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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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ARIANE -6 -Rakete sich auf einer Säule aus Dampf in die Höhe schob und in einem Bogen über den Atlantik raste.
    »Warte!«, sagte Rachel. »Was war das?«
    »Was?«
    Sie nahm das Tablet, klickte auf das Pad, fror das Footage ein und öffnete ein Fenster, in dem Pav einen anderen MSNBC -Film über den Start der BRAHMA aufgerufen hatte. Auch dieses Bild fror sie ein … es zeigte ein Publicityfoto ihrer Mutter Megan.
    »Oh«, entfuhr es Pav, als er das Bild sah. »Ich schätze, dass sie eine Reportage brachten …«
    Rachel vergrößerte das Bild, sodass es den ganzen Bild schirm ausfüllte. Dieses Foto war vermutlich vier Jahre alt, denn hinterher hatte Megan neue machen lassen. Rachel starrte auf das Bild ihrer Mutter – dunkles Haar, braune Augen, außerstande, eine ernste Miene aufzusetzen, auch wenn es angebracht gewesen wäre.
    Es war dieselbe Frau, die sie vor Kurzem auf Bildern gese hen hatte, welche von Keanu nach Houston geschickt wurden . Dieselbe Frau, deren grausig verstümmelten Körper sie gerade beerdigt hatten.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie sah nichts mehr.
    »Hey«, sagte Pav, »ich finde, wir sollten die Batterien schonen.« Behutsam nahm er ihr das Tablet ab und schloss die Fenster.
    Just in diesem Moment trottete Cowboy vorbei.
    Der Hund machte einen Schlenker und wich von seinem Weg ab, der ihn zur nächstgelegenen Wand zu führen schien, um zu hecheln und sie flüchtig zu beschnuppern. Dann trabte er weiter.
    »Wohin er wohl läuft?«, fragte Pav.
    »Ob wir ihn einfangen sollten?«
    »Sind wir jetzt für ihn verantwortlich?«
    »Ich denke, jetzt sind wir für jeden und für alles verantwortlich.« Sie stand auf. »Wenn wir nicht versuchen, den Hund einzufangen, müssen wir zum Tempel zurückgehen. Und da findet man bestimmt irgendeine Scheißarbeit für uns.«
    »Du hast ja so recht.«
    Cowboys Spur ließ sich leicht verfolgen, denn auf dem glatten Erdboden hinterließen seine Pfoten deutliche Abdrücke. Und wenn sie ihn mal zwischen den Felsen aus den Augen verloren, konnten sie ihn kläffen hören. »Jagt er vielleicht irgendwas?«, überlegte Pav.
    »Hoffentlich nicht.«
    Pav lachte. »Du hast schon wieder recht.«
    »Einmal geht ihm auf alle Fälle der Platz zum Herumrennen aus.« Mittlerweile waren sie der Wand sehr nahe gekommen. Sie ragte über ihnen auf wie einer dieser gigantischen Bürotürme im Zentrum von Houston, nur dass sie aus rauem Felsgestein bestand anstatt aus blitzendem Glas. Rachel blieb stehen, legte den Kopf in den Nacken und erkannte, dass der obere Teil der Wand sich nach vorne neigte. Bei dem Anblick wurde ihr schwindelig.
    Ganz in ihrer Nähe fing Cowboy wütend an zu bellen.
    Pav legte seinen Arm, der vom Ellenbogen abwärts tätowiert war, um sie. Zu ihrer eigenen Überraschung empfand sie die Berührung als ziemlich angenehm.
    »Es ist schon irgendwie unheimlich, wenn man weiß, dass man in einer riesigen Röhre lebt.«
    »Hey, denk doch mal nach. Daheim auf der Erde lebten wir auf der Oberfläche eines großen runden Felsbrockens. Ist das etwa besser? Komm schon!«
    Cowboys Gebell erklang nur noch sporadisch, aber das genügte, um ihnen zu verraten, wo er gerade steckte … links von ihnen, ein wenig tiefer im Habitat, unmittelbar an der Wand.
    Hier ragten Felsen und sonderbar geformte Strukturen in die Höhe, die Rachel an Stalagmiten in einer Tropfsteinhöhle erinnerten. Ihre Oberfläche war mit winzigen Kristallen über sät, die aussahen wie Glimmer oder Narrengold. Alles machte den Eindruck, als sei es erst kürzlich entstanden. Die Flächen schimmerten feucht.
    Der Hund hatte aufgehört zu bellen.
    »Wo mag er hingegangen sein?«, fragte Rachel. Dann rief sie: »Cowboy!«
    »Wer weiß? Er kam doch buchstäblich aus dem Nichts, oder? Vielleicht ist er wieder zurückgerannt.«
    »Nein, ich denke, dass er irgendwas gejagt hat. Und wenn er zurückgelaufen wäre, hätten wir ihn gesehen.«
    Pav ging voraus, und jählings blieb er stehen. »Was ist denn jetzt los?«, fragte Rachel.
    »Angenommen, er hat etwas gefunden, dem wir nicht begegnen wollen?«
    »Was zum Beispiel? Einen Alien?«
    »Steht ganz oben auf meiner Liste.«
    »Ich hoffe, er ist tatsächlich auf einen Alien gestoßen. Dem ersten Außerirdischen, den ich treffe, würde ich nämlich gern eine Menge Fragen stellen.« Sie drängte sich an ihm vorbei.
    Hinter der letzten Felsengruppe, beinahe im Schatten verbor gen, entdeckten sie den Hund. Er hatte sich auf die Hinterbeine

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