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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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nur für den Bruchteil einer Sekunde. Die Lichter verdunkelten sich, und die Monitore flackerten. Aber kein Gerät schaltete sich ab.
    Nach einer Weile fragte jemand: »War das schon alles? Mehr habt ihr nicht drauf?« Keiner lachte.
    Harley blickte Sasha und Rachel an. Beide hatten die Augen weit aufgerissen, machten hoffnungsvolle Mienen. Dann wandten sich alle den Fernsehbildern auf dem großen Schirm zu.
    Abgesehen von dem instabilen Aufbau – die Kameras wurden durch eine Schockwelle oder Windböen hin und her gerüttelt – glichen die aufgenommenen Bilder stark denen von Bangalore: Über einer Landschaft stieg eine kleine Pilzwolke auf.
    Weldon brüllte: »Weiß jemand, wo genau dieses Ding eingeschlagen ist?«
    Kennedy hatte eine Antwort parat. » KTRK meldet, der NASA Parkway in Seabrook wurde getroffen.«
    »Geht es noch etwas präziser?«
    Es ging. »Seht euch die KHOU -Einspielung an.« Auf dem Schirm zeigte eine Google-Karte des JSC -Gebiets ein dickes fettes X im Osten des Centers selbst.
    »Haben die danebengeschossen?«, fragte Rachel und kicherte.
    »Nein«, erwiderte Sasha Blaine. »Der Schuss traf mitten ins Schwarze.«
    Weldon schrie normalerweise niemanden an, vor allen Dingen keine Leute, die nicht für ihn arbeiteten. Heute machte er eine Ausnahme. »Was zum Teufel faseln Sie da?«
    Blaine schluckte wie eine Schauspielerin, die in einem ihr unvertrauten Stück auf die Bühne geschubst wird. »Bangalore bekam einen direkten Treffer ab und wurde zerstört. Die Relaisantennen befanden sich auf dem Dach des Zentrums. Die für Houston bestimmte Plasmabombe schlug zwei Meilen östlich der Innenstadt ein, auf dem Gelände des JSC . Wo unsere Antennen sind.«
    In der Mission Control wurde es ganz still. Schließlich sagte ein Operator: »Sie hat recht. Der Antennenpark wurde voll getroffen. Wir sind im Backup-Modus.«
    Als die anderen Controller wieder durchatmeten und sich auf ihre Arbeit stürzten, richtete Harley das Wort an Sasha Blaine. »Für ein Mädchen sind Sie ziemlich intelligent.«
    Sasha Blaine gab ihm einen Kuss. »Vor allen Dingen bin ich glücklich, dass wir noch leben.«
    Noch während Harley über die wahnwitzige Idee einer persönlichen Beziehung zu Sasha Blaine nachgrübelte, die sich obendrein noch in Rachels Beisein abspielte, kehrte Weldon schon wieder zu ihrer brandaktuellen Aufgabe zurück. »Okay, Leute, offenbar haben wir Probleme mit der Kom. Lasst uns eine Übergangslösung finden. Wir müssen imstande sein, mit der Destiny zu sprechen.«
    Er wandte sich an Harley und Sasha. »Wenn sie nicht die Absicht hatten, uns zu vernichten, was zum Teufel war dann der Zweck des Ganzen?«
    Sasha zuckte die Achseln. Weldon hatte sie völlig akzeptiert, eine seltene Ehre für jemand, der nicht ein »MOD-Training« durchlaufen hatte. »Vielleicht wollten sie uns nur beweisen, dass sie uns zerstören könnten, wenn sie es darauf anlegten.«
    »Und was jetzt – sollen wir uns vielleicht ergeben?«
    Harley hörte ihm nicht mehr zu. Er fixierte den großen Schirm.
    Auch Rachel Stewart starrte wie gebannt auf die Bilder. »Harley, was ist das?«
    Eine TV -Kamera zeigte eine Nahaufnahme des getroffenen Bangalore Mission Control Center … der Rauch hatte sich verzogen und gab den Blick frei auf etwas, das der Plasmaklumpen von Keanu zu sein schien – der intakt geblieben war.
    Und er rotierte.
    Gabriel Jones und Brent Bynum betraten den Raum mit ihrem Gefolge. »Seht ihr euch das an?«, fragte Bynum.
    Jones hatte seine Fassung wiedergewonnen. Abermals fand Harley es beeindruckend, wie die NASA -Leute pure professionelle Neugier über persönliche Tragödien obsiegen ließen. Mit den Spekulationen war man rasch bei der Hand. Vielleicht handelte es sich um eine Proben-Rückhol-Sonde, ähnlich denen, die die Nasa zum Mars schickte. Jemand fragte: »Was, wenn das Ding noch größer wird?« Ein anderer Mann überlegte laut, ob das Objekt in Indien sich möglicherweise tiefer in den Boden hineinbohrte …
    Shane Weldon schüttelte den Kopf. »Dann würde es doch verschwinden, oder?« Harley konnte nicht anders, er musste ebenfalls Fragen stellen, obwohl er sich an Rachel und Sasha wandte.
    Sasha blickte auf die Schirme mit den Nachrichtensendungen. Keine der vier Einspielungen zeigte etwas ande res als eine über Houston schwebende Dampfwolke. »Glauben Sie, dass das Objekt, das bei uns eingeschlagen ist, ebenfalls rotiert?«
    »Könnt ihr diese Diskussion nicht woanders führen?«, fragte Josh

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