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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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Strickgürtel der Robe zu. Dann wandte sie sich dem Felsen zu.
    Die Botschaft, von der die Wölfe gesungen hatten, war darin eingraviert. Maggie erkannte die Gravur als sumerische Keilschrift.
    „Kommt nach Kampong Chhnang“, las Axel vor. „Zum verborgenen Tempel am südöstlichen Ende des Tonle Sap. Dort findet die Abgal, was sie sucht, und eine alte Schuld kann beglichen werden.“
    „Von wem ist die Nachricht?“, fragte Maggie.
    „Keine Ahnung“, sagte Axel. „Es gibt keine Unterschrift oder Signatur.“
    Er beugte sich nach vorn und schnupperte an dem Felsen. „Der Duft kommt mir irgendwie bekannt vor“, sagte er und überlegte. Sein Kopf verwandelte sich in den des schwarzen Löwen mit den Widderhörnern, und er witterte noch einmal. Dann verwandelte er sich wieder zurück. „Vage vertraut. Aber zuordnen kann ich ihn nicht. Es ist, als hätte ich ihn vor Jahrtausenden das letzte Mal gerochen.“
    „Also jemand sehr, sehr Altes“, sagte Maggie. „Eine oder einer der Elohim, die ihr vorhin erwähnt habt?“
    „Möglich“, räumte Axel ein.
    „Eine Falle?“, fragte Sybaris und sprach damit aus, was jeder von ihnen gerade dachte.
    Axel zuckte mit den Schultern. „Wenn es eine ist, wüsste ich nicht, von wem.“
    „Von jemandem, der den Tod Ba’Al’T’Azars rächen will?“, überlegte Maggie.
    „Ich wüsste nicht, wer das sein könnte“, meinte Axel. „Er war schließlich selbst bei seinen eigenen Brüdern und Schwestern der B’Nai Elohim in Ungnade gefallen. Und hätte sich die Malikat rächen wollen, hätte sie es schon bei unserem Besuch tun können. Außerdem glaube ich nicht, dass sie ihre Insel in Afrika verlässt, um uns dann in Kambodscha aufzulauern.“
    „Vielleicht jemand, der euch für den Untergang des Hohen Rates der B’Nai verantwortlich macht“, überlegte Sybaris.
    „Das war Luzifer“, entgegnete Axel. „Daran kann mir oder Magdalena niemand die Schuld geben.“
    „Dann Nü Gua?“, fragte Maggie.
    „Warum hat sie sich uns dann nicht schon in China gezeigt, als wir nach ihr gesucht haben?“, fragte Axel. „Ich denke, es gibt nur einen Weg, herauszufinden, wer uns diese Nachricht schickt und ob es eine Falle ist oder ein Geschenk.“
    „Ich denke nicht, dass wir das tun sollten“, sagte Maggie.
    „Wir wollen beide, dass du unsterblich wirst“, sagte er.
    „Natürlich wollen wir das“, erwiderte sie. „Aber ich kann und will nicht zulassen, dass du dafür vielleicht dein eigenes Leben in Gefahr bringst.“
    Mit sanftem Blick trat er an sie heran und legte ihr eine Hand an die Wange. „Mich um dich zu kümmern, für dich zu sorgen und dich zu beschützen betrachte ich nicht als Aufgabe, Magdalena, sondern als Ehre, und werde davor nie zurückschrecken, nur weil es vielleicht riskant werden könnte.“
    Sie konnte gar nicht anders, als ihn anzustrahlen und ihr Gesicht in seine große Hand zu schmiegen.
    „Aber, weißt du, Axel, es gibt Geschenke, die sind einfach zu groß“, flüsterte sie. „Die darf man nicht annehmen.“
    „Für dich ist kein Geschenk jemals zu groß“, sagte er. „Und außerdem besteht kein Grund zur Sorge. Ich bin Azazel, der mächtigste der Arielim, der Löwen der Himmel. Nach dem Untergang der B’Nai gibt es nicht mehr sehr viele Wesen, die eine Gefahr für mich darstellen. Mach dir also bitte keine Sorgen.“
    „Selbst Luzifer würde es sich zweimal überlegen, ehe sie ihn angreift“, bestätigte Sybaris. „Was wohl der Grund dafür ist, dass sie ihn in all der Zeit nach dem Großen Krieg nicht behelligt hat. Es sei denn natürlich, sie hätte wirklich einen Narren an ihm gefressen, dafür, dass sie denkt, dass er mehr auf ihrer Seite gekämpft hat als auf der Seite ihrer Gegner. Ganz nach dem Prinzip: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“
    „Sie weiß, dass ich der einzige noch lebende Engel bin, der auch im Alleingang dazu in der Lage wäre, sie zu bannen oder gar zu vernichten“, sagte Axel.
    „Wärst du?“, fragte Maggie erstaunt.
    „Dazu wurde ich ursprünglich erschaffen“, sagte er tonlos, und sein Blick wurde finster. „Was der Grund war, warum man mir und Sam’Yaza damals den Oberbefehl über die Grigori, die Wächter, gegeben hatte, deren ursprüngliche Aufgabe es ja war, die Menschheit vor Luzifer und ihren Horden zu beschützen.“
    „Sam’Yaza?“
    „Ja, mein früherer Waffenbruder“, sagte Axel. „Auch er hatte diese Macht. Aber er ist schon lange tot. Gefallen im Großen Krieg.“
    „Das

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