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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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für UFO s interessiert.«
    Harley ging zügig die Seiten durch und sah kaum mehr als eine Reihe von Deckblättern, auf denen der jeweils neue Name der Organisation stand, die auf die Technical Intelligence Division folgte, die zum Schluss Air Intelligence Center hieß. An diesem Punkt überantwortete man das »Protokoll« der »gemeinsamen Kontrolle« durch den Luftwaffenstab, die CIA , den Militärnachrichtendienst NRO und das Außenministerium. In den frühen Achtzigerjahren hatte irgendein Stabsoffizier der Air Force – dem es offenbar egal war, ob dies seiner Karriere schaden konnte – dem Protokoll den Namen »Have Atom« gegeben, erinnerte er sich.
    »Verdammt noch mal, du sollst das nicht lesen , Harley. Überflieg es. Die Welt wartet auf mich.«
    »Ich werde mich bemühen, die Lippen nicht zu bewegen.«
    Inhaltlich gab es ständig Erweiterungen, aber die Prinzipien blieben dieselben: Nichtmenschliche Entitäten sollten wie potenzielle Feinde behandelt werden, zum Beispiel wie die Crew eines gekaperten sowjetischen oder rotchinesischen Flugzeugs oder Schiffs, solange es keine formelle Kriegserklärung gab.
    Jeder Landeplatz oder Absturzort sollte abgesperrt und als Strahlenleck deklariert werden. Ein Team von vorher bestimmten Experten – zu seiner Belustigung stellte Harley fest, dass Linguisten ganz oben auf der Liste rangierten – sollte aktiviert, nach Wright-Patterson gebracht und als »Das 48-Komitee« bezeichnet werden. Entscheidungen sollten dem Präsidenten überlassen werden, mit Anregungen seitens seines Beraters für Fragen der Nationalen Sicherheit und des Außenministers. Finanzielle Hilfe käme aus dem Schwarzen Budget der diversen Nachrichtendienste; die Air Force stellte das unterstützende Personal. Sämtliche Informationen mussten als streng geheim eingestuft werden.
    Aber dieses Dokument hatte nichts Mysteriöses an sich, nichts, das Anlass gegeben hätte, es mit einer Geheimhaltungsstufe zu versehen … bis auf die Tatsache, dass es bewies, wie ernst die US -Regierung bereits 1948 die Möglichkeit von außerirdischem Leben genommen hatte.
    Selbstverständlich war Harley Drake mit dieser Vorstellung groß geworden. Als Junge hatte er gelegentlich Zeichentrickfilme über dieses Thema gesehen, er kannte die meisten Comichefte, viele Bücher und Filme … und alle setzten voraus, dass es irgendwo im Universum noch andere intelligente, allerdings oftmals feindlich gesinnte Lebewesen gab.
    Selbst mit zehn Jahren hatte er nicht damit gerechnet, dass einmal ein gigantisches Alien-Raumschiff über Washington, D. C. schweben würde, aber er hatte auf den Tag gewartet, an dem irgendein Hinterhof-Astronom verkünden würde, er hätte ein extraterrestrisches Funksignal aufgefangen.
    Seinen Erwartungen kam er an dem Tag am nächsten, als er zum ersten Mal von Keanu hörte. Deshalb erforderten die Ereignisse der letzten Stunden von ihm keine große gedankliche Umstellung; es war, als hörte man die Resultate einer Blutuntersuchung. »Okay, ich weiß Bescheid, Shane, Mr. Bynum, es gibt jede Menge Pläne, wie mit E. T. umzugehen ist, sofern wir auf Keanu einen antreffen.«
    »Du hast die letzte Seite nicht gründlich genug gelesen, die Einzige, die ich einsehen durfte. Da steht, dass das 48-Komitee einen Kontaktpunkt und einen Teamführer bestimmt, der dieser Kommission direkt unterstellt ist. Der Teamführer bist du , Harley. Jetzt bist du der für einen Erstkontakt zuständige General des Planeten Erde, und als solcher wirst du vorgestellt, sollte ich je in der Öffentlichkeit darüber sprechen müssen.«
    Im ersten Moment wollte er Weldon sagen, er solle sich verpissen … und Bynum gleich mitnehmen. Es machte ihn nicht gerade glücklich, sich mit den klugen Köpfen des Home-Teams auseinandersetzen zu müssen; das hatte ihm gerade noch gefehlt, sich mit Reportern oder dem Weißen Haus abzugeben.
    Doch dann fiel ihm das Credo der Flieger ein: Schlage niemals einen Kampfeinsatz aus.
    »Okay«, sagte er.
    »Natürlich ändert sich dadurch sehr wenig. Deine wichtigste Aufgabe besteht nach wie vor darin, deine Experten für die Mission Control bereitzustellen …«
    Aber Harley schenkte Weldon, Bynum oder den politischen Herausforderungen des Alien-Protokolls gar keine Beachtung mehr. Soeben hatte er erkannt, was ihn an Keanus kürzlich beschleunigter Rotation störte.
    »Shane, wir werden den Kontakt mit der Venture verlieren.«
    Weldon war schnell von Begriff, aber Müdigkeit, Stress und das ganze

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