Himmelsbrut / Victor (German Edition)
Sintflut bekannt. Die Bibelschreiber haben dort wieder einmal maßlos übertrieben. Das aber nur am Rande! Jedenfalls, hatten einige von ihnen das Glück, von der ersten Stunde an eine echte Gefährtin zu finden - mehr durch Zufall - aber es gab ein paar. Auch sie und ihre Familien überlebten nicht alle in den Wassermassen! Eindeutig eine der schlechteren Ideen des ALTEN. Victor fuhr sich nachdenklich durch seine Haare, als könne er damit die Vergangenheit, einfach so wegwischen.
Also meine Familie, damals meine Eltern mit dem dreijährigen Ethan, überlebte. Leider auch viele von den Gefallenen. Also nahm der ALTE einen neuen Anlauf und kassierte von den Gefallenen, die gemordet hatten die Seelen ein, was bedeutete, dass ihnen der Rückweg in den Himmel für immer versperrt blieb, und auch den kommenden Generationen würde dieses Schicksal nicht erspart bleiben. Nur einige wenige aus den nächsten Generationen der Linie konnten durch eine ehrliche Verbindung, mit einem Seelenträger, wieder von ganz Oben begnadigt werden.
Jason, Ronen, Kane und ich wurden erst im Mittelalter geboren. Ich bin der Jüngste und habe meinen Vater nicht mehr erlebt!"
„Moment“, ging sie dazwischen." „War die Sintflut nicht vor unserer Zeitrechnung? Also vor der Geburt Christi? Das hieße ja, deine Mutter war mindestens acht bis neunhundert Jahre alt?" ,wendete sie ein. „Um genau zu sein, wurde sie 923 Jahre alt!"
Vivian starrte ihn ungläubig an. „Ich denke, sie war wie ich, also ein Mensch, wie ist das dann möglich?"
„Das ist auch so eins dieser eher guten Sachen an uns Nephilim... wir schenken unseren Partnern Gesundheit und Lebenszeit solange wir an sie gebunden sind!"
Victor wollte ihr dieses Geheimnis seiner Art eigentlich nicht so unverblümt um die Ohren hauen. Normalerweise war dieses Geheimnis das Hochzeitsgeschenk für den Partner, wenn man sich gegenseitige Treue bis zum Tod schwor. Aber er war sich einfach so sicher, dass sie seine Gefährtin war. Und auch Vivian würde sich bald eingestehen müssen, dass sie ihn liebte. Das sagten ihm alle Sinne und sein Herz!
„Ich glaube, ich muss das erst mal so hinnehmen, aber glaub ja nicht, dass du mit diesem Geständnis einfach so davon kommst. Aber jetzt will ich erst mal den Rest deiner Familiengeschichte hören." Er wusste nicht genau, was er mit der Aussage anfangen sollte. Positiv war anders! Also erzählte er erst einmal zu Ende. „Kurz nach meiner Geburt bot Michael meinem Vater an, ihn zu begnadigen und wieder seinen Platz in der Engelsarmee einzunehmen. Um es kurz zu machen, mein Vater willigte ein, mit dem Segen meiner Mutter. Ethan kann ihm bis heute nicht verzeihen, weil mein Vater damit das Todesurteil meiner Mutter unterschrieb! Ethan schwor sich damals, dass er sich niemals binden würde!"
„Das tut mir leid. Ich fände es sehr schade, wenn Ethan in seiner langen Lebenszeit keine echte Liebe erfahren würde! Aber was wurde aus deiner Mutter?", fragte sie.
„Normalerweise wäre sie von dem Zeitpunkt an, also in dem Alter in dem sie sich befand, ganz normal weiter gealtert, so wie es die menschliche Genetik für sie vorherbestimmt hätte, aber sie starb nur kurze Zeit später an gebrochenem Herzen. Die anderen erzählten mir, dass sie von dem Moment an, wo er verschwand, nie wieder gelächelt hätte! Ich persönlich möchte lieber glauben, dass sie jetzt dort oben wieder vereint sind. Aber Michael schweigt sich darüber aus.
Von jenem Tage an übernahm Ethan die Vaterrolle für uns vier. Er ist der einzige von uns, der sich nicht seinen eigenen Weg im Leben aussuchen konnte. Er verdient unseren vollen Respekt!"
„Wahnsinn, also meine Familie war nicht mal halb so aufregend. Wieso hat deine Mutter euch anderen erst so spät bekommen?"
Victor war furchtbar müde aber auch entspannt. Der Sex mit Vivian war wie eine emotionale Achterbahnfahrt gewesen. Er hatte sie nicht so hart nehmen wollen, sie war häufigen Sex noch nicht gewohnt, doch die Trauer über Joshuas Gefangennahme und das Wissen, dass er zur Zeit nichts unternehmen durfte, solange nicht klar war, wer die Höllentore geöffnet hatte. Und vor allen Dingen, wer oder was durchgekommen war, hatte ihn komplett aus der Bahn geworfen.
Doch Vivian löcherte ihn nicht mit Fragen, sie hatte ihn einfach in sich aufgenommen. Jeden seiner Stöße aufgefangen. Sie hatte ihn wieder geerdet als er selbst keine Kraft dazu hatte!
Und jetzt lag sie hier in seinen Armen, so weich, so duftend und
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