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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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ich mir jetzt schon freinehme. Tut mir Leid, Han. Ist auch wirklich alles in Ordnung?«
    »Alles bestens«, erwiderte Hannah. »Bis bald. Over.«
    Als am folgenden Nachmittag ein Landrover vorfuhr, saß Sarah gerade an ihren Notizen. Sie war so vertieft in ihre Arbeit, dass sie erst aufblickte, als Allie nach ihr rief.
    »Sarah! Besuch für dich. Es ist Lars.«
    Ein wenig erschrocken ließ sie die Mappe auf dem Schreibtisch liegen und fiel Lars um den Hals. Dann trat sie zurück und musterte ihn besorgt. Er war unrasiert, seine Kleider waren zerknittert und verschwitzt, und er machte einen erschöpften Eindruck.
    »Lars! Wie schön, dich zu sehen!« Sie hielt inne und wartete auf eine Antwort. Aber er schwieg. »Ist etwas passiert? Mit Piet, Hannah oder auf der Farm?«
    »Nicht dass ich wüsste«, erwiderte er dunkel und wich ihrem Blick aus. »Ich war seit gestern nicht mehr dort.«
    Da er nichts hinzufügte, war sie sicher, dass er ihr etwas verschwieg. Dann bemerkte sie, wie er kurz zu Allie blickte, die einige Landkarten auf dem Tisch im Speisezelt ausgebreitet hatte und diese studierte. Offenbar lag da etwas im Argen, das er nicht in Gegenwart Dritter erörtern wollte. Sarah dachte an Hannahs Funkspruch. Hoffentlich gab es da keinen Zusammenhang.
    »Komm in den Schatten«, sagte sie. »Du holst dir sonst noch einen Sonnenbrand.«
    Sie ging mit ihm auf die schattige Veranda und zog zwei Klappstühle heran. »Setz dich. Ich hole dir etwas zu trinken. Du bist sicher am Verdursten. Allie, kann ich Lars ein Bier anbieten? Möchtest du ein Bier, Lars? Es ist sogar kalt. Der Kühlschrank hatte ein paar Macken, aber Amos, unser fundi [61] , hat ihn wieder hingekriegt. Ich weiß nicht, was wir ohne ihn machen würden.«
    Sie plapperte einfach drauflos, weil sie nicht wusste, was sie von seinem unerwarteten Besuch halten sollte. Lars lächelte Allie entschuldigend zu und nahm das Bier. Nachdem sie eine Weile über die Forschungsarbeit geplaudert hatten, zog Allie sich unter einem Vorwand taktvoll zurück. Lars verstummte und umklammerte die Armlehnen seines Stuhls.
    »Lars.« Sarah beugte sich vor. »Raus mit der Sprache! Du bist doch nicht hier, um ein Bier mit mir zu trinken.«
    »Nein.« Seine Miene war finster. »Ich habe mich endgültig von Langani verabschiedet.«
    »Was?« Sarah traute ihren Ohren nicht.
    »Ich habe einen Schlussstrich gezogen, Sarah.« Er trank einen großen Schluck. »Hat Hannah es dir nicht erzählt?«
    »Nein. Gestern Abend habe ich am Funk mit ihr gesprochen. Sie wollte, dass ich sie besuche, aber einen Grund hat sie mir nicht genannt.«
    »Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Anfangs habe ich deinen Rat beherzigt, Sarah. Ich habe mich um meine Arbeit gekümmert und versucht, mich in Geduld zu üben.« Er nickte nachdenklich. »Ich habe sie nicht bedrängt und abgewartet. Wenn Viktor, dieser Idiot, mit seinem albernen Gelächter und seinen schönen Worten auftauchte, bin ich nach Nanyuki gefahren und habe Tennis gespielt und mir im Club einen Drink genehmigt, um den beiden aus dem Weg zu gehen. Doch irgendwann konnte ich es nicht mehr ertragen. Der Kerl ist ein Frauenheld, und Hannah kapiert das einfach nicht. Sogar in Nanyuki wird über ihn geredet, aber sie will nichts davon hören. Es widert mich an, wie er ihr Honig um den Mund schmiert und wie sie ihn regelrecht anhimmelt. Ja, das ist das richtige Wort. Sie himmelt ihn an, und das macht mich wütend.« Er blinzelte heftig, als versuche er, ein Staubkorn loszuwerden, das ihm ins Auge geraten war. »Ich habe gesehen, wie er sie mit in sein Zimmer genommen hat, und Piet gesagt, er müsse etwas dagegen unternehmen. Doch er ist natürlich machtlos dagegen. Außerdem habe ich sie vor ihm gewarnt und gesagt, dass er sie sicher sitzen lassen wird. Ich habe ihr sogar gestanden, dass ich sie liebe.« Er wandte sich ab und betrachtete mit einem verkniffenem Lächeln die struppigen Bäume rings ums Camp. »Aber das hat auch nichts genützt.«
    »Sie kann manchmal sehr stur sein«, meinte Sarah. »Allerdings …«
    »Es war dumm von mir, überhaupt davon anzufangen. Sie wurde wütend und schrie, es ginge mich überhaupt nicht an, was sie täte. Wenn mir das nicht passen würde, könnte ich ja gehen.« Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte in den blassblauen Himmel, um Sarahs mitleidige Miene nicht sehen zu müssen. »Also habe ich Piet mitgeteilt, dass ich nicht mehr bleiben könne. Natürlich fiel es mir nicht leicht, meinen Freund

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