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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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erst noch an den Gedanken gewöhnen«, erklärte ihm Sophie. »Das war so etwas wie ein Schock.«
    »Kein Problem, ich hätte nicht so voreilig sein sollen.« Er rief einen Kellner herbei. »Ich ändere die Bestellung – wie wäre es mit dem frittierten Weißbrot? Es ist unwiderstehlich. Und du kannst ja den Champagner genießen.«
    Als Sophie an Champagner dachte, fiel ihr nichts anderes ein als der Geschmack einer verschwitzten Socke, und ihr kam die Galle hoch.
    »Allerdings nehme ich Antibiotika ein«, erklärte Sophie. »Ich darf keinen Alkohol trinken, ich meine, ich kann buchstäblich nichts trinken. Ich versuche es ständig, aber ich kriege einfach nichts hinunter.« Jake lachte, und Sophie fragte sich, welche Genussmittel mutmaßlich schwangeren Frauen überhaupt zur Verfügung standen, und kam zu dem Schluss, gar keine, es sei denn man zählte eine Portion tranigen Fischs dazu. Aber sie war keine mutmaßlich Schwangere. Da war sie sich sicher. Manche Frauen waren offensichtlich vermehrungsfähig, das konnte man am Schwung ihrer Hüften, an ihren üppigen Brüsten erkennen – an der Art und Weise, wie ihr Haar glänzte; sie sahen aus, als hätten sie einen Körper, der neues Leben hervorbringen konnte. Carrie hatte so ausgesehen und Stephanie Corollo ebenfalls; trotz all ihres New Yorker City-Schicks konnte man sie sich leicht mit einem Baby an der Brust vorstellen. Aber Sophie, na ja, bis vor Kurzem war sie immer ein wenig verklemmt und verschlossen gewesen, und sie war sich sicher, dass es bei ihrem Uterus das Gleiche war. Vielleicht wollten sich ein paar Spermien ihren Weg bahnen, aber sie hatte immer das Gefühl gehabt, dass er ihnen versperrt blieb. Doch das war vor Louis gewesen. Bevor sie gespürt hatte, dass sich ihr Körper und ihr Herz öffnete wie eine nach Licht hungernde Pflanze, die die Sonne entdeckt … Aber sie war definitiv nicht in anderen Umständen. Sie bekam kein Baby, auf gar keinen Fall!
    »Und, was führt dich nach London zurück?«, fragte Jake, während sie sich ins Knie biss, weil sie sich gestattete, diesen Gedankengang überhaupt zu verfolgen; sie war inzwischen viel schlechter im Verdrängen als früher.
    »Ach … Ich besuche bloß meine Mutter, ein Pflichtbesuch.« Sophie lächelte. Sie saßen in der Nische beinahe Seite an Seite, sein Oberschenkel war kaum fünfzehn Zentimeter von ihrem entfernt. Das Sheekey’s war ein gut besuchtes, exklusives Restaurant, und das hier musste ein Tisch sein, den Jake eigens reserviert hatte, und er schien besondere Beziehungen zum Management unterhalten, wenn er ihn so kurzfristig bekam. Was bedeutete, dass er sie nicht nur beeindrucken, sondern ihr auch so nahe wie möglich sein wollte, eine Tatsache, die Sophie so faszinierend fand, dass sie sie von dem anderen Thema ablenkte.
    »Also keine Probleme im Paradies?«, fragte Jake mit einem ganz leichten Anflug von Hoffnung in der Stimme. Er ergriff ihre linke Hand und betrachtete ihren Ring. »Wow, du bist ebenfalls verlobt – Glückwunsch. Das hättest du neulich Abend sagen sollen.«
    »Ja«, antwortete Sophie und senkte kokett die Lider. »Ich wollte dir nicht die Schau stehlen. Auch dir herzlichen Glückwunsch – Stephanie ist wunderbar.«
    »Ja, nicht wahr?« Jake lächelte liebevoll. »Sie ist in jeder Hinsicht ziemlich überwältigend.«
    »Warum wohnt sie nicht bei dir, wenn sie in London ist?«, fragte Sophie.
    »Um den Schein zu wahren. Sie stammt aus einer sehr alten italienischstämmigen New Yorker Familie. Sie hat eine Urgroßmutter, die um die Hundert sein muss und großen Wert auf den äußeren Schein legt, und das hat sich auf Stephanie übertragen. Sie ist im Grunde ein altmodisches Mädchen. Wir haben so gut wie jede Nacht zusammen verbracht, aber wir brauchen zwei verschiedene Adressen.«
    »Ich finde das nett«, sagte Sophie. »Allmählich bin ich der Meinung, dass es wahrscheinlich eine ausgezeichnete Idee ist, vor der Ehe keinen Sex zu haben.«
    »Wirklich? Du erstaunst mich, du siehst nicht wie eine Frau aus, die nicht –« Jake bremste sich und errötete. »Du siehst sehr glücklich aus.«
    »Und, werdet ihr euch ein Haus kaufen, wenn ihr verheiratet seid?«, fragte Sophie ein wenig verwirrt über die Art und Weise, wie er sie ansah, während er über seine Verlobte sprach.
    »Stephanie hat ein wunderschönes Penthaus mit Blick auf den Central Park. Dort werden wir wohnen.«
    »Was, soll das etwa heißen, dass du an den Wochenenden in die Staaten pendelst?«,

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