Highland Secrets
Mal.« Ich stand ebenfalls auf und ging auf die Terrassentür zu. Ich brauchte unbedingt etwas kühle Luft.
Ich öffnete die Tür und wollte gerade hinau streten, da sagte Adam tonlos: »Doch, das werde ich.«
Mir stockte der Atem, denn ich wusste, er würde alles daran setzen, sein Versprechen wahr zu machen. Und bei der Art wie er das gesagt hatte, war ich mir plötzlich gar nicht mehr so sicher, wer aus diesem kleinen Wettkampf als Sieger hervorgehen würde.
»Dann hoffe ich für dich, dass du dir nicht die Finger verbrennst und am Ende feststellen musst, dass du doch nicht sicher vor der Liebe bist.«
Ich verließ das Haus und atmete tief die kühle Abendluft ein. Die Luft war sauber, würzig und roch nach frischem Gras. Das Zirpen der kleinen Grasbewohner hallte durch die Dämmerung. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und alles wirkte grau. Weit konnte ich nicht mehr sehen, aber ich hielt auf die dunklen Schatten einer Baumgruppe zu, zwischen denen ein Licht flackerte.
Ich wusste, dass dort der kleine Teich war. Als ich näher kam, staunte ich über die beleuchtete Wasserfontäne, die in der Mitte des Teichs das einzige Licht war und allem einen herrlich romantischen Anblick verlieh. Durch die Beleuchtung glitzerten die Wassertropfe n, die die Fontäne durch die Luft wirbelte. Sie war nicht hoch, genau richtig, um nicht zu überladen im kleinen Teich zu wirken, aber hoch genug um feuchte Tröpfchen in mein Gesicht zu blasen, als ich mich auf die Parkbank setzte, die ich von dem Gemälde mit der Frau des Professors kannte.
Ich hatte gezögert, bevor ich mich gesetzt hatte, weil ich das Gefühl hatte, hier eigentlich nicht sitzen zu dürfen. Das war ihr Platz gewesen und ich kam mir ein wenig wie ein Eindringling vor. Aber dann wollte ich sehen, was sie gesehen hatte, was diesen Ort zu ihrem Lieblingsplatz gemacht hatte. Und obwohl es dunkel war, begriff ich, was Adams Mutter an diesem Ort so wundervoll gefunden hatte.
Ich blickte auf das glitzernde Wasser, lauschte dem Rauschen des Wasserspiels, das fast wie eine Melodie war, wenn das Wasser in die Höhe spritzte, dann komplett versank, um anschließend in kurzen platschenden Stößen wieder ausgestoßen zu werden. Vögel und Zikaden stimmten in dieses Lied ein und alles wirkte unglaublich beruhigend und wunderschön. Ich hatte es noch nicht bei Tag gesehen, aber ich war mir sicher, der Anblick bei Nacht war durch nichts zu überbieten.
Ich hör te den Zikaden beim Muszieren zu und dachte über Adam nach. Dieser Mann verwirrte mich. Ich hatte erwartet, dass ich ihn abstoßender finden würde, weil ich so wenig mit dem leben konnte, was er mit den Touristinnen tat. Andererseits hatte ich Zweifel, dass diese Frauen nicht wussten, worauf sie sich mit ihm einließen. Trotzdem konnte ich mir gut vorstellen, dass er genau wusste, wie er auf das andere Geschlecht wirkte und das zu seinem Vorteil ausnutzte. Ihnen musste klar sein, dass wenn sie sich mehr von ihm erträumten, sie umsonst hofften.
Zumindest Mel und Kathrin hatten heute Morgen keinen Hehl daraus gemacht, zu wissen, dass er sich nur mit ihnen vergnügt hatte. Und trotzdem hatte Kathrin Gefühle zugelassen. Das bewies nur, was ich sc hon immer wusste, dass man das Eine unmöglich von dem Anderen trennen konnte.
Ich hatte Steven nie geliebt, am Anfang war mir das nicht klar. Das, wovon ich glaubte, es wäre Liebe gewesen, war nur meine Sehnsucht nach körperlicher Nähe gewesen. Ich hatte ihn gern gehabt und eine Zeit lang war er auch zufrieden mit dem, was ich ihm geben konnte. Und erst als er mehr wollte, ist mir klar geworden, dass ich ihn nicht viel anders behandelte, als Aidan es mit mir getan hatte. Ich hatte seine Gefühle zu mir ausgenutzt, um von ihm etwas Wärme zu bekommen. Das schlechte Gewissen belastet mich noch heute. Vielleicht war ich doch nicht so anders als Adam.
Dank Aidan hatte ich mir verboten , Liebe zu empfinden, damit ich nicht noch ein weiteres Mal verletzt und verlassen werden konnte. Und genau das hatte mich in jemanden verwandelt, der Menschen benutzte. Als mir das klar geworden war, hatte ich Steven verlassen. Aber bei Adam war es anders als bei Steven. Er löste Emotionen in mir aus, die mir Angst machten. Ich konnte schon jetzt spüren, dass er mir unter die Haut ging. Und deswegen würde ich nie zulassen, dass Adam gewann, weil ich nicht im Stich gelassen und benutzt werden wollte. Das würde mir kein zweites Mal passieren.
Ich wünschte, mein Magen würde
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