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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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zeigte wieder auf sich selbst.
    »Nun machen Sie schon«, sagte Dale. »Das Ding heißt Dash. Jetzt sind Sie dran, Ihren Namen zu verraten.«
    »Makali«, sagte sie, wobei sie den Namen in die Länge zog. Sie hoffte, das sei richtig so.
    »Die Stimme kommt aus dem Gerät auf seiner Brust«, sagte Valya. »Es scheint sich um einen Translator zu handeln.«
    Der Wächter – Dash – konzentrierte sich immer noch auf Makali und fing wieder an zu sprechen, aber man hörte nur Grunzer und Pfeiftöne. Lediglich ein Laut klang so ähnlich wie Hilfe .
    Aha! »Das Gerät benötigt Vokabular«, erklärte Valya. »Ich glaube, es zeichnet Töne und Strukturen auf. Jetzt kommt es darauf an, es am Sprechen zu halten, und Laute und Worte auszutauschen. Dadurch bekommen wir eine Grundlage, auf der wir aufbauen können.« Zum ersten Mal, seit Makali sie getroffen hatte, sah Valya glücklich aus.
    Während der nächsten Stunden bewirkte Valya Makarova mit Dash wahre Wunder. Behutsam führte sie ihn durch das lateinische Alphabet, dann nannte sie Zahlen, Gewichts- und Maßeinheiten, Körperteile, Farben, Richtungen, Zeiteinteilungen. Sie sprach jedes Wort aus, von dem sie annahm, es könne helfen, ein Vokabular für Dashs Translator zusammenzutragen.
    Es dauerte nicht lange, bis Dash – oder sein Übersetzungs gerät – in der Lage waren, kurze Sätze zu äußern. Dash erzählte seine Geschichte, und Bruchstücke davon bekam Makali mit, die auf dem Boden saß, den Rücken an die nächste intakte Bienenstockzelle gelehnt. Wenn sie nicht aus schierer Erschöpfung vor sich hindöste, versuchte sie, den Blackbox-Rekorder der BRAHMA zu knacken.
    Sie hätte Valya und Dash gern mehr von ihrer Aufmerksamkeit geschenkt, aber sie fand es frustrierend, als lausche man einer Mutter, die einem nicht sehr aufgeweckten Kind etwas erklären will.
    Nichtsdestoweniger erfuhr sie ein paar interessante Fakten.
    Es war wie mit der berühmten stehengebliebenen Uhr – mindestens einmal an diesem Tag hatte Dale recht gehabt. »Dash ist weder männlich noch weiblich«, verlautbarte Valya. »Sein Geschlecht ist neutral. Wächter reproduzieren sich durch Schizotomie, durch Teilung oder Abspaltung.«
    Dash hielt sich nicht aus freien Stücken in dieser Zelle auf. Er hatte irgendeinen Machtverlust erlitten oder war in einem politischen Streit unterlegen. Ungerechterweise hatte man ihn in den Bienenstock eingesperrt … eine Strafe, die gleichbedeutend war mit Isolationshaft. »Ich glaube, er will, dass wir ihm bei der Ausführung eines bestimmten Plans helfen«, sagte Valya.
    »Kommt gar nicht in Frage«, entgegnete Zack. »Fragen Sie Dash, warum sein Volk die Funktion des Bienenstocks nicht benötigt.« Wie Makali, so hatte auch er sich nicht an dem Sprachunterricht beteiligt, um jede Verwirrung zu vermeiden. Nun hatte er jedoch einen Grund gefunden, sich in den verbalen Austausch einzumischen.
    »Sie kommen«, sagte Dash in der ersten verständlichen Antwort, die Makali von ihm zu hören bekam. »Wenn sie wollen, dann kommen sie. Ich gehe weg.« Dash deutete auf einen Punkt im hinteren Bereich des Bienenstocks.
    Und ständig wiederholte er: »Nicht vertrauen!« Allerdings stellte er nicht klar, wem man nicht vertrauen sollte. Makali hatte jedoch den Eindruck, dass er andere Wächter meinte.
    Oder sprach er von Zack, Makali, Dale und Valya?
    Und als Makali nach einer Weile die Augen schloss, konnte sie sich einbilden, dass Valya sich mit einem Immigranten unterhielt, dessen Stimme klang, als hätte eine Maschine sie erzeugt.
    Eine Information war höchst interessant: Dashs größter Feind war sein Schizotomie-Partner. »Disease mir wehtun«, sagte Dash.
    »Meint er mit ›Disease‹ eine Krankheit?«, erkundigte sich Zack.
    »Nein. ›Disease‹ ist ebenfalls ein Name«, erläuterte Valya. »Geschrieben muss man ihn sich wie › DSZ ‹ vorstellen.« Nach einigem Hin und Her stellte es sich heraus, dass ihr Schizotomie-Elternname eigentlich XYZABCDIYTMIDS lautete. Neue Cognaten übernahmen die beiden letzten Zeichen und fügten ein drittes hinzu.
    »Dann sind DSH und DSZ buchstäblich Blutsbrüder«, sagte Dale.
    »Oder Cognaten«, ergänzte Zack. »Das wäre der korrekte biologische Terminus.«
    »Na klar«, spottete Dale. »Ich benötige den korrekten terrestrischen biologischen Terminus für einen Scheißalien!«
    Er sprach so laut, das Valya ihm einen wütenden Blick zuwarf. Sie machte eine Geste mit den Händen, als wolle sie sagen: Du machst meine

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