Hindernisse zum Glück (German Edition)
überhaupt nichts mehr! Er streichelte ihr tröstend den Rücken und versuchte sie, als sie sich beruhigt hatte, durch die Menschenmenge nach draußen zu schieben.
Endlich waren sie an der frische Luft und alleine! Er nahm ihr tränendurchflutetes Gesi cht in seine Hände und fragte: „ Was ist los, mein Schatz? “
„ Ich hatte Angst, Johann! Ich hatte so schreckliche Angst um dich!“ sagte sie mit verweinter Stimme.
„Um mich? Warum?“ Er verstand erneut nicht, was sie hatte.
„Bei dem Brand, als du mit `Topi´ alleine im brennenden Stall warst! Ich hatte solche Angst, dass di r etwas passiert! Und dann war `Topi´ tot!“ Es sprudelte nun alles aus ihr heraus. Alles was sich in den letzten eineinhalb Wochen bei ihr an Gefühlen angestaut hatte.
„ Dann hat der Arzt gesagt, du hättest eine Rauchvergiftung und du bist nicht einmal ins Krankenhaus gefahren! Jede Nacht habe ich wach gelegen und auf deine Atmung geachtet, weil ich Angst hatte, dass es schlimmer wird! “
„ Aber mir ging es doch nach wenigen Tagen wieder besser! “ versuchte Johann sie zu beruhigen.
„ Ich hat te trotzdem Angst! Und das mit `Topi´ , das war so schrecklich! Das arme Pferd! Wer hat ihm das angetan? Und dann ` Kalli ´ , der arme Hund! Du hättest tot sein können, Johann! Alles um dich herum hat gebrannt! Das war so schrecklich! “
„ Aber Marie, jetzt beruhige dich! Ich bin doch da!“ flüsterte er und drückte sie fest an sich. Jetzt verstand er, warum sie ihm den Stein geschenkt hatte und in letzter Zeit so traurig und in sich gekehrt war.
Sie redete weiter: „ Als wir die Treppe herunter kamen und ich den Rauch gesehen habe, dachte ich, der ganze Stall steht in Flammen und alle Pferde sind tot! Dann hat ` Moritz ´ so schrecklich geschrien. Zuerst dachte ich, er brennt, aber es war ` T opi´ . Ich hatte Panik! Ich dachte, dass wir die Pferde nie heil aus dem Stall bekommen! Und du bist dr in geblieben, in dem Feuer, um ` Topi ´ zu retten! “
„ Marie, das war die schrecklichste Nacht meines Lebens, aber es ist vorbei! Wir sind noch mal davon gekommen! Es mus s irgendwie weiter gehen, okay?“ Sie fing an sich zu beruhigen.
Arme Marie! Sie hatte die Starke markiert, hatte sich um alles und jeden gekümmert und hatte von allen am meisten gelitten! Er nahm sie in die Arme und küsste sie. Es war, als wären sie durch das Unglück näher zusammen gewachsen. Ihre Beziehung war noch fester geworden!
Als sie am Sonntagnachmittag nach Hause fuhren, war Marie wieder wie früher. Sie lächelte glücklich und zufrieden und sah aus g eruhter aus. Trotz der Trophäen und Preisgelder, die Johann an diesem Sonntag geholt hatte und dem Verkauf der Stute, der am Morgen besiegelt worden war, war für ihn das Wichtigste, dass es Marie besser ging!
Nach dem Abendessen saßen sie eine Weile mit Paul im Aufenthaltsraum und erzählten Geschichten. Thomas, der schon längst zu Hause sein sollte, kam wieder zurück und übergab Johann einen Umschlag.
„ Hier Chef, das hätte ich fast vergessen! Das ist gestern abgegeben worden. Ich glaube, es ist eine Bewerbung!“ Mit großem Interesse las Johann die Bewerbung durch. Endlich hatte jemand auf seinen Stellenanzeige geantwortet! Es waren einige Rechtschreibfehler zu lesen und die Schulzeugnisse der Hauptschule waren nicht die Vorzeigbarsten. Er zeigte die Unterlagen Marie.
Nach einem Moment schlug sie d ie Mappe wieder zu und meinte: „ Also, ich würde si e nicht nehmen! Die Schulnoten M al außen vor, aber wer sich nicht bemüht, seine Bewerbung fehlerfrei zu schreiben, macht sicher seine Arbeit auch nicht fehlerfrei! “
„ Ach komm, jeder macht Fehler! Ich rufe sie an. Immerhin hat sie Pferdepflegerin gelernt und darin sind ihre Noten wenigstens befriedigend! “ meinte Johann und ging nach draußen um zu telefonieren.
Ihre Stimme hörte sich nett an und Johann lud sie für den kommenden Dienstag zum Probearbeiten ein. Als er zu Paul und Marie in den Aufenthaltsraum zurückkehrte, waren beiden laut am lachen.
„Was habt ihr denn?“ fragte Johann und musste mit lachen, obwohl er nicht wusste, um was es eigentlich ging.
„ Ach Chef, ich finde es so süß, dass du nicht weißt, was Freundschaftsbändchen sind!“ meinte Paul.
„ Ha, ha, ha! Ich bin nun mal etwas älter als ihr, sorry!“ meinte Johann und schaute beleidigt.
„ Aber das macht nichts, Schatz! Das war zu süß, wie du mich angeschaut hast, als ich dir die Dinger gezeigt habe! Tu t mir
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