega Zwölf vor und warten Sie auf meinen Befehl.« Es bedeutete, die Voyager unter dem großen
Schiff hinweg zur anderen Seite zu steuern und gleichzeitig alle Waffensysteme einzusetzen. Wenn sie
tatsächlich schneller und wendiger als der sperianische Raumer waren, so wollte Janeway diesen Vorteil
nutzen. Sie hatte nicht die geringste Absicht, sich als Zielscheibe zu präsentieren. Meine Verantwortung
gilt jetzt nicht nur der Voyager und ihrer Crew, sondern auch den Sperianern an Bord der drei
beschädigten Schiffe.
»Aye, Captain«, sagte Paris und fütterte den Navigationscomputer mit Kursdaten.
»Die Sperianer sind jetzt fast bis auf Gefechtsdistanz heran!« rief Marta.
Eine Sekunde später öffnete sich die Tür des Turbolifts. Tuvok betrat die Brücke, gefolgt von Sozoas,
der den schwarzen Kasten bei sich führte.
»Freund Janeway…«, begann der Sperianer. »Ich benötige einen Kom-Kontakt zu dem anderen Schiff.
Es ist sehr wichtig.«
»Natürlich. Ich wäre sehr dankbar, wenn es Ihnen gelänge, die Situation zu entschärfen.« Janeway
nickte Kim zu.
»Kom-Kanal geöffnet«, sagte Harry.
Sozoas trat vor und formulierte einige Worte in seiner aus Pfeif- und Trillerlauten bestehenden
Sprache. Im Projektionsfeld erschien ein Sperianer und deutete eine Verbeugung an, ebenso wie
Sozoas.
»Geschwindigkeit wird weiter verringert«, meldete Marta Dvorak leise. »Waffensysteme werden jetzt
nicht mehr mit Energie beschickt.«
»Setzen Sie die Sondierungen fort«, sagte Janeway. Sie nahm Chakotay und Tuvok beiseite. »Können
Sie für mich übersetzen?« fragte sie den Vulkanier.
»Ich versuche es«, entgegnete er. »Obwohl die beiden Sperianer recht schnell sprechen.«
Er lauschte einige Sekunden lang.
»Ich bin Sozoas, Suboberhaupt beim Warpbeschleunigungsprojekt der Tech-Kaste«, sagte er dann. »
Identifizieren Sie sich.«
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»Ich bin Sezau, Oberhaupt dieser Aktionsgruppe.«
»Die Militär-Kaste ist unehrenhaft, verräterisch und inkompetent«, verkündete Sozoas. »Ihre Motive
basieren auf Habgier, und in ihrem Handeln kommt Unfähigkeit zum Ausdruck.«
»Das klingt wie eine Beleidigung«, fügte Tuvok hinzu. »Aber es gehört zum Ritual der Kastenklage.«
Chakotay schüttelte den Kopf. »Offenbar hatte Neelix recht.«
»Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, so etwas für ein Ritual zu halten«, meinte Janeway. »Sie
zanken wie Ferengi!« Je mehr sie über die Sperianer erfuhr, desto weniger hielt sie von ihnen.
Vermutlich war Sozoas nur deshalb einigermaßen erträglich, weil er während der Mentalverschmelzung
vulkanische Verhaltensaspekte erworben hatte. Eins stand fest: Die Auswirkungen von Sozoas’ Wesen
auf Tuvok
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