Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
Vom Netzwerk:
Yvonne miteinander standen. Er gab Rachel einen Wink. »Na los. Erzähl’s ihr.«
    »Was soll sie mir erzählen?«, fragte Yvonne.
    »Ihr Vater gehörte zu der Gruppe aus Houston, die hierher entführt wurde«, sagte sie.
    »Er ist hier? Mein Vater ist hier?«
    Pav glaubte, Yvonne könne jeden Moment zusammenbrechen. Er und Zhao packten sie bei den Armen, aber sie fing sich wieder. »Okay, okay.« Sie schüttelte den Kopf, als erhole sie sich von einem Faustschlag. »Was ist mit dem Rest der Crew? Tea, Zack. Die Jungs von der BRAHMA  …«
    »Tea, Taj, Lucas und Natalia flogen mit der DESTINY zur Erde zurück«, sagte Pav.
    »Mit der DESTINY? « Pav musste ihr die bizarre »Schneepflug«-Landung erklären, mit der man die im Orbit kreisende DESTINY auf Keanus Oberfläche heruntergebracht hatte.
    »Wo ist Zack Stewart?«
    »Er ist ebenfalls hier«, antwortete Rachel. »Na ja, er ist bei den anderen im Habitat.«
    »Gut. Er ist ein sehr fähiger Mann.« Yvonne wirkte immer noch verunsichert. »Wisst ihr, während wir uns unterhielten, erhielt ich so etwas wie einen Input. Als würde ich eine Stimme hören, die in Wirklichkeit keine Stimme ist.«
    »In Ihrem Kopf?«, fragte Pav.
    Sie nickte. »Es ist, als würden … Geräusche und eine Art Film direkt an meinen Ohren und Augen vorbeiströmen.
    »Können Sie diese Töne und Bilder beschreiben?«, wollte Zhao wissen.
    Yvonne schloss die Augen und hielt sich die Ohren zu.
    »Yvonne«, sagte Rachel, aber Yvonne wedelte mit den Händen und bedeutete ihr zu schweigen.
    »Lasst mich nachdenken! Großer Gott!« Sie entfernte sich von der Gruppe.
    Rachel wandte sich an Pav. »Hast du Cowboy irgendwo gesehen?«
    Am liebsten hätte er laut gelacht. In dieser Situation dachte das Mädchen an den Hund! »Nein.« Allein dieser See aus PLASM war so groß, dass der Hund vielleicht an einer entfernten Stelle gelandet war, außerhalb ihrer Sichtweite, aber wohlbehalten. Er konnte auch in einem anderen See niedergegangen sein.
    Es war auch gut möglich, dass das Tier gegen eines dieser Gebäude geprallt war. »Wir fangen an, ihn zu suchen, sobald wir …«
    Yvonne kam zurück, sie machte einen gefassten Eindruck. »Okay«, sagte sie. »Ich denke, allmählich gewöhne ich mich an das, was hier vorgeht. Irgendjemand oder irgendetwas erzählt mir Dinge oder lässt sie mich fühlen. Sehr eindringlich sogar. In diesem Augenblick empfange ich die Botschaft, dass wir alle uns etwas ganz Bestimmtes ansehen müssen.« Sie hob den Kopf und ließ den Blick über die Dächer der Gebäude wandern. »Es liegt in dieser Richtung«, erklärte sie und deutete mit dem Kinn nach vorn.
    Zack schüttelte den Kopf. »Für eine Besichtigungstour haben wir keine Zeit. Wir müssen einen Weg zurück in unser Habitat finden.«
    Yvonne drehte sich um und sah ihn an. Sie war größer als Zhao und überragte den chinesischen Spion um einen halben Kopf.
    Auf ihrem Gesicht lag ein seltsamer Ausdruck. »Wir sagten, ihr müsst das sehen.«
    Wir? Pav blickte zuerst Rachel an, dann Zhao. Plötzlich verspürte keiner mehr den Wunsch zu widersprechen.

9
    JAIDEV
    Von seinem siebzehnten Lebensjahr an bis zu dem Tag, als Vikram Nayar ihn feuerte, hatte Jaidevs Leben nur aus Arbeit oder heimlichem Sex bestanden. Geld, Status, nichts von alledem zählte. Wichtig nahm er seine Arbeit und die Suche nach einem Partner für die Nacht. Oder für eine Stunde. Oder für die nächste Stunde. Bis jetzt war sein Leben hier im Keanu-Habitat grundsätzlich genauso verlaufen.
    Bloß dass er auf den Sex verzichten musste.
    In den wenigen Momenten, in denen er nicht von dem gigantischen Spielzeugladen – das war der Tempel mit all seinen Wundern – in Anspruch genommen wurde, versuchte Jaidev, sich auf ein enthaltsames Leben in der Gruppe der Houston/Bangalores vorzubereiten.
    Laut einer elementaren demografischen Statistik sollten sich in einer Gruppe von rund 180 Personen, die bis auf wenige Ausnahmen erwachsen waren, mindestens drei Dutzend Schwule befinden, wenn man der Information Glauben schenkte, wie so viele Leute es taten. Andere Studien senkten die Zahl auf ungefähr zehn Homosexuelle.
    Das konnte man wohl kaum als einen Dating-Pool bezeichnen, jedenfalls nach Jaidevs Maßstab. Besonders wenn man die Tatsache berücksichtigte, dass etwa die Hälfte der Gruppe Frauen waren.
    Natürlich war Jaidev sich darüber im Klaren, dass er wahrscheinlich nicht besonders alt würde – er musste sogar damit rechnen, dass er nur noch

Weitere Kostenlose Bücher