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Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Titel: Hilfe, mein Chef ist ein Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick van Veen
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auf dem Weg nach oben bedienen, lassen sich grob in die im Folgenden beschriebenen fünf Kategorien einteilen.
    Ich schaffe das allein!
    Es gibt tatsächlich auch Menschen, die eine hohe Position im Machtgefüge eines Unternehmens erlangen und sie auch beibehalten, ohne ihr Sozialverhalten spezifisch darauf auszurichten. Ich kenne Leute, die allein durch Wissen und Erfahrung einen hohen (biologischen) Rang in ihrer Organisation erworben haben. Sie erbringen (oft ganz unauffällig) herausragende Leistungen oder verfügen über eine ausgeprägte Sozialkompetenz.
    In jedem Unternehmen kennt man – ob in hohen oder niederen Positionen – einige wenige Mitarbeiter, auf die alle hören. Sie haben am Arbeitsplatz meist keine wirklichen Freunde oder Feinde und setzen ihre Sozialkompetenz häufig dazu ein, bei Konflikten zu vermitteln.
    • Manche von uns sind Einzelkämpfer. Sie brauchen keine Kollegen, um aufzusteigen.
    Auch unter Affen gibt es solche Typen. Meist handelt es sich um hochrangige weibliche Tiere, die ihre Position der Art und Weise verdanken, wie sie Konflikte in der Gruppe schlichten. Dadurch erfüllen sie eine wichtige Funktion, denn sie sichern deren Stabilität.
    Leider steigen nur wenige dieser Einzelkämpfer aus eigener Kraft noch weiter auf. Bedauernswerterweise schaffen es die meisten von ihnen nie bis ganz an die Spitze.
    Schüttele ich die Großen …
    In diese Kategorie gehören alle, die wir oft brutal als »Speichellecker« oder »Arschkriecher« bezeichnen. Eigentlich verabscheuen wir ihr Verhalten. Aber seien wir ehrlich: Machen wir es nicht ab und an insgeheim genauso?
    Manche von uns wenden sich höherrangigen Kollegen zu, um aufzusteigen.
    Bei den Affen liegen die Dinge etwas einfacher: Da ist es erlaubt, den Boss zu lausen und sich auf diese Weise ins rechte Licht zu rücken. Das Lausen ist nämlich das ultimative Mittel, Freundschaft zu schließen oder sich Unterstützung zu sichern.
    Noch ein Beispiel, wie Affen mit höherrangigen »Kollegen« einen Bund schmieden: Empfängnisbereite weibliche Tiere präsentieren ihr Hinterteil dem höchstrangigen Männchen nicht nur zu Paarungszwecken, sondern auch, um sich Unterstützung und Vorteile zu verschaffen.
    Stellen Sie sich nur mal vor, eine Kollegin entblößt im Tausch gegen den nächsten Karriereschritt vor dem Chef ihren Busen. Das wäre sicher eine seltsame, für manche männlichen Kollegen sogar eine nicht ganz unangenehme Überraschung, oder? Ob Sie es glauben oder nicht: Ein ähnliches Verhalten kommt vor. Und nicht nur Frauen, sogar viele Männer lassen ihren Charme spielen, um sich beim Chef einzuschmeicheln: ein nettes Wort, wenn man ihm auf dem Flur begegnet, oder eine geistreiche Bemerkung. Wollen wir mit einem solchem Verhalten nicht alle ab und an bei höherrangigen Personen Eindruck schinden? Für den, der im Chefsessel sitzt, legen wir gegen ein wenig Unterstützung gern mal einen Gang zu.

    Muss das wirklich sein? Viele Zoobesucher machen sich Sorgen, wenn sie Affen mit stark geschwollenen Hinterleibern im Gehege sehen. Für die Affen selbst ist das nichts anderes als ein besonders attraktives Kommunikationssignal. Die angeschwollenen Schamlippen des abgebildeten Weibchens sagen: »Seht her, ich bin fruchtbar. Welches nette Männchen ist interessiert?« Trotzdem »tricksen« die Bonoboweibchen auch ein bisschen. Während bei den anderen Primaten die Schamlippen nur während der fruchtbaren Tage rötlich werden und anschwellen, haben die Bonoboweibchen immer auffällige Geschlechtsorgane. Das täuscht die Männchen und andere Weibchen. Sex bekommt so eine ganz andere Bedeutung …
    Oft versuchen wir außerdem, im Kielwasser eines Kollegen zu segeln, der bei den anderen beliebt ist und daher automatisch einen höheren sozialen Rang innehat. Auf der Grundschule waren wir Meister darin: Wer wollte nicht der beste Freund des stärksten Jungen oder des hübschesten Mädchens sein? Man konnte sein Prestige in der Gruppe enorm steigern, wenn man mit einer beliebten Person befreundet war. Den Boss zu lausen, um die eigene Position zu sichern, ist also gar nicht so abwegig, wie man denkt.
    … schüttelst du die Kleinen
    Einige Arbeitnehmer wollen ihre soziale Position stärken, indem sie sich die Unterstützung von Personen verschaffen, die in der Hierarchie weiter unten stehen. Ich spreche jetzt nicht von den ranghöchsten Führungskräften, den Alphatieren, sondern eher von den Angestellten in den mittleren Rängen und von

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