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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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können als einen lohnenden Preis.

    Plötzlich gab der Fels unter ihren Füßen nach, und sie griff blindlings in der Nachtluft, um etwas zu finden, woran sie sich auf dem Pfad nach unten festhalten konnte. Einen langen, entsetzlichen Augenblick glaubte sie, von der Klippe zu stürzen, doch dann gelang es ihr irgendwie, das Gleichgewicht wiederzuerlangen, allerdings konnte sie nicht verhindern, dass eine kleine Lawine aus Felsbrocken den Hügel hinunterrollte.
    Ein Hund bellte. Dann noch einer.
    Wie zu Stein erstarrt verharrte sie, angestrengt lauschend und mit wild klopfendem Herzen, während sie darauf wartete, ob der Lärm die Aufmerksamkeit der Wächter auf sich gezogen hatte. Nicht zum ersten Mal verfluchte sie die dünnen Seidenpantöffelchen, die zwar perfekt für eine Hochzeit gewesen wären, auf dem rutschigen Pfad allerdings kaum Halt boten. Da sich so wenige Frauen auf der Burg befanden, war geeigneteres Schuhwerk nicht verfügbar gewesen. Schon zum zweiten Mal könnten diese einst wunderschönen Schuhe alles ruinieren.
    Eine Minute verstrich, und nachdem sie keine Stimmen hören konnte, stieß sie endlich den angehaltenen Atem aus.
    Eine Burg schlief nie, auch wenn es schon weit nach Mitternacht war. Entlang der Befestigungsmauer waren stets Wachposten aufgestellt, die auf einen eventuellen Angriff vorbereitet waren. Zu Floras Glück hatten sie nicht mit einer Flucht gerechnet. In die Schatten der Burg gekauert hatte sie auf die passende Gelegenheit gewartet. Es hatte eine Weile gedauert, doch schließlich war es ihr gelungen, während des Wachwechsels über den Burghof und durch das Tor zu huschen, bevor der Torwächter seine Runde machte und es für die Nacht verriegelte.
    Nach ihrem katastrophalen Beinaheabsturz machte sie sich mit noch größerer Vorsicht daran, den steilen Pfad zu der kleinen Bucht hinabzusteigen, wo sie das Boot bemerkt
hatte. Jede kleine Einzelheit dieses Tages hatte sich für immer in ihr Bewusstsein eingebrannt. An jenem Tag hatte er sie mit solcher Leidenschaft geküsst und ihr Verlangen aus einem unschuldigen Schlummer erweckt. An jenem Tag hatte sie sich erlaubt zu hoffen.
    Entschlossen verdrängte sie die Erinnerung. Das war, bevor sie die Wahrheit erkannt hatte.
    Ihre Füße versanken tief in dem feinen Sand, als sie auf den Strand hinaustrat. Der Nebel hatte sich gerade genug gelichtet, um den schattenhaften Umriss eines großen Gegenstands ein kurzes Stück den Strand hinunter erkennen zu lassen. Genau dort, wo sie es in Erinnerung hatte. Sie stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus, und ihr Herzschlag beschleunigte sich, während sie sich dem Boot näherte. Vorsichtig, jeden Nerv zum Zerreißen gespannt. Sie wünschte sich, es gäbe eine andere Möglichkeit, doch das Meer war ihre einzige Hoffnung auf Erfolg. Der Laird besaß eine kleine Anzahl von Pferden innerhalb des barmkin in einer kleinen Umzäunung an der Nordseite der Mauer, doch sie hätte es niemals geschafft, ein Pferd daraus zu stehlen, ohne entdeckt zu werden. Zu Fuß wäre sie nicht schnell genug, um ihnen zu entkommen. Nicht über das unwegsame Gelände von Morvern mit seinen endlosen, kargen Heidelandschaften und gefährlichen Torfmooren, ohne den Schutz von Bäumen, hinter denen sie sich verstecken konnte.
    Es konnte nur mit dem Boot funktionieren.
    Heftig schluckte sie das Gefühl von Panik hinunter, das ihr die Kehle zuschnürte, als unaufgefordert die Erinnerung daran, wie sie einmal beinahe ertrunken wäre, über sie hereinbrach. Es war schon lange her, doch in ihrem Gedächtnis immer noch so frisch, als wäre es erst gestern geschehen.
    Sie war sieben und verbrachte den Sommer auf Inveraray mit ihrer Tante und ihrem Onkel, dem damaligen Earl of Argyll. Der Anlass waren die Hochzeitsfeierlichkeiten ihres
Cousins Archie, dem gegenwärtigen Earl, und es war das erste Mal, dass alle ihre Brüder – und sogar ein paar ihrer Schwestern – zur selben Zeit am selben Ort versammelt waren. Sie wünschte sich so sehnsüchtig, ihre Geschwister zu beeindrucken, und als sie eines Morgens sah, dass alle zum Fjord hinuntergingen, um zu schwimmen, lief sie hinter ihnen her. Auf Rorys Frage, ob sie denn schwimmen könne, nickte sie überzeugt, da sie wusste, sie würden sie nicht mitnehmen, wenn sie Nein sagte.
    Alles lief wunderbar. Sie zog ihre Schuhe und Strümpfe aus und tauchte die Zehen in das kalte Wasser. Der Rest der Gruppe planschte und tauchte bereits fröhlich in der Mitte des Loch. Neugierig

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