Hilfe, ich habe Urlaub
deutete auf die Frau und drückte dann ihre Arme an sich, als wiege sie ein Baby.
»Sie will dir erklären, daß die Leute, die wir am Strand gesehen haben, ihre Tochter und ihr Schwiegersohn waren«, sagte mein Mann.
Ich drehte mich zu meinem Sohn um und lächelte. »Gib mir ein nettes Substantiv und ein Verb - schnell!«
Langsam neigte sich unser Urlaub dem Ende zu. Nach fast drei Wochen schien es uns wie ein Wunder, daß wir überlebt hatten. Allein durch Gebärdensprache hatten wir es auf einem Tagesausflug geschafft, ins französische Perpignan zu gelangen. Wir hatten Stierkämpfe in Barcelona gesehen, und jeden zweiten Tag freuten wir uns tatsächlich auf den Gang zum Markt, wo immer viel los war.
Als uns an unserem vorletzten Abend der Eigentümer unserer Ferienvilla angekündigt wurde, ein Engländer, waren wir zugegebenermaßen alle recht gespannt darauf, wieder einmal Englisch zu sprechen.
Er lud uns zu einem Drink ein, und seine ersten Worte waren:
»Well, ahsposeyuvad a raaathaventrous time at the Villa?«
Wir beugten uns alle angestrengt vor, weil wir etwas überhört zu haben meinten.
»Wie bitte?«
»I say … iopeather … you mericansadnuf of ah jolly whatimeto retn.«
Mein Gott, er sprach wie eine Shakespeare-Kassette aus der Stadtbücherei, die zu schnell lief.
Keiner von uns hatte einen Schimmer, was er gesagt hatte.
Ich stellte mich gut sichtbar vor ihn und sprach sehr laut und deutlich: »WIE LANGE
HABEN SIE DIE VILLA SCHON?« Während er auf seine unverständliche Art antwortete,
nickten und lächelten wir alle hin und wieder.
Meine Mutter schnappte sich schließlich eine spanische Vorspeise, klopfte sich auf den Bauch und sagte: »Lecker, lecker.«
Die sechs schlimmsten Streits im Urlaub
Ein guter, ordnungsgemäß ausgeführter Streit erfordert Zeit und die volle Aufmerksamkeit zweier Menschen.
Zu Hause leidet ein Streit durch zu viele Unterbrechungen und Störungen. Das Telefon klingelt. Jemand muß dringend ins Büro. Kinder müssen gefüttert werden.
Manchmal wird einer den anderen unterbrechen: »Bist du fertig? In fünf Minuten fängt
>Dallas< an.« Man ist einfach zu beschäftigt.
Im Urlaub jedoch gibt es keine Grenzen dafür, wie weit man einen Streit treiben kann. Die meisten Paare haben seit ihren Flitterwochen nicht mehr soviel Zeit zusammen verbracht. Die Höflichkeit ist mit der Zeit verlorengegangen. Einige unserer besten Streitgespräche fanden auf fremdem Boden statt.
THEMA: »Warum kannst du nicht zugeben, daß wir uns verlaufen haben?«
ORT: Kopenhagen, Dänemark.
STREITLÄNGE: 36 Stunden
HÖHEPUNKTE:
»Meine Güte, so blöd kann auch nur ein Mann sein! Meinst du, dir fallen die Haare auf der Brust aus, wenn du mal nach dem Weg fragst?«
»Ja, ich habe immer aufgeschrieben, was du mir an jeder Ecke gesagt hast. Woher soll ich wissen, daß das bloß das dänische Wort für Straße war?«
»Was soll das heißen - kommt dir was bekannt vor? Ich bin hier gerade erst angekommen. Ich mache keinen Schritt weiter, bis du sicher weißt, wo wir sind.«
»Ich will dich ja nicht in Panik versetzen, aber unsere Maschine geht in vier Tagen. Wir sind vollkommen verkehrt.
Du hast mir auch nicht geglaubt, als ich dir erzählte, in der Küche im Feuermelder müßten die Batterien erneuert werden.«
»Das ist Vererbung. Deine Mutter hätte man bloß einmal um sich selbst drehen müssen, und sie hätte nicht mal aus einer Telefonzelle rausgefunden. Ich mag deine Mutter.
Ich mag deine ganze Familie. Man sollte euch nur die ganze Zeit überwachen, damit ihr nicht verlorengeht!«
THEMA: »Hier machen nur Vollidioten Dauerlauf!«
ORT: Afrikanischer Busch in Kenia.
STREITLÄNGE: Drei Tage.
HÖHEPUNKTE:
»Bist du mit mir nach Afrika gefahren, um mich hier zur Witwe zu machen? Wenn das so ist, kassiere ich die Versicherungssumme nämlich schon jetzt, lasse mich am ganzen Körper liften und reise direkt an die französische Riviera.«
»Wenn du nicht in zwei Tagen zurück bist, lassen wir dich hier. Das ist mein letztes Wort.
Niemand wird dir nachtrauem, weil du dumm warst. Wir werden deinen Astralkörper ausstopfen lassen und ins Museum stellen - zur Abschreckung für alle, die zu ehrgeizig Sport treiben.«
»Da draußen ist es gefährlich. Kapierst du das nicht? Jemand, der für einen Kilometer zwanzig Minuten braucht, kann nicht vor einem Leoparden weglaufen.«
»Liebling, ich sage das doch nur, weil ich dich liebe und mich um dich sorge. Ich kann mir nicht
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