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Himmel un Ääd (German Edition)

Himmel un Ääd (German Edition)

Titel: Himmel un Ääd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Glaser
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Satz genügte ihm
nicht.
    »Spekulationen
sind schlimmer als Gewissheit«, versuchte ich mich an einer Erklärung. »Wenn
Sie wirklich die Wahrheit suchen, bin ich dabei. Ich habe keine Scheuklappen
mehr auf. Ich will Ecki weder schützen noch reinreiten. Ich will wissen, was
wirklich passiert ist.«
    »Konkret heißt
das?«
    »Sie sagen mir,
was Sie wissen, und ich sage Ihnen, was ich weiß.«
    »Das ist in meinem
Fall schwierig.« Brandt wiegte den Kopf hin und her, so als müsste er abwägen,
was er mir sagen wollte und was nicht. »Sie wissen schon. Laufende Ermittlungen
und so.«
    Dass er sich
zierte, wunderte mich. Brandt war kein Korinthenkacker. Selbst mit meinem
spärlichen Wissen über Polizeiarbeit war mir aufgefallen, dass er manche Regeln
nach eigenem Gusto auslegte. Vielleicht wollte er meine Hartnäckigkeit prüfen?
    »Herr Brandt«,
antwortete ich. »Schon als ich bei Ihnen im Präsidium war, haben Sie mir mehr
Details von Minkas Obduktion mitgeteilt, als man einer unbekannten Zeugin
mitteilen darf. Zudem bin ich sicher, dass Sie wissen wollen, was ich weiß.«
    »Touché,
madame« , lobte
er mich, und seine Augen glänzten. Nicht weil ich so brillant pariert hatte,
sondern weil die Vorspeise serviert wurde.
    »Der Sauerampfer«,
schwärmte er. »Was für einen Wein empfehlen Sie mir zur Suppe?«
    Sauerampfer und
Wein waren eine schwierige Kombination. Ich schlug einen weißen Rhônewein oder
einen Chardonnay vor und fächelte mir den Duft der heißen Schnecken in die
Nase. Kräuter und Knoblauch. Sofort wehte die Erinnerung frühe Ausflüge ins
Elsass herbei, wo ich zum ersten Mal Schnecken gegessen hatte.
    »Meine Tochter
sagt immer, dass ich mal einen Kochkurs belegen soll«, verriet Brandt nach dem
ersten Löffel Suppe. »Weil ich doch so gerne esse und so meine Gartenernte
verwerten kann. Sauerampfer baue ich übrigens auch an. Drei Sorten. Allerlei
Kräuter natürlich. Kartoffeln, Möhren, Mangold, Melde.«
    »Melde!«,
wiederholte ich überrascht. »Die kriegt man so selten. Weil sie sofort
verarbeitet werden muss. Nur dann kommt dieses wunderbar zarte
Spinatmangoldähnliche zum Tragen.«
    »Mal sehen, wie
die Ernte dieses Jahr ausfällt. Wenn sie gut ist, bringe ich Ihnen gerne welche
vorbei«, bot Brandt großzügig an und löffelte dabei seine Suppe. »Wissen Sie,
wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich mich gerne diesen Guerilla-Gärtnern
anschließen. Kartoffeln an Straßenrändern, Kürbisse in Verkehrskreiseln.
Überhaupt Autarkie in der Versorgung mit Lebensmitteln, soweit das geht. Ich
finde die Entwicklung der Lebensmittelbranche besorgniserregend.«
    »Wohl wahr«,
stimmte ich ihm zu, pikste die erste Schnecke aus dem Häuschen und biss in das
gummiartige Fleisch. Das Beste daran war diese Kombination aus Kräuterbutter
und Schneckensaft und die Erinnerung an die Elsass-Besuche.
    »Geben Sie
eigentlich Kochkurse?«, wollte Brandt wissen.
    »Ich bin eine
schlechte Lehrerin. Sehr herrisch, sehr bestimmend, sehr genau. So was kommt
nicht gut bei Hobbyköchen.« Ich schielte zu seinem Teller hinüber. Der
Sauerampfer auf den Punkt gegart, das erkannte ich an dem frischen Grünton. War
er mit Kartoffel oder mit Sahne gebunden? Mit einer Basis aus Fisch- oder
Gemüsefond?
    »Möchten Sie mal
probieren?« Brandt deutete auf seinen Suppenteller.
    Ich griff
ungläubig zu, denn ich kannte nur Männer, die selbst in hochverliebtem Zustand
völlig unwirsch darauf reagierten, wenn man etwas von ihrem Teller probieren
wollte.
    »Ich hebe Ihnen
eine Schnecke auf«, bot ich ihm an, als ich seinen Teller zurückschob. »Essen
Sie die erst, wenn Sie mit der Suppe fertig sind! Die sind viel kräftiger
gewürzt und verderben Ihnen sonst die eher zarte Suppe.«
    So schoben wir
noch einmal Teller hin und her, bevor wir sie leer gegessen zur Seite stellten.
    »Tommi Mombauer«,
warf ich dann in den Ring, weil ich auf keinen Fall mit Ecki anfangen wollte.
    Brandt nickte.
Darüber wollte er also auch sprechen. »Es gibt drei Tommi/Tom/Thomas Mombauer
in Köln«, begann er. »Einer ist drei Jahre alt, der andere fünfundsiebzig, der
dritte fünfunddreißig und arbeitet als Altenpfleger. Keiner der drei kennt
Sabine Mombauer oder ist mit ihr verwandt.«
    Es überraschte
mich, dass Brandt den Mann nicht ausfindig gemacht hatte; Sabine Mombauer hatte
mehrfach erzählt, dass er hier in Köln wohnte.
    »Sie hat mal in
meiner Gegenwart mit ihm telefoniert und sich mit ihm zum Essen verabredet.
Nach der Beerdigung

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