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Hilfe, ich habe Urlaub

Hilfe, ich habe Urlaub

Titel: Hilfe, ich habe Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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Türknauf gestoßen.«
    »Was hast du da unten gemacht?«
    »Das würdest du mir nicht glauben, wenn ich es dir erzählte.«
    In Overalls sollte ein Schild mit der Aufschrift »WC« eingenäht werden, das durchgekreuzt ist.
    Eigentlich waren die Busfahrten zwischen den Stationen unserer Reise noch am erholsamsten.
    Es gibt ein Märchen, Rundreisen seien das reinste Kinderspiel… nichts zu tun, als auf den Reiseleiter zu warten, der das Gepäck zählt, einem die Türen aufhält und Eintrittskarten für das nächste Abenteuer austeilt. Nichts davon stimmt! Wir hatten viel zu tun.
    Zuerst mal mußten wir uns die Busnummer merken.
    Bei einundzwanzig Tagen Busreise kann man bis auf fünfunddreißig verschiedene Busse
    kommen; jeder ist aus einem anderen Land und hat einen anderen Führer. In Deutschland ist der Busfahrer ein Asiate. In Spanien ein Russe. Wenn Sie in Frankreich mit einem französischen Führer unterwegs sind, dann sind Sie im falschen Bus.
    An diesem Tag saßen wir in einem deutschen Bus mit einem italienischen Fahrer - dem ersten Ausländer, den wir seit unserer Abreise aus der Nähe zu Gesicht bekamen.
    Susanne ließ sich von ihm ein Foto mit Autogramm geben.
    Wenn er sprach, hatte man das Gefühl, eine Sprachlernkassette zu hören. »Mein Name ist Luigi«, leierte er in sein Mikrophon, das er dicht vor die Zähne hielt. »Merken Sie sich das, und merken Sie sich Ihre Busnummer: 1084725.
    Strecken Sie die Füße nicht in den Gang, bitte rauchen Sie nicht, und lassen Sie keine Wertgegenstände im Bus, halten Sie die Fenster geschlossen, halten Sie das passende Kleingeld für die Toiletten bereit, bringen Sie keine Lebensmittel mit in den Bus, und denken Sie daran: Wenn Sie den Bus verpassen, müssen Sie auf eigene Kosten ins Hotel zurück. Wenn es Ihnen gefallen hat, dürfen Sie beim Aussteigen ein Trinkgeld geben.«
    Ich hatte Schwierigkeiten, mir unseren jeweiligen Führer zu merken. Man durfte nicht einen Augenblick unaufmerksam sein. Während Herr Duval unser Hauptreiseleiter war, wechselten die Führer von Ort zu Ort, um uns über das zu informieren, was wir gerade besichtigten.
    Weibliche Reiseführer trugen für gewöhnlich Regenschirme, Plastikblumen am Hut oder
    leuchtend bunte Schals, damit wir sie schnell wiederfanden. Die Männer dagegen versuchten uns abzuschütteln.
    Herr Duval kündigte jeden Abend an, unser Gepäck müsse am nächsten Morgen um fünf Uhr abholbereit in der Empfangshalle stehen. Niemals um neun oder zehn, sondern zu dieser nachtschlafenden Zeit.
    Und wäre da nicht Susanne mit ihren ausführlichen Notizen gewesen, hätte sowieso keiner gewußt, wo wir gerade waren. Während der Bus abbremste, lugten die Greiners ängstlich aus dem Fenster. »Wußte ich’s doch!« rief Bud. »Wieder eine Fabrik. Wir haben doch nicht soviel Geld bezahlt, um einen Haufen Neppläden zu besichtigen.«
    Ich gab es nur ungern zu, aber Bud lag da nicht ganz falsch. Unser Sightseeing war ein wenig aus dem Gleichgewicht geraten. In Irland hatten wir fünfzehn Minuten, um das »Book of Keils«
    zu sehen - und eine Stunde zum Einkaufen in der Pulloverfabrik. Wir wurden zwanzig Minuten durch den Tower von London und zwei Stunden durch eine Fabrik für englisches Porzellan geführt. Vor dem Anne-Frank-Haus bremste der Bus kurz ab. Für die Fabrik mit Delfter Fayencen stand ein halber Tag zur Verfügung. Nach der Schmuckfabrik in Österreich, der Muranoglasfabrik in Italien, der Spitzenfabrik in Belgien und der Uhrenfabrik in der Schweiz waren wir ganz schön mürbe.
    Und jetzt hielten wir vor der zweiten Fabrik für Holzschnitzereien. Beim Aussteigen
    begleitete uns Luigis Warnung: »Denken Sie an Ihre Busnummer: 1084725. Lassen Sie sich Zeit.«
    Die Fabriken waren alle gleich. Es gab einen Vorraum von der Größe eines Besenschranks, in dem ein Handwerker auf einem Hocker saß und an der jeweiligen Spezialität bastelte. Dieser Handwerker schnitzte gerade eine Elvis-Büste. Ein Führer erklärte schnell den Vorgang.
    Sekunden später wurden wir durch eine Doppeltür in eine Fabrikhalle von den Ausmaßen eines Fußballfeldes gelotst.
    Alle paar Meter entlang der Vitrinen mit handgeschnitzten Hunden und Kruzifixen stand eine Verkäuferin mit einem Bestellbuch, die fließend Englisch sprach.
    Natürlich besichtigten wir nicht nur Fabriken.
    Ich war vorher noch nie in Europa gewesen und dementsprechend überrascht, wie viele
    Kirchen wir an einem Tag besichtigen konnten. Die erste Kirche war eine

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