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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Brüder haben neue Kollektoren ohne Brennstoff Zuleitung«, das war die erste Erkenntnis, die er daraus gewann. »Sie arbeiten schon mit der kalten Kathode!« Kaum hörbar kamen die Worte von seinen Lippen, während er sich in seinen Sessel zurücklehnte. Nur oberflächlich betrachtete er die nächsten Bilder. Drei Männer waren darauf. Einen davon kannte er, Generaldirektor Bergmann; er war öfter beruflich mit ihm zusammengetroffen. Er schob die Bilder beiseite und machte sich daran, die Berichte und Telegramme Turners zu lesen. Neue Mitteilungen über den alten Heideläufer.
    »Man sucht Anschluß. Man will Geschäfte mit uns machen. Soweit sind wir noch nicht, Herr Generaldirektor Bergmann! Wir brauchen euch nicht, wir schaffen’s aus eigner Kraft! Ihr werdet noch zu uns kommen und Lizenzen auf unsere Erfindungen nehmen!« Er wollte sich der übrigen Post zuwenden, als das Telephon läutete. Ein Besuch wurde gemeldet: Professor Livonius vom ZEK-Konzern.
    »Soll zu mir kommen«, sagte Headstone und legte den Hörer auf.
    Kurz danach wurde Livonius in sein Zimmer geführt. Headstone begrüßte ihn mit gespielter Gleichgültigkeit. »Freue mich, Sie zu sehen, Herr Professor! Höre, Sie kommen vom ZEK-Konzern. Sind Sie schon längere Zeit in der Union?«
    Livonius hielt es für zweckmäßig, die gleiche Uninteressiertheit zur Schau zu tragen.
    »Erst seit einigen Tagen, Mister Headstone«, erwiderte er gelassen. »Ich hatte hier in Kapstadt zu tun.«
    »Ah, Sie wollten selbst anmelden, Herr Professor?« fragte Headstone.
    Der Professor machte eine verneinende Bewegung. »Dafür haben wir unsere Patentanwälte. Ich wollte nur etwas nachgreifen. Es ist nachgerade Zeit, daß unsere Anmeldungen ausgelegt werden.«
    Headstone lächelte. »Mit unserem Patentamt müssen Sie Geduld haben, Herr Professor. Bei wichtigen Patenten kann es Monate dauern, bis es sich zur Auslage entschließt.«
    »Das Amt hat gestern die Auslegung beschlossen«, erklärte Livonius. »Unter der Hand erfuhr ich bei der Gelegenheit, daß von Ihrem Konzern ganz ähnliche Anmeldungen vorliegen. Unsere Arbeitsgebiete scheinen sich zu überschneiden.«
    »In solchen Fällen entscheidet die Priorität, Herr Professor. Eine Minute früher oder später kann den Ausschlag geben. Ich hoffe, daß die United diese Minute zu ihren Gunsten verbuchen kann.«
    »Unsere Anmeldungen werden heute ausgelegt«, sagte Livonius trocken.
    Headstone schwieg und biß sich auf die Lippen. Die europäischen Patente werden ausgelegt. Nichts anderes konnte es bedeuten, als das die United mit ihren Anmeldungen zu spät gekommen war. Trotzdem gab er das Spiel noch nicht verloren.
    »Haben Sie gute Anwälte, Herr Professor?« fragte er. »Unser Konzern hat die tüchtigsten Patentanwälte der Union für seinen Dienst gewonnen, Mister Headstone.« »Wir werden sehen, Herr Professor«, entgegnete Headstone. »Auf Einsprüche von unserer Seite müssen Sie gefaßt sein.«
    »Das sind wir, Mister Headstone. Es werden auch noch andere kommen und unsere Rechte beschneiden wollen.«
    »Also bereiten wir uns auf einen Patentkrieg vor, Herr Professor.«
    »Sie hatten kürzlich einen Betriebsunfall in Pretoria, Mister Headstone. Ich hörte von 30 Millionen Volt.« Der Professor wechselte das Thema.
    Headstone machte eine unwillige Bewegung. »Übertriebene Gerüchte, Herr Professor. Ein Hochspannungstransformator schlug durch. Das kommt in jedem Hochspannungswerk mal vor.«
    Ungeduld sprach aus Headstones Worten. Er hatte den dringenden Wunsch, seinen Besucher loszuwerden, um mit Pellham die Patentangelegenheiten zu besprechen, aber Professor Livonius ließ nicht locker. »Unter unseren Anmeldungen«, fuhr er mit unerschütterlicher Ruhe fort, »befindet sich auch ein Patent auf einen neuen Isolierstoff, der 30 Millionen Volt sicher abfängt.«
    Headstone machte große Augen. »So? Davon weiß ich noch gar nichts!«
    »Es ist das dritte der großen grundlegenden Patente«, fuhr der Professor fort, »das mit den beiden anderen zusammen erst die Entwicklung der AE-Werke möglich macht. Drei Dinge sind es, Mister Headstone: die Halteseile, die kalte Kathode und die Schutzkondensatoren gegen Überspannungen.«
    »Sie meinen die Mausefalle, Professor?« In einer Art von Galgenhumor brachte Headstone die Worte heraus.
    Livonius blickte ihn verwundert an. »Merkwürdig, daß Sie das Wort kennen! In der Tat ist es die Blitzfalle, in der wir alle schädlichen Überspannungen wegfangen wie die

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