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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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hat.«
    »Genau. Behalten wir ihn vorläufig dabei, aber ich glaube nicht, dass er passt.«
    »Okay …« Nathan trank einen Schluck Limo, die er literweise in sich hineinschüttete, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und rülpste diskret, bevor er Freya sein entwaffnendes Lächeln schenkte.
    »Das Mädel … Himmel, noch so ein Name, mit dem man erst mal leben muss. Wahrscheinlich Ausländerin. War vorbestraft, hatte also guten Grund abzuhauen. Vermutlich längst außer Landes, aber ich hab sie rausgesucht, weil sie am frühen Morgen gesehen wurde.«
    »Ja, und es ist eine Frau. Wir lassen sie auch drin. Überprüfen Sie ihre Nationalität und vielleicht die Ortsangabe, aber verwenden Sie nicht zu viel Zeit darauf. Und dann noch unsere verwirrte Alte.«
    »Mrs Spink. Ebenfalls weiblich.«
    »Aber als verwirrt bekannt. Ist wahrscheinlich im Nachthemd losgetapert.«
    »Und es wurde keine Leiche gefunden.«
    »Na gut, auch sie bleibt drin. Nun zurück zu dem Mountainbiker.«
    »Tim Galloway. Den hab ich dazugenommen, weil er zum letzten Mal am frühen Morgen auf dem Hügel gesehen wurde, und er war Sportler, wenn auch Radfahrer, kein Läufer.«
    »Aber männlich.«
    »Ja. Tut mir Leid, Sarge, aber bei allen anderen passte gar nichts. Jede Menge Teenager, die sich mit ihren neuen Stiefvätern nicht verstanden haben oder in der Schule tyrannisiert wurden, arme Gören, und noch mehr Depressive. Zwei Kerle, die offenbar die Schnauze voll hatten von ihren Frauen, ein oder zwei, die unter Verdacht standen, gestohlen, betrogen oder ihre Arbeitgeber hintergangen zu haben. Nichts, was ihr Verschwinden mit dem von Ihrer Miss Randall in Zusammenhang bringt. Und außerdem liegt das zum Teil schon fünf Jahre zurück. Trotzdem bin ich überrascht, wie viele Leute in Lafferton verschwinden. So schlecht ist es hier doch nicht. Tut mir Leid, dass ich’s nicht besser hingekriegt habe.«
    Sein junges, zerknautschtes Gesicht sah niedergeschlagen aus, seine Stimme klang gedämpft.
    »Sie haben das prima gemacht, Nathan. Bei diesen Sachen ist man immer auf Vermutungen angewiesen.«
    »Ich wollte das genau Passende für Sie finden, Sarge.«
    Er war wie ein kleiner Junge, bemüht, seiner Lehrerin zu gefallen und eine gute Note zu bekommen.
    Sie lachte. »Das funktioniert leider nie. Aber es nützt uns trotzdem was. Ich lese es mir zu Hause alles noch mal durch, um zu sehen, ob es sich lohnt, in irgendeinem Fall nachzuhaken … Kommen Sie, ich lade Sie zu einem Drink ein.«
    Das Gesicht des DC hellte sich auf. Seine Durchschaubarkeit und die Ehrlichkeit, seine Reaktionen nie zu verbergen, gehörten zu den Gründen, warum Nathan Coates bei allen so beliebt war. Wenn er gelobt wurde, strahlte er, wenn etwas erfolgreich gewesen war, lief er mit einem permanenten Grinsen im Gesicht herum, und wenn nicht, sah er aus wie ein zerknitterter Clown.
    Das Cross Keys war nur wenige Meter vom Polizeirevier entfernt, auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Als sie das Revier verließen, bog der schwarze Polizeirover von DCI Simon Serrailler auf den für ihn reservierten Parkplatz. Freyas Magen zog sich zusammen. Verdammt. Verdammt, er würde sie mit dem jungen DC Coates sehen und glauben, zwischen ihnen liefe etwas, dass sie ein Paar wären, dass …
    Oh, um Himmels willen, Frau!
    Serrailler lief die Treppe hinauf, nahm zwei Stufen auf einmal und nickte ihnen kurz zu. Freya drehte den Kopf und erhaschte einen Blick auf sein blondes Haar, als er die Innentreppe hinaufsprintete.
    Sekunden später bogen zwei weitere Autos hoher Beamter auf den Vorhof.
    »Da tut sich was«, sagte Freya.
    »Operation Merlin.«
    »Wie bitte?«
    »Große Drogenrazzia … Streifenpolizei und Drogendezernat.«
    »Wie kommt es, dass Sie alles wissen, was ich nicht weiß, Nathan?«
    Er tippte sich an die Nase und grinste.

    Nicht, dachte sie, als sie sich in den vollen Pub schoben, dass sie irgendetwas über eine Drogenrazzia wissen wollte. Davon hatte es bei der Met mehr als genug gegeben.
    »Was nehmen Sie?«
    »Nein, Sarge, heute bin ich dran.«
    »Kommt nicht in Frage! Außerdem ist das die Bezahlung für Ihre Überstunden, also nehmen Sie was Teures.«
    »Na gut, danke, ich nehm eine Limo.«
    »Oh, bitte.«
    »Mit einem Whisky hinterher.«
    »Wenn ich langsam trinke und eine Tüte Chips dazu esse, darf ich mir ein Gläschen Weißwein erlauben.«
    Nathan wirbelte herum, als zwei Männer von einem Ecktisch aufstanden, und besetzte ihn rasch, während Freya

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