Highland Secrets
nicht jedes Mal flattern, wenn ich auch nur daran dachte, dass er jeden Moment hinter mir auftauchen könnte. Ich wünschte, ich würde nicht vor Nervosität zerfließen, wenn er mich anlächelte. Und ich wünschte, mein Körper würde nicht mit Erregung auf das Feuer in seinen Augen reagieren, wenn er mich ansah. Sah er wirklich jede Frau so an? Natürlich tat er das. Er spielte mit ihnen allen.
War auch ich nur ein Spiel für ihn? Erregte ihn die Aussicht auf eine gute Jagd? Ich wür de es ihm nicht einfach machen.
Und doch, wenn ich an Adam dachte, dann entfachte er etwas in mir, das mich wünschen ließ, nur einmal von meinen Regeln abzuweichen. Plötzlich wollte ich ein klein wenig mehr abenteuerlustig und weniger vernünftig sein. Aber ich hatte Angst vor dem, was passieren könnte, wenn ich das tat. Nein, ich wusste längst, was passierte, wenn ich das tat. Aber Adam war definitiv vom Weg abkommen. Mein Exfreund Steven war genauso, wie meine Oma sich den richtigen Mann für mich vorgestellt hatte; gewissenhaft, ordentlich, karriereorientiert, fleißig. Aber im Vergleich mit Adam war er stinklangweilig und gewöhnlich gewesen. In unserer Beziehung gab es kein Flattern im Bauch, kein Feuer im Blick. Alles war vorhersehbar, durchgeplant und durchdacht. Manchmal war ich mir sicher, dass auch Steven keine echten Gefühle in uns investiert hatte.
Ja, überlegte ich. Adam, konnte mir gefährlich werden. Er war ganz anders als alles in meinem bisherigen Leben. Er war gefährlich. So gefährlich wie der Mann, der mir meine Jungfräulichkeit genommen hatte, Aidan Lance, mein Oberstufenlehrer. Der Mann, der mir mehr wehgetan hatte, als jeder andere Mensch auf dieser Welt.
Ich konnte nicht einmal vor mir selbst abstreiten, dass ich Adam attraktiv fand, trotz oder gerade wegen der kleinen Narbe, die seine rechte Augenbraue teilte. Wie sollte ich es dann vor ihm verbergen? Er zog mich an wie die Dunkelheit das Licht. Und ich war nicht die Dunkelheit.
Trotzdem durfte er nicht gewinnen. Auch wenn da plötzlich Dinge mit mir passierten, die neu waren und mich verwirrten. Die Gefahr, dass ich mich an seinem Feuer verbrannte war zu groß. Wenn ich ihm zu nahe kam, dann würde ich wieder verletzt werden. Ich konnte keine Gefühle investieren. Wenn ich das tat, würde ich wieder zerbrechen. Aidan Lance hatte mich gelehrt, dass ich Gefühle nicht zulassen durfte. Die Konsequenz davon war unendliches Leid und Qualen und ein Herz, das einem aus der Brust gerissen wurde.
» Ist dir in meiner Gegenwart etwa heiß geworden?«
Aus meinen Gedanken gerissen, zuckte ich zusammen und erstarrte sofort wieder, als Adam sich von hinten über meine Schulter beugte und mit seinen Fingern über die nackte Haut meines Oberarms strich. Ich erschauerte.
»Genau genommen habe ich versucht, deinem übergroßen Ego zu entkommen.«
»Hast du?« , flüsterte er und blies mir warmen Atem in die Beuge meines Halses.
Er gab sich wirklich Mühe den Wettkampf für sich zu entscheiden. Ich rückte etwas ab und wandte mich zu ihm um. »Leider ist mir dein Ego gefolgt.«
Adam lachte, ging um die Bank herum und setzte sich neben mich. Sein Oberschenkel berührte meinen und die Hitze, die von ihm ausging, schien ein Loch in meine Jeans brennen zu wollen. Ich war mir sicher, er berührte mich mit Absicht. Aber jetzt auszuweichen, würde ihm nur bestätigen, dass ich mir dieser beabsichtigten Berührung überaus bewusst war.
» Es ist schön hier«, sagte ich bemüht beiläufig. »Auch, wenn es bis eben noch schöner gewesen war. Aber man kann nun mal nicht alles haben.« Ich betonte den letzten Satz, in der Hoffnung, er würde die Doppeldeutigkeit heraushören.
» Manchmal bekommt man sogar noch mehr«, entgegnete er und bestätigte mir, dass er verstanden hatte, dass ich ihm sagen wollte, dass er mich nicht haben könne.
» Aber zu viel Süßes kann Bauchschmerzen verursachen«, gab ich zurück und feixte ihn an.
Adam nickte, weil er wusste, ich meinte, dass mancher sich zu sicher war und sich dann doch die Finger an einer Frau verbrannt hatte. Man kann sich nicht aussuchen, woh in die Liebe fällt. Irgendwann traf auch Adam auf eine Frau, der er verfallen würde, die er nicht mehr aus seinem Kopf bekam.
» Bauchschmerzen, ich glaube, mein Körper weiß nicht einmal, was das ist.«
Ich sah ihm tief in die Augen, was mir schon sehr viel Mut abverlangte, aber das nächste, was ich tat, ließ meinen Puls vor Aufregung hämmern und meine Stimme heiser
Weitere Kostenlose Bücher