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Himmel un Ääd (German Edition)

Himmel un Ääd (German Edition)

Titel: Himmel un Ääd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Glaser
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Coupole‹, das sind bestimmt zwanzig Köche.«
    »Er schreibt auch,
dass er uns und die ›Weiße Lilie‹ vermisst und uns in seinem nächsten Urlaub
besuchen wird.« Arîn reichte mir die Karte zurück. »Ist bestimmt verdammt hart,
da zu arbeiten. Und so weit weg von zu Hause.«
    »Klar ist es hart.
Aber wenn du in unserem Job etwas werden willst, musst du in ein paar
renommierten Häusern geschuftet haben. Hat nicht nur Nachteile. Man lernt viel,
trifft die unterschiedlichsten Kollegen und kommt herum in der Welt. Du willst
doch auch nach New York, London und Sydney, oder?«
    Arîn zuckte leicht
mit den Schultern. Ein heikles Thema, ich hätte es so spät nicht mehr
anschneiden sollen. In ihrer Phantasie hatte Arîn schon überall gekocht, und
der Traum von ihrem kurdischen Restaurant war wahr. Aber in der Realität traute
sie sich den Sprung weg von zu Hause noch nicht zu. Da war sie in einem
lähmenden Zwiespalt gefangen.
    Manchmal hatte ich
den Eindruck, dass ich ihr mehr zutraute als sie sich selbst. Aber auch Holger
hatte sehr lange gebraucht, bevor er sich aus unserer kleinen, familiären
Brigade hinaus in die große Welt gewagt hatte.
    »Du hast Los
Angeles vergessen«, ergänzte Arîn trotzig. »Da will ich unbedingt mal hin.«
    »Na also. Aber
jetzt machen wir erst mal Feierabend.«
     
    Ecki fuhr den Wagen
nach Hause. Kurz vor der Mülheimer Brücke setzte ein sanfter Sommerregen ein.
Ich lehnte den müden Kopf an die leicht geöffnete Fensterscheibe und schloss
die Augen. Das Auto holperte über einen Poller und rüttelte mich kurz durch. In
meinem Kopf rauschte der Tag vorbei. Am Auenweg kitzelten erneut die Blüten des
Holunders in der Nase, der durch den Regen noch eine Spur intensiver roch.
Dieser Duft und Eckis Heu mischten sich mit den Fotos aus Mombauers Album, und
ich dachte an Urlaub und daran, wie lange ich schon keinen mehr gehabt hatte.
Zwei oder drei Jahre? Die Reisen ins Badische mochte ich nicht zählen,
Familienbesuche waren für mich kein Vergnügen und kein bisschen erholsam.
    Vielleicht konnten
Ecki und ich Anfang September, bevor das Wintergeschäft begann, die »Weiße
Lilie« eine Woche schließen und eine Fahrradtour durch die Wachau machen? Mal
hören, was Ecki dazu sagte. Aber nicht jetzt. Heute wollte ich über gar nichts
mehr reden. Eigentlich wollte ich nur noch schlafen, als wir in der Kasemattenstraße
die Treppen hochstolperten. Aber Ecki hatte andere Pläne.
    Er komplimentierte
mich in mein Zimmer, wo das Bett frisch bezogen war und auf dem Fensterbrett
ein Strauß weißer Lilien stand, und verschwand in der Küche. Ich konnte mich
nicht erinnern, dass Ecki jemals mein Bett bezogen hatte. Und wann hatte er mir
zum letzten Mal Blumen geschenkt?
    Die Flasche in der
einen, zwei Gläser in der anderen Hand, kam Ecki aus der Küche zurück.
    »Die Nacht ist
jung und der Champagner kühl. Ein Glasl, Kathi, und du fühlst dich wie im
Himmel.«
    »Planst du die
nächste große Reise, oder warum willst du Schönwetter machen?«, fragte ich
alarmiert.
    »Geh, Kathi, was
bist immer so misstrauisch?«
    Ecki ließ den
Korken knallen, deutete eine Verbeugung an und kam mit den Gläsern auf mich zu.
Mhmm, dieser Sommerduft, dieses schiefe Lächeln, diese feurigen Augen, dieser
prickelnde Champagner. »Only trust your heart« , sang
Diana Krall, Ecki kannte meine Lieblingsmusik. Er beherrschte die Kunst der
Verführung.
    »Mir ist nach
Nachtisch«, gurrte er und nahm mir das Glas aus der Hand. »Pflaume und
Pfirsiche.« Schon drängte er mich mit Küssen zum Bett, öffnete fiebrig die
Blusenknöpfe, fuhr mit den Händen unter den BH ,
befreite meine Brüste, leckte mit spitzer Zunge meine Warzen und schob
gleichzeitig meine Hose nach unten. Meine Müdigkeit löste sich in Wohlgefallen
auf, und ich beteiligte mich elektrisiert an diesem immer wieder neuen
Ausziehspiel. Kissen und Plumeaus flogen zur Seite, das nackte Laken, mehr
brauchten wir nicht. Eckis Zunge mischte den Schweiß meiner Haut mit winzigen
Schlucken Champagner, im Bauchnabel, auf den Brustwarzen, überall. Ich krallte
meine Hände in seine Pobacken und drängte ihn zum Zustoßen. Es folgten
Variationen. Mal welche, die er, mal welche, die ich mochte, mit denen wir
unsere Lust weiter ankurbelten, bis sie sich in meinem Fall durch einen
gellenden Schrei und bei Ecki mit einem gewaltigen Stöhnen entlud.
    Wohlig erschöpft,
die Füße in die Luft gereckt, lagen wir beide danach bäuchlings auf dem Bett
und tranken den

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