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Highland Secrets

Highland Secrets

Titel: Highland Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena MacKenzie
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stehen auf dieses SM-Zeug.«
    Einige Minuten später stand sie von ihrem Stuhl auf und ging, ohne sich noch einmal nach mir umzusehen. Ich keuchte und stöhnte hinter ihr her, aber als ich das Schaben des Regals draußen hörte, gab ich auf. Auf dem Monitor mit den Sexvideos lief ein neuer Beweis für Adams Umtriebigkeit, doch das konnte mich nicht mehr berühren. Die Lustgeräusche, das ewige Lustschreien, die heftige Atmung, die hätten mich vielleicht noch berühren können, weil es eine Folter war, über Stunden hinweg diese Geräusche ertragen zu müssen. Aber Molly hatte den Ton ausgestellt. Vielleicht wollte sie, dass ich mehr von dem mitbekam, was im Haus passierte.
    Aber ich schloss die Augen und ließ meinen Kopf auf meine Brust sinken. Genau wie die Leiche, die mir gegenüber hing. Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper und doch ließ mich die Tatsache, dass ich mit einer Toten zusammen hier eingesperrt war, recht kalt. Wie konnte es mich auch berühren, wenn mein Kopf mit Panik, Todesangst, Verzweiflung und Schmerzen gefüllt war. Und irgendwo dazwischen flatterte Erleichterung darüber, dass nicht Adam der Ripper war , sondern Molly.
    Und Alfred, der half ihr bei all dem hier. Dieser nette alte Mann war ein Vergewaltiger und Mörder? Ich wollte es nicht glauben. Er hatte sich , als ich krank war, so zuvorkommend um mich gekümmert. Hatte er das nur getan, weil er scharf auf mich war? Ich hatte keinen Grund an dem zu zweifeln, was Molly gesagt hatte. Warum sollte sie mir die Wahrheit verschweigen, ich war dem Tode geweiht? Aber am Alfreds Schuld zu zweifeln, hieß auch an Mollys zu zweifeln. Und sie war der Ripper. Alle Beweise lagen offen vor mir. Wie viel Eifersucht und Wahnsinn brauchte es, um einem Menschen das Leben zu nehmen? Hatte es Molly überhaupt Überwindung gekostet? Vielleicht beim ersten Mal?
    Irgendwann in den letzten Minuten mit Molly, hatte ich wohl aufgegeben, denn ich war ruhiger geworden. Ich versuchte nicht mehr, mich zu wehren. Hatte ich meinen bevorstehenden Tod akzeptiert? Vielleicht wäre es sogar gut, wenn ich mich nicht mehr wehrte, dann würde Molly den Spaß an mir verlieren und mich schneller töten.
    Ich fühlte mich kraftlos und antriebslos. Durst und Übelkeit tobten durch meinen Körper und meine Muskeln protestierten gegen meine Körperhaltung. Sie zitterten vor Schwäche und Anspannung. Ich hatte aufgegeben. Wie konnte ich nur so schnell aufgeben?

18. Kapitel

    Ich musste eingeschlafen sein, denn Mollys Stimme riss mich aus dem Schlaf. Sie war nicht hier bei mir, sondern stand mit Adam in der Küche. Adam wirkte missgelaunt wie immer und lehnte am Türrahmen, während Molly am Herd stand und in einem Topf rührte.
    »Sie sehen schlecht aus. Wann haben sie sich das letzte Mal rasiert? Trinken sie einen Schluck Whiskey und vergessen sie dieses Mädchen.«
    »Welches Mädchen?«, brummte Adam.
    »Das Mädchen, das ihnen schon seit Tagen nicht aus dem Kopf geht. Glauben sie, ich hätte es nicht bemerkt? Sie sind launisch, abwesend und andere Frauen habe ich hier auch keine mehr gesehen, seit sie fort ist.« Molly wandte sich vom Topf ab und blickte kurz genau in die Kamera, die in einem der Regale direkt gegenüber der Tür angebracht sein musste. Sie zog eine Show ab. Nur für mich. Nur um mir zu zeigen, dass ich Adam nicht gleichgültig war. »Sie hätten sie nicht gehen lassen sollen«, sagte sie jetzt und sah Adam an.
    »Hätte ich sie vielleicht hier behalten sollen, solange da draußen ein Irrer herumrennt?« Adam kniff die Lippen zusammen. »Außerdem habe ich den Zweifel in ihren Augen gesehen. Sie hat wirklich geglaubt, dass ich hinter all dem stecke.«
    »Das hat sie verletzt«, stellte Molly fest und nickte mitleidig. Sie war eine gute Schauspielerin, diese Psychopatin.
    »Ja, das hat es«, sagte Adam traurig und mein Herz machte einen Salto. Er sah wirklich mehr in mir, als nur eines seiner Spielzeuge. Die Übelkei t in meinem Magen wich für einen Wimpernschlag sanften Schmetterlingsflügeln. Aber was brachte mir das Wissen? Ich würde hier unten sterben und er würde es nie erfahren. Zumindest beruhigte mich das etwas.
    »Ärgert es Sie, dass Ihr Vater Sie so gut kannte?«
    Adam hob den Kopf, er musterte Molly, bevor er den Kopf schüttelte. »Zu Beginn war ich wütend. Ich hab versucht, sie zu verletzen, und die italienische Touristin hergeholt. Ich wollte ihr wehtun, weil sie es geschafft hatte, dass ich mich zu ihr hingezogen fühlte. Aber dann …«

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