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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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nicht. Brauchte …
    Als beider Lippen sich trafen, da brach der Wall, den sie um sich errichtet hatte, in tausend Stücke, schlagartig zermalmt von seiner Berührung. Begehren, so lange gezügelt, brach sich nun Bahn; das Sehnen, das sie sich sonst versagte, setzte sich durch. Sie wollte in Bayards Armen liegen, wollte aufs Neue die Leidenschaft fühlen und ihrerseits begehrt werden.
    So küsste sie ihn leidenschaftlich und mit einem beinahe verzweifelten Sehnen, als wäre sie ein schamloses Frauenzimmer, das an nichts anderes denkt als daran, einem Manne das Bett zu wärmen.
    Das Bett dieses Mannes.
    Mit einer Hand griff sie hinein in die üppige Masse seines Haars, mit der anderen klammerte sie sich an ihn. Sie fühlte das Spiel seiner Muskeln, als er sie umarmte und sie festhielt, als wolle er sie nie wieder loslassen. Unter seiner Zärtlichkeit verstärkten sich Begierde und Sehnen um das Zehnfache. Ohne zu denken, küsste sie ihn, als wolle sie ihn verschlingen, atemlos und voller Begehren.
    Sie hatte zuvor die Liebe erfahren, die Liebe eines Jünglings an der Schwelle zum Manne. Mit ihrem Hunger nach Zärtlichkeit, die sie in ihrer Kindheit ja nie erfahren hatte, hatte sie diese Liebe freudig genommen und auch gegeben, hatte sich ihrem Liebsten willig geschenkt, sich ihm ganz hingegeben mit ihrem Körper und ihrem Herzen.
    Was sie nun fühlte, hier in den Armen dieses gereiften Mannes, in seiner kraftvollen Umarmung, das überwältigte sie weit mehr. Sie wusste, wohin seine Lust sie führen konnte, und es war ihr egal. Was oder wer er war, was er angeblich getan hatte – all das jagte ihr keine Furcht mehr ein. Nur ein Gedanke beherrschte sie: ihn zu küssen und seine Leidenschaft zu erwidern.
    Bis sie plötzlich heftig an der Schulter gepackt und aus Bayards Armen gerissen wurde.

13. KAPITEL
    „Du widerwärtige, schamlose Hure!“, schrie Dunstan und stieß sie beiseite.
    Gillian taumelte zurück, aber da schob sich Bayard schützend vor sie, nun noch hünenhafter und kräftiger wirkend. „Fasst sie noch einmal an, und ich bringe Euch um!“, raunzte er, die Stimme streng und barsch.
    Großer Gott, steh mir bei!, durchzuckte es Gillian. Was haben wir getan?
    Sie zwängte sich zwischen die beiden Männer, entschlossen, Schlimmeres zu verhüten. „Dunstan, bitte …!“
    „Ich weiß doch, was ich gesehen habe!“, fauchte der Kastellan aufgebracht und fuhr, vor Wut am ganzen Leibe zitternd, mit ausgestrecktem Zeigefinger auf sie zu. „Du hast dich kein bisschen gewehrt! Hast dich von ihm küssen lassen! Seinen Kuss sogar erwidert!“ Zorn und Hass wandelten sich zu einem gequälten, anklagenden Ton. „Er sollte dich küssen! Du hast ihn geradezu herausgefordert!“
    „Es war ein Fehler!“, gestand sie und trat auf ihn zu. Bayard versuchte, sie zurückzuhalten, aber sie schüttelte ihn ab.
    „Fehler?“, zischte der Burgvogt verächtlich, indem er einen Dolch aus dem Gürtel zog. „Was habe ich nicht alles für dich getan, du undankbares Flittchen? Mich in Geduld geübt! Mich in dem Glauben gewiegt, ich bräuchte nur treu zu dienen und dich mit der gebührenden Achtung zu behandeln, dann würdest du eines Tages meine Verdienste schon anerkennen! Meine Leistungen würdigen! Ich dachte, ich könnte deine Liebe gewinnen, trotz meiner niederen Herkunft. Was war ich bloß für ein Narr! Was für ein Dummkopf, dass ich dachte, du wärest die Mühe wert!“
    „Weg mit dem Dolch!“, befahl Bayard, weiterhin auf Gillian bedacht, doch ohne dabei den wutentbrannten Burgvogt aus den Augen zu lassen. Der war zwar kein geübter Kämpfer, doch blind in seiner Raserei und daher der gefährlichste aller Gegner, weil er nur ein Ziel kannte: Den Mann, den er für seinen Feind hielt, zu töten.
    „Ja, Dunstan!“, flehte Gillian, noch einen Schritt vortretend. „Steckt den Dolch wieder ein! Gewalt führt doch zu nichts!“
    Erneut versuchte Bayard, sie aus Dunstans Reichweite zu ziehen. „Nimm deine dreckigen Pfoten weg!“, keifte der Verwalter und warf sich auf ihn, völlig von Sinnen und zu allem entschlossen.
    Allein, er war eben kein kampferprobter Ritter. Bayard wich dem Angriff mit Leichtigkeit aus, packte Dunstan beim Handgelenk und verdrehte ihm den Stoßarm, sodass dem Burgvogt die Waffe entglitt. Rasch bückte der Ritter sich und hob die Klinge auf.
    „Verschwindet, Dunstan!“, knurrte er. „Macht, dass Ihr zur Burg kommt!“
    „Meinst du etwa, ich hätte Angst vor dir, du Hurenbock?“ Der Burgvogt

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