Highland Secrets
überall Schränke, die wieder eingeräumt werden müssen. Verdammtes Chaos, dass die hier hinterlassen haben«, schimpfte sie. Sie warf das Messer auf die Arbeitsplatte und wandte sich nun doch zu Alfred um, der gerade im Begriff war, die Küche zu verlassen. »Wirf einen Blick auf das Wasser im Topf. Ich muss kurz in den Keller. Ich brauche mehr Kartoffeln.«
Sie kommt in den Keller, dachte ich und atmete auf. Ich musste mich bemerkbar machen. Aber wie? Ich zerrte an meinen Fesseln, trat mit den Füßen gegen die Steinwand in meinem Rücken und tat mir dabei nur weh, weil Adam mir meine Schuhe genommen hatte. Ich versuchte, nach dem Tisch zu treten, auf dem die Monitore standen, aber er stand zu weit weg. Also atmete ich so tief ich konnte ein und presste die Luft in einem Schrei wieder heraus. Einem Schrei, der geschluckt wurde vom Stoff in meinem Mund. Tränen rannen mir über das Gesicht und mein Hinterkopf, begann wieder zu schmerzen.
Ich hörte wie draußen etwas über den Boden kratzte, dann wurde es hell und Molly stand in der Tür. Jetzt rannen meine Tränen vor Erleichterung. Sie musste mich doch gehört haben. Molly trat mit gerunzelter Stirn ein und kurz fiel Licht von draußen in den Raum, dann schloss sie die Tür hinter sich und in mir machte sich ein nervöses Flattern breit. Warum schloss sie die Tür? Warum rief sich nicht laut nach Alfred? Warum befreite sie mich nicht?
Eine Lampe direkt über dem Tisch mit den Monitoren flammte auf und ich blickte in Mollys grimmig nachdenkliches Gesicht. Dann stockte mir der Atem. An der Wand mir gegenüber hing eine andere Gefangene. Ihr Kopf war auf ihre Brust herabgesunken und sie war nackt. Dreck und verkrustetes Blut klebte auf ihrer Haut und das pechschwarze Haar hing schlaf f und strähnig bis über ihre Schultern. Der Unterleib der armen Frau klaffte weit offen, ich würgte. Nur der Tatsache, dass ich in den letzten Tagen nichts gegessen hatte, verdankte ich, dass ich nicht gegen meinen Knebel erbrach. Die Italienerin, fuhr es mit durch den Kopf. Nackte Panik ergriff mich und verzweifelte stemmte ich mich gegen meine Fesseln.
»Sie ist tot«, sagte Molly abfällig und grinste genau so, wie ich es von einer irren Mörderin erwartet hätte. »Ich konnte sie noch nicht entsorgen. Musste dir ja hinterherreisen«, meinte sie und schoss Hassblitze aus ihren Augen auf mich ab. Sie lief im Kellerraum auf und ab und sah mich dann wieder an. »Ich hatte wirklich gedacht, dass du ihn nicht an deine dreckige Möse lässt. Aber nicht nur, dass du genauso schwach bist, wie all seine anderen Nutten. Nein, du musstest auch noch zulassen, dass mein Mann dir hinterher hechelt.« Molly spuckte verächtlich aus. »Das konnte ich dir nicht durchgehen lassen.« Sie lief wieder im Raum auf und ab, warf einen kurzen Blick auf die Kameras und kam dann auf mich zu, um nur Zentimeter vor mir stehenzubleiben. Ich versuchte, nach ihr zu treten, aber sie wich aus.
»Jahrelang habe ich mir angesehen, wie mein Mann sich im Internet diese Drecksfilme anschaut. Er hat gedacht ich bekomme das nicht mit. Doch das hab ich und es hat mich verletzt. Dieses Internet war keine so gute Erfindung, wie viel e glauben. Es hat mir meinen Mann weggenommen. Ich konnte nicht einmal mehr zulassen, dass er mich berührte. Der Ekel war zu groß.«
Sie lachte bitter in sich hinein und musterte wieder den Monitor. »Irgendwann hat es mir gereicht und ich hab einen Eimer Wasser über das Ding gekippt. Dann war es vorbei mit dem Internet. Doch dann musste Söhnchen MacLeod vor ein paar Jahren hier auftauchen. Und weil er es nicht geschafft hat, eine Frau zu heiraten, die was wert ist«, sagte sie zornig und wurde mit jedem Wort lauter, »hat er sich mit diesen Schlampen therapiert und die haben meinem Alfred den Verstand vollkommen geraubt.«
Sie bückte sich und hob ein Seil auf, das sie sich um die Fäuste wickelte, während sie weiterredete. Ich konnte noch immer nicht fassen, dass sie nicht gekommen war, um mir zu helfen, sondern, dass sie der Ripper war. Ich stöhnte gegen meinen Knebel und wand mich, was zur Folge hatte, dass die rauen Seile noch tiefer in meine Handgelenke einschnitten. Meine Haut brannte, doch durch all das Adrenalin, das durch meinen Körper pumpte, nahm ich das nur unterbewusst wahr.
»Vor ein paar Wochen dann habe ich mich geärgert, als ich Alfred dabei erwischt habe, wie er versuchte eins der Mädchen, die Adam abgelegt hatte, zu bedrängen. Ich war außer mir vor Wut und
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