Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Sträuchern dicht vor der Habitatwand. Der riesige Alien preschte in das Gestrüpp hinein wie ein Rhinozeros, das vor einem Löwen flüchtet, und ließ die vor Anstrengung keuchenden Menschen am Strand, zurück, der nirgends eine Deckung bot.
    »Folgen wir ihm?«, fragte Valya.
    Zack deutete auf einen Punkt weiter am Strand, wo sich eine wahre Flutwelle von Wächtern auf sie zubewegte. »Ja, um Gottes willen!«, schrie Zack.
    Als sie tiefer in den »Dschungel« eingedrungen waren, fanden sie Dash, der Gestrüpp von einem Höhleneingang entfernte. »Hier ist es«, sagte er.
    Ohne sich auf eine Diskussion einzulassen, packte der Wächter Valya und warf sie in die Öffnung. Makali war geschwinder und sprang hinein. Zack folgte ihrem Beispiel.
    Dale benötigte keine Hilfe, erhielt sie aber trotzdem. Die Hände des Wächters legten sich wie Schraubstöcke um seine Gliedmaßen und hinterließen auf Arm und Bein blaue Flecken.
    In eine Höhle hineingeschmissen zu werden, deren Boden mit Schotter von einem Felssturz oder einem zerfallenen Bauwerk übersät war, brachte ihm noch mehr blaue Flecken ein. Aber wegen der geringen Schwerkraft wurden Dale und die anderen herumgeschwenkt wie Socken in einem Wäschetrockner.
    Während Dale auf der Seite lag und versuchte, wieder zu Atem zu kommen, sah er, wie Dash sich durch die Öffnung quetschte. Kaum war er drinnen, dann begann er auch schon Gesteinsbrocken vom Boden aufzusammeln. »Arbeiten!«, befahl der Wächter. Er stopfte die Brocken in den Durchlass.
    »Los, alle Mann mit anfassen!«, befahl Zack. »Ihr habt gehört, was Dash verlangt.« Langsam, als seien sie von dem Sturz in die Höhle noch ein wenig benommen, fingen Makali und Valya an, sich nach den Steinen zu bücken.
    Dale vernahm furchterregende Geräusche, die von draußen kamen … ein entsetzliches Scharren, Grunzen und andere gefährlich klingende Laute.
    Ihre Verfolger, die Wächter, waren da!
    Er stand auf und hob den größten Brocken auf, den er schleppen konnte. Mit der Hüfte schob er Valya zur Seite und rammte den Stein in die Öffnung, die dank der früheren Anstrengungen nur noch halb so groß war.
    Keine Sekunde zu früh! Die Öffnung verdunkelte sich, als die Wächter heran waren.
    Der Arm eines Wächters schoss durch die Lücke, die mit Krallen bewehrte Hand schlug heftig hin und her. Valya stieß einen Schrei aus. Selbst Makali machte ein erschrockenes Gesicht. »Mehr!«, befahl Dash und fuhr fort, Steine in die Öffnung zu stopfen.
    Dale erkannte die Notwendigkeit, denn von der anderen Seite fingen die Wächter an, die Steine wegzuräumen. Er schnappte sich Felsbrocken und arbeitete wie ein Besessener. »Zack, hilf mir!«, schrie er. Dann ließ er sich auf den Rücken fallen und stampfte die Steine mit den Füßen fest, um sie besser zu verkeilen. Seinen Füßen tat das gar nicht gut, aber lieber wollte er auf blutigen Fußsohlen humpeln, als sich von den aufgebrachten Wächtern fangen zu lassen.
    »Ich denke, besser geht’s nicht«, meinte Zack. Er atmete schwer und sah mitgenommen aus.
    Dash schien derselben Meinung zu sein. Die Öffnung war nun so klein, dass eine Katze Mühe gehabt hätte, sich hindurchzuwinden. Aber sie war immer noch groß genug, dass einer der Wächter hineinfassen konnte.
    Dieses Mal sprach der Wächter. Seine eigene Stimme klang wie ein zorniges Knurren, das Dale an einen gereizten Bären erinnerte. Aber er konnte auch einzelne Worte verstehen. »Umkehren!« »Wilder!« »Verräter!« »Stirb!«
    Dale merkte, dass Dashs Translator die Tirade des Wächters empfing und Teile davon übersetzte.
    »Geht weg!«, sagte Dash und schubste die Menschen mit groben Bewegungen tiefer in den Tunnel hinein.
    Dale brauchte keine Aufforderung, um sich schleunigst vor den tobenden Wächtern in Sicherheit zu bringen. Plötzlich hörte er, wie hinter ihm Steine zu Boden fielen. Einen Moment lang fürchtete er, die Wächter hätten die Barriere durchbrochen, doch dann erkannte er, dass Dash in der Nähe der Öffnung die Decke der Höhle teilweise zum Einsturz gebracht hatte.
    In wenigen Sekunden herrschte im Tunnel ein Halbdunkel. Makali und Valya tasteten sich unsicher weiter … gefolgt von Dale und Zack, und zum Schluss kam Dash.
    »Deine Flucht scheinen sie dir sehr übelgenommen zu haben«, sagte Dale zu dem Wächter.
    Zack warf ihm einen spöttischen Blick zu. »Erwartest du darauf eine Antwort?«
    »Man kann nie wissen.«
    »Das war DSZ «, sagte Dash.
    »Dein Cognatus?«,