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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Stelle brannte, wo Revolverkugeln Stücke von Rinde über seine Haut gepeitscht hatten.
    Er mußte sich zweimal über die Lippen lecken, bevor sie feucht genug waren, um den melodischen Ruf eines Habichts durch die Dunkelheit zu schicken.
    Ein Habicht antwortete aus dem Inneren des Blockhauses.
    Hinkend strebte Case auf das verschwommene schwarze Viereck des Hauses zu. Obwohl er nicht erwartete, auf weitere Banditen zu treffen, die durch das Unterholz schlichen, war er alles andere als unvorsichtig. Er benutzte jede sich bietende Deckung, um seine Silhouette aufzulösen und kein allzu deutliches Ziel abzugeben.
    Zur Vorsicht pfiff er noch einmal, bevor er seine Hand nach der Vordertür ausstreckte.
    Ein Habicht rief süß von einer Stelle unmittelbar hinter den rauhen Holzbohlen. Gleich darauf schwang die Tür auf. Das blasse Mondlicht zeigte Conner, der neben dem Türrahmen stand.
    Die Doppelläufe seiner Schrotflinte zielten auf Cases Gürtelschnalle.
    »Siehst du?« sagte Conner, als er die Hähne der Flinte entspannte und beiseitetrat. »Ich habe dir doch gesagt, daß ihm nichts passieren würde.«
    Sarah eilte um ihren Bruder herum.
    »Case?« fragte sie gepreßt. »Bist du verletzt?«
    Ihre Stimme zitterte. Desgleichen ihre Hände, die ihn behutsam abtasteten, während sie nach Verletzungen suchte.
    »Nur müde, schmutzig und ein bißchen zerkratzt«, erklärte er, als er die Tür hinter sich schloß. »Nichts, worüber man sich Sorgen machen müßte.«
    »Zünde die Lampe an«, sagte sie zu ihrem Bruder.
    Conner blickte Case an, der schweigend nickte.
    »Was ist passiert?« wollte Conner wissen.
    »Wenn es hell wird, gibt es Arbeit mit der Schaufel für uns zu erledigen.«
    Ein Zündholz strich kratzend über den eisernen Dreifuß. Eine orangerote Flamme flackerte auf, gefolgt von dem milderen gelben Lichtschein des Dochts einer Öllampe. Der Glaszylinder klirrte leise gegen den Metallhalter, als Conner ihn wieder auf die Lampe setzte.
    »Arbeit mit der Schaufel, wie?« fragte er, während er Case neugierig ansah.
    »Hat es irgendwelche Schwierigkeiten oben auf dem Felsrand gegeben?« wollte Case wissen.
    »Wie viele hast du getötet?« fragte der Junge beharrlich. »Wie hast du es geschafft, sie zu finden, bevor sie dich fanden? Wo ...«
    »Das reicht jetzt«, unterbrach Sarah ihn brüsk. »Es ist gerade erst drei Wochen her, daß Case zwischen Leben und Tod geschwebt hat, er hat draußen in Kälte und Dunkelheit gekämpft, um unser Leben zu verteidigen, und jetzt bedrängst du ihn auch noch mit tausend Fragen und läßt ihm keine Ruhe.«
    »Aber...«
    Ein zornsprühender Blick aus silbernen Augen brachte Conner zum Schweigen.
    »Verdammt noch mal«, murmelte er wütend. »Man sollte meinen, ich trüge noch immer Windeln.«
    Sie ignorierte ihren Bruder.
    »Setz dich«, sagte sie zu Case. »Du blutest.«
    »Es ist wirklich kein Grund zur Besor ...«
    Sarah explodierte.
    »Wirst du wohl endlich den Mund halten und dich einfach hinsetzen?« fauchte sie. »Ich habe es gründlich satt, von Männern herumkommandiert zu werden, die viel zu groß für ihre verdammten Kniehosen sind!«
    Case warf ihr einen mißtrauischen Blick zu. Dann setzte er sich auf einen der beiden Stühle, die es im Haus gab. Der Stuhlrahmen aus Weidengeflecht knirschte, als er ihn mit seinem Gewicht belastete.
    Sarah bedachte ihren Bruder mit einem abschätzenden Blick, suchte offensichtlich nach einem anderen Ziel für ihren Zorn.
    »Äh«, sagte Conner. »Ich glaube, es wird Zeit für mich, Ute auf dem Felsrand abzulösen.«
    »Geh nur«, sagte Case. »Aber halte die Augen offen.«
    »Warum? Sind noch mehr Banditen draußen?« fragte Conner mit unterdrücktem Eifer.
    »Nein, es sei denn, sie sind zu zweit auf einem Pferd geritten. Aber ich bezweifle, daß diese kleinen Mustangs soviel Gewicht tragen können.«
    »Ute wird sich fragen, was die Schüsse zu bedeuten hatten. Was soll ich ihm sagen?«
    »Daß er eine Schaufel mitbringen soll«, sagte Sarah scharf.
    Conner öffnete die Tür und verschwand ohne ein weiteres Wort.
    »Danke, daß du deine Schwester im Haus festgehalten hast«, rief Case dem Jungen nach.
    »War mir ein Vergnügen«, rief Conner zurück.
    Dann hallte sein Gelächter in der Nacht wider.
    »Du hättest sie hören sollen, als ich mich auf sie gesetzt habe«, rief Conner durch die geschlossene Tür. »Ich wußte gar nicht, daß sie so viele Schimpfwörter und Flüche kennt. Zum Teufel, ich wette, daß selbst Big Lola

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