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High Heels und Gummistiefel

Titel: High Heels und Gummistiefel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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Dinnerjackett und mit einem Korb unter dem Arm.
    »Oh, hallo, Mr. Quin... ich meine Tom.«
    »Hi, Isabelle. Also -«, er deutete betreten mit einer Geste auf
seine Kleider, »- ich war wild entschlossen, mich zu verkleiden, aber die Woche über war wirklich viel los und ich hatte keine Zeit mehr. Und das hier hing in meinem Schrank und war sauber. Ich hoffe, das ist okay.«
    Isabelle lächelte. »Das ist prima. Sie sehen aus wie... James Bond. Nur mit Korb.«
    »Nun ja, selbstverständlich. Ohne Korb verlässt der doch niemals das Haus.« Damit überreichte er ihr den Korb und meinte zerstreut: »Ich dachte, Sie mögen die vielleicht.« Isabelle betrachtete den Inhalt – mehrere gelbe Objekte, die sie nicht identifizieren konnte.
    »Oh. Vielen Dank.«
    »Sie wissen nicht, was das ist, nicht wahr?«
    »Nun ja, nein. Tut mir leid.« Die gelben Dinger sahen ziemlich exotisch aus. »Mangos?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Quitten.«
    Da sie ihn noch immer ein wenig verständnislos ansah, fuhr er fort: »Wie mein Name, verstehen Sie? Oder vielmehr der meiner Großtante. Quince heißt auf Englisch Quitte. Das sollte ein kleiner Scherz sein.«
    »Oh! Quince, le coing! Natürlich. Es tut mir leid, ich habe nie darüber nachgedacht, was ihr Name wirklich bedeutet.« Wieder lächelte sie. »Vielen, vielen Dank.«
    »Sie sehen bezaubernd aus.«
    »Danke«, sagte sie und klemmte sich den Korb unter den Arm. »Die anderen sind alle unten in der Küche. Ich rufe noch schnell Clothaire, meinen Freund. Er freut sich sehr darauf, Sie kennenzulernen.« Das stimmte nicht so recht. Clothaire hatte keinerlei wie auch immer gearteten Enthusiasmus an den Tag gelegt.
    Gerade als Isabelle damit fertig war, alle einander vorzustellen, kam Clothaire herein und sah verstimmt aus. »Ich warte da oben
schon seit einer Ewigkeit, Isabelle«, knurrte er auf Französisch und ignorierte sämtliche anderen Anwesenden. »Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, dass du mich rufst, wenn es Zeit fürs Abendessen ist.«
    »Ich wollte dich gerade rufen. Das Essen ist fast fertig. Das ist mein Freund Clothaire. Tom Quince, Merediths Großneffe.«
    »Oh,’allo.«
    »Hallo.«
    Sie gaben sich die Hand, und Isabelle, zufrieden mit dieser Verbindung, überließ sie sich selbst. Sie war sich sicher, dass die beiden sich gut verstehen würden. Chrissie machte sich daran, die Kelle in die große Bloody-Mary-Schüssel zu tauchen und mit typischer Unbekümmertheit Gläser bis zum Rand zu füllen. Etliche Eishände trieben schaurig in der Schüssel, das Resultat von Ivys Aktivitäten von vorhin. Isabelle war beeindruckt. Clothaire dagegen warf einen einzigen Blick auf den Goth-Cocktail, schüttelte verächtlich den Kopf und verlangte einen Scotch. Inzwischen löste Belladonnas gehaltvolle Mischung allenthalben die Zungen, und als sie sich im Kerzenschein zum Essen niederließen, redeten alle durcheinander.
    Isabelle hatte vorgehabt, beim Essen neben Merediths Großneffen zu sitzen und ein Gespräch über die Bedeutung des Tintenkleckses in dem Porträt mit ihm anzuknüpfen. Doch Chrissie rief sie zum Herd, damit sie ihm half, die Kürbissuppe zu servieren, und als sie damit fertig waren, Schalen mit süß riechender orangegelber Suppe zu füllen, hatte sich die Sitzordnung verschoben. Tom Quince war neben Belladonna gelandet, während Jules, die es vermutlich darauf anlegte, so weit weg von Karloff zu sitzen, wie es nur ging, sich prompt den Stuhl auf Toms anderer Seite geschnappt hatte. Nur zwei Plätze waren noch frei, einer für Isabelle zwischen Clothaire und Karloff, und einer für Chrissie zwischen
Legend und Ivy. Isabelle würde bis nach dem Dinner warten müssen, um das Thema The Splodge anzuschneiden. Alle begannen zu essen.
    »Die ist echt ziemlich gut«, ließ sich Legend nach ein paar behutsam applizierten Löffeln Suppe zwischen ihren Stoff streifen hervor vernehmen.
    »Jedenfalls viel besser als die Idee, die du hattest«, erwiderte Belladonna. »Das war einfach eklig.«
    »Ich weiß nicht, ich finde immer noch, ein gekochter Kalbskopf hätte sich mitten auf dem Tisch prima gemacht.«
    »So was von eklig.«
    »Vielleicht. Aber so richtig gothic.« Legend, die ihren Standpunkt deutlich gemacht hatte, warf ihren rabenschwarzen Pferdeschwanz zurück.
    »Ich wüsste gern«, meldete sich Isabelle zu Wort, »wie ihr entscheidet, ob etwas gothic ist oder nicht.«
    »Alles, was eine Art... düstere Präsenz hat, ist gothic«, meinte Ivy, deren

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