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Hier und jetzt und Himbeerkuchen: Roman (German Edition)

Hier und jetzt und Himbeerkuchen: Roman (German Edition)

Titel: Hier und jetzt und Himbeerkuchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agnes Nelle
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ein großer Fan von Melanie bist.«
    Ein großer Fan! Von dieser unreifen Person?
    »Na ja«, sage ich. »Sie ist schon … beeindruckend.«
    Felix legt seinen Kopf schief und sieht mich nachdenklich an.
    Hm.
    Waren das bereits ausreichend Komplimente, um nun über Melanies weniger tolle Eigenschaften sprechen zu können?
    »Wie steht es eigentlich mit dir und Niklas?«, fragt Felix mich unvermittelt.
    Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen hoch.
    »Mit mir und Niklas?«, frage ich. Die letzte halbe Stunde habe ich gar nicht an ihn gedacht. Was in den letzten Tagen bestimmt nie der Fall war.
    »Oder ist es schon wieder vorbei mit euch?«
    »Vorbei? Nein!« Ich lächle vor Glück, dass dem nicht so ist. »Ganz im Gegenteil!«
    Ich glaube zu hören, wie Felix leise seufzt.
    »Ganz im Gegenteil?« Er schaut mich so besorgt an, wie ich ihn eigentlich anschauen will, wenn es endlich um seine übereilte Verlobung geht.
    »Ja«, sage ich gelassen. Schließlich weiß Felix nicht, dass inzwischen sogar Emma hinter mir steht, was Niklas angeht. »Niklas und ich wollen uns vielleicht zusammen ein Haus kaufen!«
    Felix holt tief Luft und atmet ganz langsam wieder aus.
    »Wow«, sagt er dann – aber überhaupt nicht in dem Sinne wie ich vorhin.
    Er wirkt für einige Augenblicke sehr nachdenklich.
    Dann stemmt er sich gelenkig aus dem Schneidersitz, kommt um den Tisch herum und setzt sich neben mich auf das Sofa.
    Erstaunt schaue ich ihn an.
    »Iris«, sagt er und fährt sich durch seinen Pony. »Ich weiß, ich sollte mich da nicht einmischen. Aber bevor du mit einem Mann ein Haus kaufst, solltest du … solltest du zumindest in ihn verliebt sein.«
    Verliebt? Natürlich bin ich in Niklas verliebt!
    Wie soll man wohl sonst dieses Gefühl beschreiben, das ich habe, wenn ich daran denke, dass er in mich verliebt ist?
    Wie kommt Felix überhaupt darauf, dass ich nicht verliebt bin?
    »Sicher bin ich in ihn verliebt«, sage ich. »So was kann schließlich ganz spontan passieren. Nicht wahr?«
    So!
    Felix ist gerade der Richtige, mich vor spontanen Gefühlen und den damit verbundenen Entscheidungen zu warnen.
    »Ja«, sagt er geduldig. »Das kann es.«
    Na bitte.
    Vielleicht sollte ich gleich nachhaken, wie Felix denn seine Blitzverlobung in dieser Hinsicht so einschätzt.
    »Aber Melanie ist völlig harmlos«, sagt er ernsthaft. »Und Niklas richtig gefährlich.«
    Ich muss laut auflachen.
    Gefährlich?
    Was für ein Unsinn!
    »Felix! Wie kommst du denn auf so was? Meinst du, Niklas ist so eine Art Soziopath, ja? Wie im Krimi?«
    »Nein. Vermutlich nicht«, antwortet Felix, unbeeindruckt von meiner Heiterkeit. »Umbringen will er dich wahrscheinlich nicht. Aber«, sorgfältig sucht er die richtigen Worte, »aber er will dich ganz unter seine Kontrolle bringen«, sagt er dann sachlich. »Genau so ein Typ ist er.«
    Erschreckt schüttle ich den Kopf.
    Mein Gott.
    Felix sagt diese Dinge ja, als sei er sich völlig sicher.
    Als mache er sich wirklich Sorgen um mich.
    »Ich habe gesehen, wie er dich manipuliert«, sagt Felix nüchtern.
    »Mich manipuliert?« Meine Stimme zittert ein wenig.
    Felix atmet tief durch.
    »Ich versteh ja, dass du das nicht gerne hörst«, sagt er ernst.
    Natürlich höre ich das nicht gerne!
    Ich nicke ungehalten.
    Niklas ist mein Hoffnungsschimmer.
    Er ist verliebt in mich.
    »Ich werde auch nichts mehr dazu sagen, Iris.« Felix klingt ein bisschen frustriert. »Aber versprich mir wenigstens herauszufinden, wie Niklas’ bisherige Beziehungen gelaufen sind, bevor du mit ihm ein Haus kaufst, okay?«, fügt er hinzu und sieht mich so eindringlich an, dass ich kurz eine Gänsehaut kriege.
    Ich schlucke.
    Niklas’ bisherige Beziehungen.
    »Hand drauf?«, sagt Felix.
    Er sieht mich fragend an.
    Ich blicke auf den Boden.
    Eigentlich ist das ein ganz vernünftiger Vorschlag.
    Würden das nicht die meisten an meiner Stelle tun? Einfach nur, um ganz beruhigt sein zu können?
    Ich hätte ja sogar eine Idee, wen ich fragen könnte.
    Ich sehe Felix an.
    »Ich weiß nicht«, sage ich. »Wäre das nicht irgendwie … hinterhältig von mir?«
    »Nein«, sagt Felix.
    Ich hole einmal ganz tief Luft.
    »O-kay«, sage ich und fühle mich merkwürdig erleichtert. »Hand drauf!«
    »Okay.« Felix hält seine Hand hoch. »Hand drauf!«
    Ich recke meinen Arm in die Luft, ziele auf seine Hand, und wir schlagen ein wie zwei Basketballspieler nach einem gelungenen Wurf.
    Unsere Blicke treffen sich, und wir lachen.
    Es ist wirklich

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