Himmel der Suende
lustvollen Stöhnen. Sie achtete darauf, diesem Stöhnen eine überraschte Qualität zu geben - so als würde es sie verwundern, wie viel Lust ihr das, was sie bis heute stets strikt abgelehnt hatte, bereitete. So als wäre sie ganz begeistert davon. Denn dann, wusste sie, würde es aufhören, ihm auch noch Lust am Quälen zu bereiten ... Lust am Dominieren.
Er stieß noch einmal zu.
Noch härter.
„Ja!“, schrie sie - und drängelte sich ihm so gut sie konnte entgegen. Der Schmerz war groß, aber nichts im Vergleich zu dem, was sie in so manchen Schlachten davongetragen hatte.
Sein nächster Stoß war schon weniger fest. Sie hatte recht behalten, und er hatte das Interesse verloren. Zudem schien er ihr jetzt zu glauben, dass ihre Hingabe und Loyalität nach wie vor ihm gehörten.
„So ist’s brav“, knurrte er, und sie musste sich beherrschen, trotz der unterdrückten Tränen nicht laut zu lachen.
Was dann kam, war nur noch Routine. Er fickte sie über der Armlehne, und sie spielte, als würde sie schier überschnappen vor Lust. Je geiler sie tat, umso schneller würde er kommen.
Sie wand sich so lustvoll sie konnte, quiekte und stöhnte und rief immer wieder „Ja!“
Er rammte sich noch zwei, drei Dutzende Male in sie hinein ... immer schneller, immer unkontrollierter ... und dann endlich kam er mit einem dunklen Stöhnen und zog sich aus ihr zurück.
Noch ehe sie sich wieder aufrichten konnte, war sie schon wieder ohne ihr Zutun in ihre Kutte gewandet, und auch er war bereits wieder angezogen, als sie sich herumdrehte.
„Du kannst gehen“, schnarrte er, und es schien ihr fast, als sei er enttäuscht darüber, dass sie sich als loyal und untertänig erwiesen hatte. Das Animalische in ihm hätte sie lieber gefoltert und getötet.
Sie verbeugte sich noch einmal und ging - trotz des Brennens zwischen ihren Hinterbacken - mit neuer Hoffnung in ihren Schritten.
Nie wieder, schwor sie sich, würde er sie berühren. Sie würde seinen Plan zunichtemachen und ihn verraten, wie er sie verraten hatte ... und alle anderen, die ihm all die Jahrhunderte so treu gedient hatten.
Und dann, wenn die Zeit reif war und sie ihren angestammten Platz in den Himmeln wieder eingenommen hatte, würde sie zurückkehren, um sich für seinen Verrat zu rächen - und für das, was gerade geschehen war.
Sie würde ihn vernichten ... so, wie er gerade all ihre Liebe für ihn vernichtet hatte.
Nachdem sie gegangen war, atmete der Rote tief ein, um auch innerlich seine Fassung zurückzugewinnen. Was immer schiefgehen konnte, ging gerade schief.
Ashmo’Deush würde sich nicht ewig nur mit leeren Versprechungen hinhalten lassen.
Es war Zeit für Plan B.
Maggie saß mit der Sybaris draußen vor der Hütte und half ihr dabei, getrocknete Kräuter in kleine Krüge zu füllen und sie mit Baumharz zu versiegeln. Axel schliff seine Schwerter. Mit Luzifer war nicht zu spaßen.
„Dass die Malikat sich weigert und Nü Gua verschwunden ist, sind üble Nachrichten“, sagte Sybaris und schabte zwischen Daumen und Zeigefinger Rosmarinnadeln von einem Zweig.
„Und ich habe keine Ahnung, wo die anderen sich aufhalten“, sagte Axel.
„Ich auch nicht“, sagte Sybaris. „Tius Ptah ist schon zur Zeit der Römer nach Amerika ausgesiedelt, und keiner weiß, wo er abgeblieben ist. H’Rus und Set haben einander gegenseitig erschlagen, Pa’An ist überall und nirgends zu Hause, von Theia hat seit dem Großen Krieg niemand mehr etwas gehört und Shtoreth hat sich in die Tiefen der See zurückgezogen.“
„Vielleicht sollte ich es doch riskieren und Luzifers Angebot annehmen“, sagte er.
„Du weißt, meine Enkelin führt nie nichts im Schilde“, erwiderte Sybaris. „Sie tut zwar immer so, als hätte sie keine konkreten Ziele und Pläne, aber in Wahrheit spinnt sie ihre Fäden fast noch akribischer als das Schicksal selbst.“
„Luzifer ist deine Enkelin?“, fragte Maggie überrascht. Sybaris winkte ab. „Frag nicht. Lange Geschichte. Und spar dir den Witz mit ,des Teufels Großmutter‘. Den habe ich schon viel zu oft hören müssen.“
„Ich verstehe nicht“, sagte Maggie. „Ich dachte, Luzifer sei ein ehemaliger Engel. Also ein erschaffenes Wesen.“
„Dann hätte sie nicht die Macht, dich unsterblich zu machen“, sagte Sybaris. „Beziehungsweise, dann hätte auch unser guter Azazel hier die Macht dazu, und wir hätten das Problem nicht. Nein, Luzifer ist eine der Elohim. Genauer gesagt, ist sie die Mutter aller
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