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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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versiegelt«, wandte Weldon ein.
    »Vielleicht hat Zack sich ja geirrt«, gab Harley zu bedenken. »Oder die Dinge haben sich geändert. Hier verändert sich doch dauernd etwas.«
    Die vierte Kreatur war größer und hatte lange Beine. Xavier fand, sie sähe aus wie ein großer schwarzer Ameisenbär.
    »Haben diese Kreaturen schon Menschen angegriffen?«, wollte Harley wissen.
    Nayar machte eine Geste mit dem Tik-Talk. »Dieses geflügelte Ding hat die Frau im Vorbeifliegen gestreift. Aber es wurde noch niemand gebissen.«
    Alle schwiegen ein Weilchen und versuchten zu verstehen, was sie gerade gesehen hatten. Und was es bedeutete.
    Dann sprach Bynum. Xavier hatte den Revenant beobachtet. Er hielt die Augen geschlossen und wirkte sehr still. Nun schien er von innen heraus Kraft zu schöpfen. »Ist es das?«, fragte er. Seine Stimme klang beinahe wieder so wie früher, vor seinem Tod.
    »Ist das alles?«, fragte er.
    »Brauchen Sie noch mehr?«, schnappte Weldon.
    Bynum wandte sich an Harley. »Sie benutzen das falsche Wort, Drake. Es ist keine Verseuchung, sondern der korrekte Begriff lautet Invasion .«
    Bynum blickte Nayar an. »Ihre Intuition war richtig. Bei sämtlichen der neuen Kreaturen, die gesichtet wurden, handelt es sich nur um andere Formen dieser Käfer. Es sind komplexere … Schablonen.« Er machte einen verstörten Eindruck. »Ja, Schablonen ist das Wort in meinem Kopf.«
    »Es wäre wichtig zu wissen«, sagte Nayar, »ob diese Schablonen eine Gefahr darstellen.«
    »Sie sind definitiv eine Gefahr«, antwortete Bynum. »Deshalb werden sie ja von allen bekämpft.«
    »Wer bekämpft sie denn im Einzelnen?«, erkundigte sich Harley und stellte exakt die Frage, die auch Xavier interessierte.
    »Die Architekten«, sagte Bynum. »Im Grunde jede andere Rasse auf dem NEO . Seit sehr langer Zeit führt man gegen diese Kreaturen einen Krieg.« Er zögerte und wirkte einen Moment lang abwesend. Xavier fühlte sich an einen Sidelinereporter bei einem Footballmatch erinnert, der durch sei nen Kopfhörer neue Informationen bekommt. »Man bezeich net diese Kreaturen als ›Greifer‹ oder ›Diebe‹.« Als er nun lä chelte, verglich Xavier ihn mit einem Kandidaten bei eine Quizshow, dem die richtige Antwort eingefallen ist. »Es sind die ›Reivers‹.«
    Weldon sagte: »Sind wir etwa in einen bereits Jahrhun derte dauernden interstellaren Krieg gegen … Käfer und Amei senbären verwickelt worden?«
    »Sie kapieren wohl gar nichts, oder?« Bynum klang, als spräche er zu einem begriffsstutzigen Kind. »Ich wurde entsandt, um euch diese grundlegende Information mitzuteilen: Wenn es nicht gelingt, den Reivers hier Einhalt zu gebieten, werden sie aus uns allen das Leben und die Energie aussaugen, nur um sich weiter zu vermehr en. Das ist ihre Vorgehensweise, egal, wohin sie gehen.«
    »Effizient und fokussiert«, kommentierte Weldon.
    Bynum richtete das Wort an Harley. »Was muss ich tun, um euch davon zu überzeugen, dass das da« – er zeigte auf die Spur aus Woggle-Käfern – »ein echter Feind ist?«
    Xavier fand, Harley war geneigt, Bynum zu glauben. Aber wie immer bezog er sich auf Weldon. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte er zu Bynum. »Schließen Sie sich Vikram und seinem Team an. Erzählen Sie diesen Leuten alles, was Sie wissen, vor allen Dingen, auf welche Weise man sich vor den Reivers schützen kann. Und wenn es dann an der Zeit ist, den nächsten Schritt zu tun … sind wir gerüstet.«
    Xavier hielt den Vorschlag für vernünftig, aber Bynum lachte. »Typisch NASA . Ihr meckert über das Weiße Haus und habt an allen etwas auszusetzen, aber wenn es darum geht, unangenehme Entscheidungen auf die lange Bank zu schieben, könntet ihr darin Unterricht geben.«
    Er bückte sich und brachte sein Gesicht dicht an das von Harley heran. »Jede Minute, jede Sekunde, die ihr ungenutzt verstreichen lasst, verschlimmert die Situation. Wenn ihr zu lange wartet, könnt ihr gar nichts mehr machen außer zusehen, wie das ganze NEO verseucht wird.
    Und dann ist da natürlich auch noch die Erde. Diese Kreaturen lieben Umgebungen, die reich an Mineralien und Wasser sind, und wo es viel Sonnenschein gibt. Die Erde wird ihr ultimatives Ziel sein.«
    »Erzählen Sie das Nayar«, sagte Harley.
    Als Bynum anfing, Nayar und Jaidev sein Wissen über Keanu mitzuteilen – Xavier kam es vor, als würde er die bei den Männer mit Worten bombardieren – beugte sich Weldon zu Harley herunter und sagte: »Diese

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