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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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man ihn in Vikram Nayars Büro zitiert und ihm gesagt, er würde »versetzt« werden, weg vom Control Center in ein ISRO -Büro in Ladakh oder an einem ähnlich abgelegenen Ort.
    Man hatte ihn gefeuert.
    Die Nachricht von dem Kampf musste den neuen »Anfüh rern« zu Ohren gekommen sein, denn eine Gruppe von ihnen kam an den Lake Ganges gerannt. Die meisten waren Amerikaner, Leute wie Gabriel Jones, Shane Weldon, und sogar Zack Stewart, die Jaidev alle von der BRAHMA -Mission her kannte.
    Als Stewart, Weldon und Jones sahen, dass sich keiner von Houston an dem Handgemenge beteiligte, zogen sie sich zurück, um zu überlegen, wie der Wasservorrat genutzt werden sollte.
    Es blieb Nayar überlassen, diejenigen, die sich noch um die Vorräte stritten, zur Vernunft zu bringen. Obwohl sich mittlerweile alle ziemlich beruhigt hatten. Sogar Daksha hatte sein Temperament gezügelt und machte einen recht kleinlauten Eindruck. Vielleicht schämte er sich. Doch Nayar hinderte das nicht daran, loszulegen. »Ihr solltet euch mal sehen! Habt ihr vergessen, wo ihr herkommt? Und was man euch beigebracht hat? Zwei Tage sind vergangen, und ihr seid zu wilden Tieren geworden!«
    »Wir brauchen was zu essen«, maulte einer der Männer.
    »Ihr kriegt das, was alle hier bekommen«, erwiderte Nayar. »Versucht, euch so zu benehmen, als hättet ihr es verdient. Noch besser – entwickelt Eigeninitiative und fangt an, nach Nahrung zu suchen. Macht euch nützlich, anstatt nur hier herumzulungern!«
    »Vikram!« Von der anderen Seite des Sees rief Shane Weldon seinen Namen. »Wir müssen zurückgehen!«
    Nayar hatte sich angewidert von den Bangalore-Leuten abgewandt und stand direkt Jaidev gegenüber.
    Der Chef-Flugleiter der BRAHMA -Mission war überrascht. »Ich wusste nicht, dass Sie auch mitgenommen wurden.«
    »Ich hatte wirklich Pech«, sagte Jaidev. »Hätten Sie mich nur eine Stunde früher gefeuert, wäre mir das nicht passiert.«
    Nayar gab einen Grunzer von sich. Er war nicht für seinen Humor bekannt. Aber seine Kritik hatte Jaidev auf eine Idee gebracht. Er hatte Geschichten gehört über Keanus Umwelt veränderungen, über Revenants, über mysteriösen »Goo« oder Glibber, so etwas wie Erde, die anscheinend imstande war, unterschiedliche Formen anzunehmen. »Sir …«
    »Was ist?«
    »Das hier vorhandene Material scheint eine sehr hoch ent wickelte Form von PLASM zu sein – Nanomaterial, das zu einer Assemblierung fähig ist«, fügte er hinzu, als er merkte, dass Nayar, wie viele Menschen seiner Generation, den Begriff nicht kannte. »Auf diesem Gebiet habe ich eine gewisse praktische Erfahrung. Ob ich mal ausprobieren soll, was ich mit diesem Stoff anfangen kann?«
    »Glauben Sie im Ernst, Sie könnten hier irgendwas bewirken?«, fragte Nayar. »Hier handelte es sich um eine völlig fremdartige Umgebung, geschaffen von Wesen, die uns technisch gesehen um Jahrtausende voraus sind!«
    »Aber die Umgebung wurde eigens für uns geschaffen«, warf jemand rechts von Jaidev ein. Daksha.
    »Sie sagten doch, wir sollten uns nützlich machen. Ich denke, dass ich das kann.«
    Daksha stellte sich zu ihnen. »Ich ebenfalls.«
    »Dann ab in den Tempel mit euch«, bestimmte Nayar. »Alle beide.«
    Nach diesen Worten drehte er sich um. Es war nicht zu übersehen, dass er keine Resultate erwartete.
    Nichtsdestoweniger fühlte Jaidev sich besser. Er hatte den ersten Schritt unternommen, um ihrer aller Schicksal zu erleichtern … und sich wieder in ein gutes Licht zu rücken.
    Aber zuerst käme Daksha. »Was weißt du über PLASM ?«
    »Ich kenne nur den Begriff. Aber das ist auch schon alles.«
    Jaidev starrte ihn an. Und vor fünfzehn Minuten hatte Daksha ihn noch geschlagen. »Willst du für mich arbeiten?«
    »Du bist der Fachmann.«
    »Dann komm mit.« Jaidev Mahabala erwartete nicht, in dieser Gruppe jemanden zu finden, der sich auf dem Gebiet lithografischer Techniken zur Herstellung von Molekularstrukturen auskannte, deshalb war es vollkommen egal, wer ihm half.
    Außerdem standen ihm sämtliche Mittel der Rache zu Ge bote, wenn dieser Aggressor Daksha erst einmal von ihm abhängig war.

7
    Ankunftstag: HARLEY
    Die Stunden nach der Landung und der »Verschmelzung« beider Gruppen waren angefüllt mit Begrüßungen, Gebrüll, Rangeleien und Beschwerden. Und mit einer Begeisterung, die Harley schon sehr bald als irrational einstufte.
    Was hatte ihre Situation verändert? Die Schar der Gestrandeten hatte sich nur um zwei weitere Opfer

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