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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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ausreichend Licht zu spenden. Dann rannte er los und erreichte am Ende des langen Ganges eine aus den Angeln geborstene Tür.
    Ehe er den Raum betrat, ließ er Licht hineinfluten und entdeckte einen alten steinernen Altar. Er sah die Zeichen darauf und erkannte, dass er gebaut worden war, seinesgleichen darauf zu bannen. Doch für jemanden wie Ani’El war der Zauber zu schwach. Die Strahlung, die er in Mexiko gespürt hatte, musste die Kraft gewesen sein, mit der sie sich befreit hatte.
    Aber befreit von wem?
    Man’El betrat den Raum - und dann erst sah er sie. Weiter hinten stand eine Statue aus schwarzem Stein. Das war die Quelle der Präsenz, die er gespürt hatte. Er ging zu ihr hin und begutachtete sie unter Licht genauer. Er erkannte das Gesicht. Es war Tami’El, eine der Grigori.
    Was war hier geschehen?
    Wo war Ani’El?
    Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Man’El ließ noch mehr seiner Magie in den Hammer fließen, bis er vor Kraft zu summen begann und so hell leuchtete, dass es selbst ihn beinahe blendete. Das kostete Kraft, aber es musste sein. Dann, als der Hammer das nötige Energieniveau erreicht hatte, legte er ihn mit der flachen Seite gegen die Stirn der Statue.
    Das Summen ging von dem Hammer auf den Stein über ... und auch ein Teil des Leuchtens. Die Statue begann zu vibrieren. Dann bildeten sich die ersten feinen Risse in der Oberfläche.
    Die Anstrengung brachte Schweißperlen auf Man’Els Stirn, und der Hammer war nun beinahe unerträglich heiß, aber er hielt durch.
    Immer mehr Risse zeigten sich, und schließlich begann die oberste Steinschicht abzubröckeln. Wie Fetzen alter ledriger Haut fielen sie von der Statue herab zu Boden - und darunter zeigte sich eine lebendige Gestalt.
    Im nächsten Moment barst auch der Rest der Gesteinsschicht mit einer gewaltigen Explosion, und einen Wimpernschlag später stürzte Tami’El sich mit gezückten Schwertern auf ihn.
    Man’El machte einen weiten Sprung nach hinten, um den sensenden Klingen auszuweichen, doch die Gefallene setzte sofort mit einer neuen Serie von Schlägen nach. Tami’El war schon immer eine der besten Kriegerinnen gewesen, und ihr Umgang mit ihren Schwertern war geradezu legendär. Hinzu kam, dass Man’El sich und auch den Hammer gerade ziemlich verausgabt hatte.
    „Halt ein, Tami’El“, rief er und kurvte um den Altar, um ihn zwischen sich und die Angreiferin zu bringen. „Ich will reden.“
    Doch sie hörte ihm nicht zu. Blind vor Wut sprang sie in einen hohen Salto und stürzte mit nach vorn ausgestreckten Klingen auf ihn herab wie ein Falke vom Himmel. Wieder blieb ihm als einzige Verteidigung ein weiter Sprung nach hinten. Die Alternative wäre ein weiter, befreiender Schwung mit dem Hammer gewesen - doch er wollte nicht riskieren, sie zu treffen und zu töten. Nur sie konnte ihm sagen, wo Ani’El war und was hier geschehen war.
    „Sei vernünftig, Tami’El“, sagte er, schwer atmend von der Anstrengung. „Ich bin derjenige, der dich aus deinem Gefängnis befreit hat.“
    „Und einer derjenigen, denen ich es überhaupt zu verdanken habe, hier auf der Erde gefangen zu sein“, zischte sie zornig und setzte zu einer neuen Serie von Schlägen an. Die Klingen tanzten durch die Luft wie stählerne Blitze. Auch sie hatten jetzt zu leuchten begonnen - also leitete Tami’El mit tödlicher Absicht einen Teil ihres Di’Mai in die Waffen hinein. Tami’El war außerdem bekannt dafür, dass sie ihre Schwerter regelmäßig in Gift tauchte. Schon ein einziger Treffer hätte selbst bei Man’El fatale Folgen.
    „Dieser Krieg ist lange vorüber“, rief er, während er immer weiter zurück und schließlich in den Gang hinauswich.
    „Er ist erst vorüber, wenn wir unseren rechtmäßigen Platz wieder eingenommen haben“, konterte sie und ging zu einer vierfach ausgeführten Stichattacke über. „Bleib stehen und kämpfe wie ein Krieger!“
    „Ich will nur wissen, was ihr Ani’El angetan habt.“ Doch plötzlich konnte er sich denken, was geschehen war. Tami’El hatte es gerade selbst zugegeben, als sie davon gesprochen hatte, dass sie und ihresgleichen wieder ihren rechtmäßigen Platz einnehmen wollten.
    „Ihr habt versucht, an die Schlüssel zu kommen“, rief er über das Klirren der Waffen hinweg, und die Wut, die in ihm hochkochte, ließ ihn zu einer Gegenattacke übergehen.
    Er wirbelte den Hammer im Kreis und schlug Tami’Els giftige Klingen beiseite. „Ihr Bestien habt versucht, ihr das Herz

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