Hindernisse zum Glück (German Edition)
dass du ein Verhältnis mit ihr hast?“ erklärte Paul sachlich.
„Sie?“ fragte Johann ungläub ig. Er konnte es nicht fassen. „Woher weißt du das alles?“
„ Nennen wir es weiblich Intuition! Ich habe für solche Sachen einen guten Riecher! Schließlich wusste ich auch, dass Marie und du ineinander verliebt seid, ohne dass einer von euch mir etwas erzählt hat! Außerdem wusste ich Samstagmorgen, dass ihr miteinander geschlafen habt, obwohl ihr eu ch wirklich gut verstellt habt!“ Johann glaubte ihm.
Er wusste, dass Paul den siebten Sinn für solche Dinge hatte. Aber er wusste nicht, wie er weiter mit Jeanette umgehen sollte. Sollte er sie rausschmeißen? Das war doch zu hart und sie hatte im Grunde nichts Böses getan! Er würde ihr schon klar machen, dass sie so nicht mit Marie umgehen konnte!
„ Glaubst du, es wird schlimmer, wenn sie mitbekommt, d ass ich mit Marie zusammen bin?“ fragte Johann.
„ Oh ja! Du wirst sehen! An deiner Stelle würde ich es ein paar Wo chen oder Monate geheim halten!“ riet Paul.
„ Aber ich kann doch nicht ewig so tun, als ob nichts wäre und gerade an den Turnierwochenenden wäre ich gerne mit Marie zusammen - es soll keine Affäre sein. Ich liebe Marie und ich könnte mir vorstellen den Rest meines Lebens mit ihr zu verbringen! O.k., dass hört sich blöd an nach drei Tagen `Beziehung´, aber ich kenne sie lange genug. Ich habe meine Gefühle zu ihr ein Jahr geprüft und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mein Leben für sie ändern will! Da kann ich nicht auf eine eifersüchtige Mitarbeiterin Rücksicht nehmen, verstehst du?“
„Tjaaa….“ machte Paul nachdenklich. „ Tut mir Leid, dass ich dir das sagen muss, aber da musst du zu allererst deine Frau los werden, wenn du dein Leben ändern willst. Und dann kannst du dir Sorgen um das Problem mit Jeanette machen. Im Moment würde ich die beiden während der Arbeit so behandeln, wie die ganze Zeit, bev or du mit Marie zusammen warst!“
„ Das wird verdammt hart! Vor allem für Marie! Ich weiß nicht, wi e lange ich ihr das antun kann!“
„ Fahr‘ über das Wochenende nach Aachen! Da hast du ein bisschen Abstand von hier und kanns t über alles besser nachdenken!“ Johann wusste, dass Paul Recht hatte. Aber sein Kumpel Erik aus Aachen hatte sich wegen der Karten nicht gemeldet. Normalerweise hatte er jedes Jahr VIP-Karten von Freitag bis Sonntag für ihn. Also warum sollte dieses Jahr etwas schief gehen?
Beim Abendes sen teilte er seiner Frau mit: „ Ich bin mor gen Mittag zum Essen nicht da!“ Michelle zuckte daraufhin gleichgültig mit den Schultern.
„Ach ja? Und warum nicht?“ fragte sie eher gelangweilt als aus Interesse.
„ Ich muss zwe i Pferde zum Flughafen bringen!“
„ Zum Flughafen? “ nun war sie hellhörig geworden.
„Ja, zum Flughafen!“ wiederholte Johann stolz.
„Wieso das denn?“
„ Ich habe zw ei Pferde verkauft! Nach Dubai!“ berichtete er.
„ Dubai? Wieso kommen die ausgerechnet zu dir Pferde kaufen?“ Michelles Ton wurde spöttisch.
Das machte Johann wütend . „ Tja, meine Liebe, wenn du dich in den zwanzig Jahren unserer Ehe einmal für unser Geschäft statt für das Tennisspielen interessiert h ättest, dann wüsstest du warum!“ Er schmiss seine Serviette auf den Tisch und wollte das Esszimmer verlassen.
„ Ach, g ehst du wieder zu deinen Küken?“ Michelle hatte imm er abwertende Ausdrücke für Johanns Mitarbeiter und sie wusste, dass sie ihn auf diese Weise beleidigen konnte.
Doch heute wurde er sauer. „ Nein, ich gehe nicht zu meinen Mitarbeitern nach draußen! Ich gehe zu Bett!“ sagte er wütend.
„ Ooh, gibt es keine S iegesfeier im stinkenden Stall?“ Jetzt war das Maß voll!
Johann wurde zum ersten M al in zwanzig Jahren Ehe laut: „ Ach ja, stinkender Stall? Meine liebe Michelle! Mit diesem Stall verdienen wir unser Geld! Das Geld, das du jedes Wochenende mit beiden Händen zum Fenster hinaus wirfst!“
„Ich?“ rief sie empört. „ Was machst du jedes Wochenende? Ich will nicht wissen, wie viel Geld du jedes Wochenende auf den Turnieren verplemperst!“
„ Auf die Turniere muss ich fahren, um mehr Geld zu verdienen, während du dich mit deinem Tennislehrer in einem Wellnesshotel vergnügst!“ Es war das erste Mal, dass er vor ihr zur Sprache brachte, dass sie ihn betrog.
„ Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen, Johann Buchenland?“ schrie sie ihn an.
„ Wieso? Es ist doch die Wahrheit , oder
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