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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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erzählte, fühlte sie sich in ihrer Vermutung bestätigt –, dass Keanus Erschaffer und Operatoren diese Kreaturen absichtlich »kreiert« hatten, um durch sie mit den Menschen zu kommunizieren.
    Vielleicht hatte man sich diese Kommunikation zu einfach gemacht – wie anders ließ sich die Abfolge von unglücklichen Ereignissen erklären, die schließlich zu dem, nun ja, Bombardement der Erde durch zwei von Keanu gestartete Objekte führten?
    Makalis Vater sagte auch gern: »Schau nicht zurück.« Schuld zuweisungen hatten keinen Sinn. Makali wusste, dass sie in gewisser Hinsicht sogar dankbar sein sollte. Als sie anfing, sich mit Exobiologie zu beschäftigen, war sie davon ausgegangen, dass ihre berufliche Arbeit darin bestehen würde, Biosphären für neu entdeckte Exoplaneten zu konstruieren und zu entscheiden, welche mithilfe von Sonden eingesammelten Bodenproben vom Mars, von Asteroiden und von der Erde eventuell den Beweis für extraterrestrisches Leben erbringen konnten.
    Ihr früherer Freund Cedric hätte jetzt gesagt: »Du hast es ganz genau erfasst.«
    (»Danke, Darling!«)
    Sie erreichte die Bäume und fing sofort damit an, nach diesen Gemüsefrüchten zu suchen.
    Leider waren andere ihr zuvorgekommen. Die Äste wiesen eindeutig Spuren auf, dass sie gierig, hastig und mit Gewalt abgeerntet worden waren. Sie nahm sich vor, auszurechnen, wie viel Nahrung die hier anwesenden Menschen brauchten und wie viel ihnen tatsächlich zur Verfügung stand. Sie argwöhnte, dass ihnen schon recht bald die Lebensmittelvorräte ausgehen würden … aber hatte sie überhaupt Anlass zu solchem Pessimismus? Hatte sie nicht gerade zu Nayar gesagt, dass das Keanu-Habitat eigens für die Bedürfnisse von Men schen ausgelegt sei? Im Übrigen fehlten ihr jegliche Daten dar über, wie schnell das Habitat neue Früchte hervorbringen würde.
    Im Moment jedoch sah es nicht besonders günstig aus. Sie war entlang der Habitatwand vielleicht zehn Meter weit in den »Obstgarten« vorgedrungen, ohne etwas zu entdecken, das größer war als eine Eichel.
    Und dann fand sie etwas, das sie genauso beunruhigte wie das flackernde Licht der Himmelsschlangen.
    So weit sie in das Habitat hineinspähen konnte – in Richtung des hinteren Endes, wo »Süden« lag – waren die Bäume nun mit schwarzem Schimmel bedeckt.
    Sie fuhr mit den Fingern darüber – zum Teufel noch mal, vielleicht war das hier auf Keanu eine Art Schutzhülle, wie die Wachsschicht auf einem Apfel – doch sofort bereute sie diese Geste. Ihre Finger brannten, als hätte sie sie in Batteriesäure getaucht.
    (»Cedric, Schatz, das ist gar nicht gut!«)
    Bevor sie ihre Betrachtungen fortsetzen konnte, tauchte ein Wesen vor ihr auf …
    … und sprang sie an!
    In ihrem ersten Entsetzen stieß sie einen Schrei aus und schlug nach ihrem Angreifer … ehe sie merkte, dass er ein Hund war! Ein Labrador, der wohl zusammen mit den Texanern gekommen war, denn in dem Bangalore-Objekt hatte er sich ganz bestimmt nicht befunden. Früher am Tag hatte Makali ihn schon gesehen, wie er frei durch die Gegend lief.
    Jetzt sprang er sie immerzu an und leckte ihr das Gesicht. Sie war nie Hundehalterin gewesen, hatte überhaupt noch nie ein Haustier besessen. Die einzigen Erfahrungen, die sie mit Hunden gemacht hatte, bestanden darin, dass sie einen dauernd ansprangen.
    Normalerweise hätte sie das Tier abgewehrt, aber die Umstände hatten sich geändert. Hier mussten die Erdenbewohner zusammenhalten. Leider kannte sie den Namen des Hundes nicht, deshalb gab sie Laute von sich, von denen sie hoffte, dass sie beruhigend klangen.
    »Du böser Junge«, sagte sie.
    Der Hund schien ruhiger zu werden. »Wahrscheinlich bist du genauso hungrig wie ich«, setzte sie hinzu.
    Ihre Kommunikation mit dem Hund schien nicht besonders gut zu klappen – wie arrogant sie gewesen war, als sie glaubte, die Codes von Aliens knacken zu können! –, aber sie gewann den deutlichen Eindruck, dass der Hund zum Tempel zurücklaufen wollte. Immer wieder rannte er in die Richtung, blieb dann stehen und schaute zurück, als ob er wartete.
    Verstört durch die seltsamen Lichtphänomene und die abgeernteten Bäume – in Gedanken bezeichnete sie diesen Fle cken als »Tote Zone« –, fand Makali, es wäre das Klügste, dem Hund etwas Aufmerksamkeit zu schenken.
    Als der Tempel und die darum lagernden Menschen wieder in ihr Blickfeld rückten, überkam sie plötzlich eine tiefe Traurigkeit. Natürlich vermisste sie

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