Himmlische Verfuehrung
Maya grinste und ich verzog meinen Mund auch zu einem leichten Lächeln. Wir dachten anscheinend beide an das Gespräch von Vortag, wo wir uns über die Essensdiskussionen unterhalten hatten.
„Was machen wir denn jetzt? Darf ich denn heute nicht arbeiten gehen“, fragte ich.
„Das war bestimmt nur eine leere Drohung. Das kriegen wir schon“, sagte Sixt.
„Und was ist wenn nicht? Wie wollt ihr das denn machen?“
„Na ganz einfach. Ich werde draußen warten, und wenn ich sie sehe, komme ich sichtbar rein und du tust so, als ob du mich berätst. Sie wird nicht an dich herankommen“, sagte Sasha.
„Noch besser ist es aber, wenn Nathan mit dir sichtbar hineingeht. So ist es die doppelte Beratungszeit und so lange wird Terina nicht warten bis Jamie keinen Kunden mehr hat. Und ich bin unsichtbar da“, schlug Sixt vor.
„Toll und ich darf mit Sasha shoppen gehen. Meine arme Kreditkarte“, jammerte Nathan.
„Wir können auch gerne tauschen. Nur Terina weiß, dass ihr beiden zusammen seid und es ist unwahrscheinlich, dass ich mit deiner Freundin einkaufen gehe“, entgegnete Sixt.
„Und was ist mit den anderen Tagen“, fragte ich. „Sasha, du kannst doch nicht jedes Mal shoppen gehen.“
„Oh doch glaub mir, das kann sie“, kam es von Nathan und bekam dafür den Ellenbogen von Sasha in die Rippen.
„Kennt Terina deine Arbeitstage“, fragte Sixt.
„Ja. Sie weiß genau, an welchen Tage ich arbeiten gehe und auch die Arbeitszeiten. Katie hat es ihr letztens gesagt“, sagte ich.
„Kannst du nicht tauschen“, fragte Timothy.
„Du meinst den Tag? Ja das kann ich“, antwortete ich.
„Na dann tausch doch. Geh anstatt Mittwoch einfach morgen arbeiten. Sie weiß es doch nicht und wird am Mittwoch im Laden auftauchen. Sie wird ganz schön blöd gucken, wenn du nicht da bist“, erklärte Timothy und lächelte.
„Ein Versuch wäre es wert“, sagte Sixt.
„Na gut. Probieren wir es. Sollte sie morgen allerdings auch auftauchen, müssen wir uns etwas anderes überlegen oder ich geh doch nicht mehr arbeiten“, erwiderte ich.
„So weit wird es nicht kommen, dass du deinen Job wegen ihr aufgibst“, versicherte Sixt mir und gab mir einen Kuss.
Nach der Uni fuhren wir zum Laden. Nathan und Sasha warteten unsichtbar draußen vor der Boutique und Sixt kam ebenfalls unsichtbar mit mir herein. Mrs. Evans stand hinter der Kasse und überreichte einer Kundin eine Einkaufstüte, die sich bedankte und zur Tür ging.
„Hallo Jamie“, begrüßte sie mich freundlich.
„Hallo. Ähm, Mrs. Evans, ist es vielleicht möglich, dass ich morgen anstatt Mittwoch arbeiten komme“, fragte ich.
„Natürlich. Das ist mir sogar recht lieb, weil ich morgen Nachmittag weg muss und erst abends zur Abrechnung wieder im Laden bin. Hast du Mittwoch etwas vor“, fragte sie. Ich wusste nicht ganz, was ich sagen sollte. Die Wahrheit, dass ich meine Schicht wegen einer überaus eifersüchtigen und mordlustigen Dämonin tauschen wollte, konnte ich ihr nicht erzählen, also ließ ich mir etwas einfallen.
„Mein Freund hat eine Überraschung für mich geplant.“
„Oh das ist doch schön. Na dann lass dich mal überraschen“, sagte sie lächelnd.
„Das werde ich. Ich bin schon gespannt, was es für eine Überraschung ist. So ich gehe dann mal meine Tasche wegbringen.“
„Mach das. Kannst du danach bitte die Kartons da vorne ins Lager bringen?“ Sie deutete auf drei Kartons, die an der Wand standen.
„Ja mache ich“, sagte ich und brachte meine Tasche weg. Na das konnte ja morgen Nachmittag lustig werden. Ich mit Megan und Katie alleine. Und wahrscheinlich durfte ich den Laden dann noch alleine schmeißen. Ich nahm die Kartons, ging ins Lager und riss sie in Stücke. Sixt tauchte neben mir auf.
„Ich hab also eine Überraschung für dich geplant“, sagte Sixt lächelnd und half mir beim Zerreißen.
„Die Wahrheit, dass ich eine Dämonin austricksen will, konnte ich ihr ja wohl kaum sagen“, verteidigte ich mich und legte das letzte Stück Karton auf dem Altpapierstapel auf dem Boden.
„Ich hätte gern ihr Gesicht gesehen, wenn du ihr das gesagt hättest.“
„Sie hätte es entweder für einen Scherz oder mich für verrückt gehalten. Ich muss jetzt wieder in den Laden, sonst macht sie sich noch Sorgen, wo ich so lange bleibe“, erwiderte ich und ging zur Tür. Ich wollte sie gerade öffnen, als Sixt mich festhielt und mich zu ihm zog.
„Warte. Du willst doch wohl nicht gehen, ohne mir einen
Weitere Kostenlose Bücher