Hindernisse zum Glück (German Edition)
halten sollte, wusste Johann auch nicht. Er war auch viel zu müde, um darüber nachzugrübeln. Er schleppte sich in Maries Zimmer und schlich auf Zehenspitzen, um sie nicht zu wecken, unter die Dusche. Kaum, das er im Bett lag, fiel er in einen tiefen traumlosen Schlaf.
Am Freitagnachmittag stellten sie die Pferde in die Boxen. Sie störten sic h offenbar nicht daran, dass es , zumindest für empfindliche Nasen, nach Rauch roch. Johann war erleichtert und man konnte besser in den Alltag zurück finden.
Erst am Montag wollten sie mit dem Training beginnen. Paul und Johann hatten beschlossen, dass nur er am Wochenende aufs Turnier fahren würde, da in den großen Prüfungen mehr Preisgeld zu holen war.
Am Samstag fuhr Joh ann schon sehr früh mit Marie, `Condor´ und zwei Verkaufspferden nach Paderborn. Normalerweise wäre er freitags gefahren, aber er wollte nicht länger als eine Nacht weg sein! Paul, Ilona und Thomas würden auf den Hof aufpassen.
Marie war seit dem Brand sehr still geworden. Sie sah müde aus und lächelte kaum. Das war ein Grund gewesen, warum Johann unbedingt auf das Turnier hatte fahren wollen. Marie und er mussten raus von zu Hause. Das sie alleine waren, war auch gut!
Kalli hatte in der vergangenen Woche einige Gespräche mit Michelle geführt und erreicht, dass sie sich einen Anwalt nahm. Die Polizei hatte sich n icht mehr bei Johann gemeldet, d as beunruhigte ihn . Denn das hieß, dass es zurzeit keine konkreten Hinweise auf den Brandstifter gab!
Marie und Johann hatten beschlossen im Lkw zu übernachten und während sich Johann ausnahmsweise um die Formalitäten und die Unterbringung der Pfe rde kümmerte, richtete Marie das Wohn ab teil des Transporters gemütlich her. Als er aus dem Stall zurück kam, fand er frischen Kaffee, Brötchen und alles, was sonst zu einem Frühstück gehörte vor. Sie verräumte gerade ein paar Sachen in der Schlafkoje und er beobachtete sie einen Moment schweigend.
„ Das ist ein schönes Frühstück, Schatz!“ sagt er vorsichtig und sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht. So wie sie zusammenzuckte, hatte sie ihn nicht hereinkommen gehört! Er trat auf sie zu und nahm sie in den Arm. „ Ich wollte dich eigentlich zum Frühstücken ins Zelt entführen!“ sagte er fröhlich. „ Aber das gefällt mir viel besser !“ Sie lächelte.
„Da liegt noch etwas für dich!“ sagte sie und deutete auf den Tisch. Er entdeckte ein kleines, liebevoll eingepacktes Geschenk auf seinem Teller.
„ Habe i ch meinen Geburtstag vergessen?“ scherzte er und zog sie mit sich auf die Sitzbank.
Vorsichtig öffnete er das Geschenk und ein kleiner flacher Stein in Herzform kam zum Vor schein. Darauf waren die Worte „Viel Glück! Marie“ eingraviert.
„Oh, ein Glücksstein!“ sagte er überrascht. Er freute sich sehr, aber er verstand es nicht.
Marie schien das zu merken und erklärte: „ Der Stein soll dir Glück bringen und dich beschützen! Ich bin zwar nicht abergläubisch, aber in Irland schenken die Reiterfrauen ihren Männern solche Steine und nähen sie ins Jackett ein. Ich fand das irgendwie süß! “
Johann fand die Idee lieb und versuchte zu verbergen, dass er es trotzdem nicht verstand. Ihm war nie etwas passiert und erfolgreich war er auch im Sattel!
„ Danke Schatz! Ich stecke es in die Tasche meines Jacketts! “
Er ritt mit drei Pferden in v ier Prüfungen und war in allen vorne platziert. Die letzte Prüfung de r Klasse S gewann er sogar mit `Condor´ .
Bei der Siegerehrung bekam er zu dem üblichen Pokal noch eine Medaille. Nach der Siegerehrung sah er Marie zum ersten Mal seit Tagen, die ihm vorkamen wie eine Ewigkeit, über das ganz e Gesicht strahlen. Er brachte `Condor´ neben ihr zum Stehen und stieg ab. Ehe er sich versah, fiel sie ihm um den Hals und tätschelte das Pferd.
„Ich bin so stolz auf euch!“ rief sie fröhlich. Johann freute sich durch ihre gute Laune umso mehr über den Sieg. Er nahm die Medaille und legte sie ihr um den Hals.
„ Die verleihe ich dir, weil du die beste Pferdepflegerin der Welt bist!“ Er küsste sie.
„Ich liebe dich, Johann!“ Sie hatte es seit Tagen nicht mehr gesagt und nun wärmten dies e Worte sein Herz und seine Seele.
„ Ich liebe d ich noch viel mehr, meine Süße!“ sagte er lachend und hob sie aufs Pferd.
Während dem Trockenreiten und beim Absatteln des Pferdes trug sie die Medaille um den Hals. Es war nicht nach dem Motto: Seht her, ich habe die Medaille
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