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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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es so nicht weitergehen konnte. Und deshalb stand er jetzt schon seit einer Dreiviertelstunde auf dem Bürgersteig vorm Eingang des Sportstudios und wartete. Leider hatte er keine Ahnung wann die Mädchen normalerweise in der Eisdiele aufkreuzten. Aber da sie für gewöhnlich schon da waren wenn er und Baddy zum Training kamen, hatte er sich heute schon zwei Stunden früher auf den Weg gemacht.
    Wie es aussah hatte er mit dieser Vorgehensweise eine weitere Viertelstunde später dann auch Erfolg. Zwar nur einen Teilerfolg, weil nur eines der Mädchen erschienen war, aber immerhin Erfolg.
    Sie bemerkte ihn nicht oder wenn, dann führte sie ihr gespieltes Desinteresse, dass sie am Fenster im Eiscafé demonstriert hatte, weiter. Dass sie ihn in seiner normalen Straßenkleidung und mit Hornbrille vielleicht gar nicht erkannte, auf diese Idee kam Toni nicht.
    Thea grübelte. Rosa hatte ihr heute Vormittag in der Schule mitgeteilt, dass sie das du- bist- mir- gleichgültig- Spiel nicht mehr weiterspielen wollte. Sie hatte beschlossen, dass ein Typ, der ein Mädchen an der Nase herumführte keine Racheaktion wert war. Oder die Zeit, die so etwas in Anspruch nahm. Und Rosa hatte außerdem beschlossen, dass sie auch ohne einen gut gebauten Kerl leben konnte.
    Natürlich stimmten all diese Dinge nur bedingt, denn eigentlich hatten ihr am Anfang die Muskeln des jungen Mannes ganz außerordentlich gut gefallen. Und was sie noch mehr begeistert hatte war der Humor, mit dem ihr Gegenüber auf ihre Zettelnachrichten reagiert hatte. Das war etwas, was sie sehr gerne weitergeführt hätte. Aber das hatte sie Thea natürlich nicht gesagt. Jedoch kannte die Rosa gut genug, um zwischen den Zeilen lesen zu können.
    So kam es, dass Thea reichlich unaufmerksam ihrer Arbeitsstätte zustrebte und aus allen Wolken fiel, als vor ihr ein unbekannter junger Mann auftauchte. Ihm aus dem Weg zu gehen war unmöglich, da er sie einfach nicht vorbeigehen ließ und ihre Aufmerksamkeit somit auf sich zog.
    Toni hätte sich eigentlich überlegen sollen, was er zu dem Mädchen sagen wollte, hatte sich jedoch so darauf konzentriert, eine dieser Gören zu erwischen, dass er das, was er ihr mitteilen wollte nicht bedacht hatte. Deshalb standen sie sich erst einmal eine geschlagene Minute wortlos gegenüber.
    Schließlich brach Toni das Schweigen, denn ihm war wieder eingefallen, was ihn am meisten auf die Palme gebracht hatte, der Spruch auf ihrem T-Shirt: Nicht alle Männer sind Idioten, manche sind Vollidioten!
    „Du solltest dir genau überlegen, wen du als Vollidioten beschimpfst. Das lässt sich nämlich nicht jeder gefallen!“
    Thea hatte keine Ahnung was der Typ von ihr wollte. Sie hatte noch kein einziges Wort von sich gegeben und konnte sich deshalb nicht vorstellen, wieso er so etwas zu ihr sagte. Sie sollte diesen Psychopathen besser nicht beachten und sich möglichst schnell ins Eiscafé flüchten. Aber das ließ ihr Gegenüber nicht zu. Als Thea versuchte an ihm vorbeizugehen, fasste er sie einfach am Arm.
    „So nicht! Du wirst mich nicht ignorieren, wie ihr es mit meinem Freund Baddy gemacht habt!“, erklärte Toni entschieden.
    Diese Aussage klang für Thea völlig unverständlich. Sie kannte weder ihn, noch einen Kerl mit dem Namen Baddy. Und dass er sie jetzt auch noch daran hinderte weiterzugehen, machte ihr ein wenig Angst. Das Einzige was sie davon abhielt sich gegen den Griff des Typen zur Wehr zu setzten war, dass die Eisdiele nur einen Steinwurf entfernt lag. Ein Schrei von ihr und Bruno würde ihr zu Hilfe kommen. Aber noch war sie nicht vollkommen in Panik und hoffte die Situation ohne Gewalt zu überstehen.
    „Lass mich los, oder ich schreie die ganze Gegend zusammen!“, drohte Thea und hoffte, nicht so weit gehen zu müssen.
    Toni glaubt nicht, dass sie ihre Drohung wahrmachen würde und hielt sie weiter am Arm fest. „Versuch das mal!“, forderte er sie auf und war sich sicher, dass sie nichts dergleichen unternehmen würde.
    Thea überdachte ihre Situation und beschloss etwas anderes zu machen, was ihrem Widersacher dazu veranlassen könnte, sie gehenzulassen. Sie ging zum Angriff über! Aber nicht mit Gewalt, sondern mit Köpfchen. Anstatt sich gegen den Griff zu wehren, trat sie einen Schritt näher an den Typen heran.
    „Ich wusste, ich bin unwiderstehlich, Schatz, aber musst du mir deshalb bis hierher nachlaufen?“
    Sie war schlagfertig und auch ein bisschen giftig und das brachte Toni ungewollt zum Lachen. Aber

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