Hindernisse zum Glück (German Edition)
meinte Max: „ Du brauchst denen in den nächsten Tagen kein Zusatzfutter geben! Das Gras ist noch gut und trainieren wirst du auch nicht mehr diese Woche! “
„Na gut, wenn du das sagst!“ meinte Johann kraftlos .
Sie verteilten Heu und Stroh auf den Koppeln, damit die Pferde etwas Abwechslung hatten und besorgten große Wasserbehälter zum Trinken.
Herr Metzger kam mit ernster Miene auf ihn zu gelaufen.
„Herr Buchenland, wir haben I hren Hund gefunden! Er ist offensichtlich vergiftet worden! Wir lassen ihn gerade ins Labor bringen! “
„Was? Mein ` Kalli ´? Oh nein! Nicht der auch noch!“ rief Johann entsetzt.
„Tut mir leid! Ihre Köchin und I hr Bereiter haben ihn identifizi ert! Sie sind sich ganz sicher!“ Johann nahm diese Nachricht gefasst auf. Er hatte das Gefühl, dass ihn an diesem Tag nichts mehr schocken konnte!
Alma und Veronika hatten einen riesigen Topf Gulaschsuppe zum Mittagessen gezaubert und als Dessert gab es Pudding. Nach dem Essen fuhren die Feuerwehr und die Polizisten zu Johanns Erleichterung vom Hof und es kehrte ein wenig Ruhe ein. Er spürte plötzlich die Müdigkeit in sich aufkommen, außerdem taten ihm alle Muskeln weh und seine Lunge brannte.
M ax kam zu ihm und sagte leise: „Die Polizei hat `Topis´ Kadaver untersucht und Proben genommen! Ich rufe den Abde cker an, wenn es dir recht ist!“ Johann nickte. Er war froh, wenn der verbrannte Tierkörper endlich weg war. Es schauderte ihm, wenn er nur daran dachte. Als Max gegangen war, setzte sich Kalli neben ihn auf die Bank im Hof.
„ Ich rufe diesen Doktor von Michelle an, dass er sie heute schon abholt! Es ist zwar erst Mittwoch, aber ich denke du hast andere Sachen um die Ohren, als dich mit ihr zu belasten! “ schlug er vor.
„ Ja, das wäre super! Ich könnte sie nicht ertragen, auch wenn sie nur mit dem Rollstuhl durch den Hof fahren würde! Ganz ehrlich Kalli, wenn sie nicht im Rollstuhl sitzen würde, wäre ich mir ganz sicher, dass sie den St all angezündet hat!“ Johanns Stimme hörte sich belegt an und er hatte das Gefühl, als würde ihm jemand beim Sprechen die Luft abdrücken. Marie, die Alma geholfen hatte das Geschirr abzuräumen, kam vom Haus her auf sie zu gelaufen.
„ Schau, da kommt dein Sonnenschein! Ich lass euch alleine und schau nach, was die anderen im Stall für mich zu tun haben!“ sagte Kalli und lächelte Johann aufmunternd zu.
Johann konnte sich ein Lächeln abringen, als Marie sich neben ihn setzte. Er l egte den Arm um sie und sagte: „ Leg dich ein bisschen hin und ruh dich aus! Du hast von uns allen heute das meiste gearbeitet und durchgemacht! “
„ Nein ! Ich will zusehen, dass wir wieder so etwas wie Normalität herein bekommen! Aber du solltest dich hinlegen, schließlich hast du eine leichte Rauchvergiftu ng und gehörst ins Krankenhaus!“ sagte sie streng.
„ Ich kann nicht! Ich muss auf jeden Fall noch den Besitzer von den Berittpferden anrufen!“ versuchte Johann sich heraus zu reden.
„ Das habe ich schon getan! Er lässt die beiden trotzdem hier stehen! Zuerst war er verunsichert, aber ich habe ihn überzeugt - allerdings habe ich ihm gesagt, dass er für diese Woche nichts zu zahlen braucht!“ gab sie kleinlaut zu. Johann zog sie näher zu sich und drückte sie fest.
„ Meine liebe Marie, ich danke dir! Ich danke dir für alles, was du in den letzten schrecklichen Stunden für mich getan hast! Was würde ich ohne dich machen?“ Er sah sie an. „ Oh je! Wir sind beide so schmutzig und voller Ruß! Komm, wir gehen duschen, dann können wir weiterarbeiten!“
Sie misteten alle Boxen aus und kehrten die Decke und die Wände des Stalles ab, damit zumindest der grobe Ruß weg war. Dann schmissen sie das ganze Futter, das direkt im Stall gelegen hatte, auf den Misthaufen. Die Frauen machten sich daran, die Sattelkammer inklusive Leder und allem Zubehör, zu putzen.
Bis zum Abend war die allgemeine Stimmung wieder besser geworden und Paul fing sogar an, Späße zu machen. Johann konnte, soweit seine Lunge das zuließ, auch wieder lachen. Jeder hatte sich einen Schlafsack besorgt und sie lagen paarweise um die Koppeln verteilt. Kalli hatte an der Kreuzung zwischen den Koppeln provisorisch einen Grill aufgebaut, der auch als Lagerfeuer für die dienen sollte, die mit Wache dran waren. Sie wollten im Zweistundentakt wechseln. Die erste Schicht übernahm Almas Mann Heinz, Kalli und Ilona, die zweite Thomas, Marie und Günni und die dritte Schicht Paul,
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