Himmel uber Langani
werde dich immer lieben.« Dann drehte sie sich zu den anderen um, die ihr gratulierten. »Ich liebe euch alle«, verkündete sie. »Und ich kann euch gar nicht sagen, wie glücklich ich bin.«
Noch während sie redete, öffnete sich die Tür. Mwangi und Kamau traten ein und schüttelten Piet strahlend die Hand. Nachdem er die beiden fest umarmt hatte, murmelten sie auf Kikuyu Segensworte für den jungen Mann, den sie seit seiner Kindheit beschützt hatten. Kurz darauf gesellte sich auch Kipchoge zu ihnen und reichte Piet mit einem schüchternen Lächeln zwei Perlenarmbänder, die er für ihn und Sarah gemacht hatte, in der Hoffnung, dass dieser Tag einmal kommen würde. Vorsichtig streifte er sie ihnen über die Handgelenke, und alle applaudierten, als Piet Sarah noch einmal küsste. Dann drehte Sarah sich zu Hannah um, der die Niedergeschlagenheit ins Gesicht geschrieben stand. Sie zog Piet zu seiner Schwester hinüber, um sie in ihre Freude einzubeziehen. Bis spät in die Nacht blieben sie auf und schmiedeten lachend Pläne. Schließlich versammelten sie sich ums Telefon, während Sarah die Vermittlung anrief und eine Nummer in Irland angab.
»Wir kommen euch im neuen Jahr besuchen, mein liebes Kind«, versprach Raphael, nachdem sie ihrer Familie die gute Nachricht übermittelt hatte. »Gute Nacht, und Gott segne euch beide. Viele Grüße an Hannah und Lottie. Wir lieben euch alle.«
Als die anderen zu Bett gingen, blieben Piet und Sarah allein zurück.
»Am liebsten würde ich jetzt mit dir schlafen«, sagte er. »Damit wir wirklich eins werden. Aber ich glaube, du möchtest damit noch ein bisschen warten. Ich werde mich ganz nach dir richten, denn es dauert ja nicht mehr lange, bis du für den Rest unseres Lebens meine Frau bist.«
»Ich weiß, es ist altmodisch und albern«, erwiderte sie, obwohl sie ihre Skrupel am liebsten sofort über Bord geworfen hätte, denn ihr ganzer Körper prickelte vor Sehnsucht und Erregung. »Doch es wäre mir wirklich lieber so.«
»Morgen planen wir die Hochzeit«, meinte er, streichelte ihre geröteten Wangen und küsste sie. »Und wir setzen einen Termin für die Trauung fest. Am besten so bald wie möglich. Dann musst du dir noch überlegen, was du mit deinem Job machen willst. Ich weiß, die Arbeit bedeutet dir sehr viel. Aber dass du mit deinem Chef ohne brookies [63] schwimmen gehst, kommt jetzt natürlich nicht mehr in Frage.«
Alle verbrachten eine friedliche und geruhsame Nacht. Offenbar war endlich der Wendepunkt eingetreten, nachdem eine dunkle Wolke Langani so lange überschattet hatte. Sicher würde Weihnachten die so lange vermisste Fröhlichkeit bringen. Als Anthony aus Nairobi anrief, überredete Piet ihn, zur Verlobungsfeier zu kommen.
»Gratuliere, altes Mädchen«, meinte er, nachdem er Sarah begrüßt hatte. »Du hast einen netten Kerl abgekriegt, und Piet ist wirklich ein Glückspilz. Was wird jetzt aus deinen Elefanten?«
»Ich weiß noch nicht«, antwortete sie. »Ich helfe Dan gerade beim Schreiben eines Antrags auf zusätzliche Fördergelder, damit wir das Projekt erweitern können. Natürlich wäre ich nur zu gerne dabei. Aber ich habe noch keine konkreten Pläne.«
Anthony blickte nachdenklich zu Boden, bevor er weitersprach. »Apropos Finanzen: Ich habe vor ein paar Wochen George Broughton Smith getroffen, als ich mit einem meiner Gäste im New Stanley Grill war.«
»George in Nairobi?«, wunderte sich Hannah. »Wie geht es Camilla? Wie hat sie letzten Monat ihren einundzwanzigsten Geburtstag verbracht? Hat er es erwähnt? Ich habe ihr eine Geburtstagskarte geschrieben, aber wie immer nichts von ihr gehört.«
»Ich bin nicht sicher, was da los ist«, entgegnete Anthony. »Wegen der Werbereisen und der Safaris war ich so viel unterwegs, dass ich schon länger nicht mit Camilla gesprochen habe. Außerdem habe ich den Eindruck, dass George aus diesem Grund keine sehr hohe Meinung von mir hat.«
»Das ist durchaus möglich«, erwiderte Sarah spitz.
»Auf meine Karte hat sie auch nicht reagiert«, fuhr er fort. »Ich habe ihr zum Geburtstag zwar Blumen geschickt, aber meine Pläne hatten sich geändert, sodass ich an diesem Tag in Cincinnati sein musste. Nach London habe ich es nicht mehr geschafft. Tja, bis auf eine Nacht am Flughafen«, endete er verlegen. »George hatte ebenfalls nicht viel zu erzählen. Er hat Camilla seit September nur ein Mal gesehen und nicht einmal ihren Geburtstag mit ihr gefeiert. Offenbar war sie mit Marina
Weitere Kostenlose Bücher