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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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suchte er nach einem Halt, während die Wasserfee ihm seine Kraft aussaugte. Dann, plötzlich, gab sie ihn frei. Er keuchte. Sein Begehren war noch ungestillt.
    »Du Teufelin! Komm her!«, knurrte er, als sie ein Stück entfernt wieder hochkam.
    Wie berauscht von diesem Spiel spritzte Tsorihia ihn nass und stand auf, um wegzulaufen. Erregt nahm Alexander die Verfolgung auf. Beinahe im Flug, wie eine Wildgans, die vom Wasser abhebt, hielt sie laut lachend auf den Strand zu. Wieder entkam sie ihm. Aber er war so behände wie ein junger Hirsch, tat einen Satz und packte sie. Beide fanden sich im Wasser wieder, wo sie miteinander rangelten.
    »Hab … ich dich …«
    Hier war das Wasser nur ein paar Zoll tief. Tsorihias Brüste und ihr lächelndes Gesicht bildeten bezaubernde Inseln, an denen wollüstig die Wellen leckten. Alexander streckte sich auf seiner Gefährtin aus, deren Körperwärme einen köstlichen Kontrast zu dem erfrischend kühlen See bot. Jetzt gab sich die junge Frau sanft und fügsam.
    »Ich glaube, ich habe mein Wasserpferd gezähmt«, murmelte er, beugte sich über den keuchenden Mund und knabberte daran.
    Plötzlich hörte er lautes Surren. Eine dieser verfluchten Mücken quälte ihn. Er schüttelte sich, um sie zu vertreiben. Vergebliche Mühe, denn das Insekt war fest entschlossen, sich an diesem Festmahl zu ergötzen und machte sich ans Werk, womit es dem Menschen, der seine Fee um nichts in der Welt loslassen wollte, ein Stöhnen entlockte.
    Aufs Äußerste erregt ging auch Alexander zum Angriff über und bemächtigte sich seiner Beute, die einen leisen Seufzer ausstieß. Schon gesättigt gab Tsorihia sich hin und ließ ihren Gefährten seine Leidenschaft stillen. Vor Lust krampfte Alexander die Kiefer zusammen und sah zum Himmel auf, wo die letzten leuchtenden Partikel des Nordlichts mit den Leuchtkäfern tanzten. Sollte es möglich sein, dass er endlich sein Glück gefunden hatte?

8
Zufällige Begegnungen
    Nach dem Rivière des Canards erreichten die Reisenden den Detroit-Fluss. Das Südufer war von schönen Häusern gesäumt; die französische Kolonie Petite Côte. Tsorihia war stumm vor Aufregung und riss die Augen weit auf. Nach sechzehn Jahren kehrte sie nach Hause zurück. Alexander wusste, was sie empfand.
    Einige Einwohner führten von Ochsen gezogene Pflüge über die Felder. Einige von ihnen bauten auch Obst an. Äpfel, Birnen und Kirschen, hatte Nonyacha erklärt. Der Hurone hatte seiner Schwester auch berichtet, die Kolonie habe sich seit einigen Jahren vergrößert und ausgebreitet. Jetzt nahm sie das gesamte Südufer bis zum Rand des Odawa-Dorfes am Ufer des Saint-Clair-Sees ein.
    Gleich gegenüber von Fort Detroit, dessen Palisaden auf dem Nordufer errichtet waren, lag eine Ansammlung von Holzhütten : die Mission von Assomption-de-la-Pointe-de-Montréal, die der Jesuitenpater Pierre Philippe Potier leitete. Die winzigen Holzhäuschen hatten so gar nichts mit den Langhäusern der Irokesen in Ganundasaga gemeinsam. Als Tsorihia die Frauen und Kinder erblickte, die zu dem gelandeten Kanu gelaufen kamen, trat ein verkrampftes Lächeln auf ihre Lippen, und sie suchte panisch nach Alexanders Hand. Man warf ihnen neugierige Blicke zu oder zupfte an ihrer Kleidung und ihrem Haar, um sie zu untersuchen. Waren diese Leute Gefangene? Nein, antwortete Nonyacha gereizt.
    Mitsamt ihrer Eskorte begaben sich die Reisenden zu einer der Hütten. Der Lärm, den die Kinder veranstalteten, weckte den alten Hund, der auf der Treppe schlief. Der Hurone wollte schon die Tür öffnen, doch er zögerte auf der Schwelle.
    »Ich sollte ihn lieber darauf vorbereiten, ehe du hineingehst, Tsorihia.«
    Die junge Frau nickte und setzte sich beinahe erleichtert auf eine Bank. Einige Minuten später kam ihr Bruder heraus und lud sie lächelnd ein, ins Haus zu treten. Ihr Vater erwartete sie.
    »Komm mit«, sagte Nonyacha dann zu Alexander, »wir müssen reden.«
    An der Miene des Huronen erriet Alexander, worum es ging. Bestimmt hatten die französischen Händler ihrem Führer vom Gold des Hollandais’ erzählt. Vielleicht gehörte ja Nonyacha ebenfalls zu denen, die auf der Suche danach waren. Sein Aufschub war zu Ende.
    Als der Eingeborene sah, dass er zögerte, versuchte er ihn zu beruhigen.
    »Wir müssen eine Schlafstelle für dich finden. Der Priester wird es nicht gern sehen, wenn du das Lager meiner Schwester teilst, weil ihr beide nicht verheiratet seid. Du könntest dich auf einer Farm verdingen. Es

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