Hindernisse zum Glück (German Edition)
willst du es abstreiten?“
„ Und du und diese Jeanette? Die ist blutjung! Sie könnte deine Tochter sein!“
„ Ich habe nichts mit Jeanette! Ich weiß, dass es diese Gerüchte gibt, aber da ist nichts dran!“
Er holte tief Luft, drehte sich von ihr weg und verließ diesmal den Raum.
Am liebsten hätte er mit Marie, Kalli oder Paul über diesen Krach gesprochen. Doch zu Marie konnte er nicht gehen. Es würde sie zu sehr verletzen würde, dass er Michelle nicht vor die Tür gesetzt hat, obwohl das jetzt gerade die beste Gelegenheit gewesen war. Zu Kalli und Paul konnte er mit dieser Geschichte auch nicht kommen, da sie ihm die Leviten lesen würden!
A lso lag er die ganze Nacht wach. Er ärgerte sich über sich selbst, weil er den Krach nicht genutzt hatte, um einen Schlussstrich unter diese Ehe zu setzen, die keine mehr war.
Als er am nächsten Morgen aufstand, erschrak er von seinem Spiegelbild. Die Augen waren eingefallen, seine Haut wirkte grau und die Haare erst recht! Er trank schnell seinen Kaffee und machte seinen Rundgang. Auf das Frühstück verzichtete er ganz. Jeanette, Marie und Paul ging er aus dem Weg.
Um halb elf kamen Herr Lehmann und Herr Karst auf den Hof. Sie unterschrieben die Verkaufsverträge und Johann erhielt einen Scheck.
„ Normalerweise bezahlen die Scheiche alles in bar, aber unser Finanzberater musste früher nach Hause und hat uns einen Schec k da gelassen, der ist gedeckt!“ erklärte Herr Lehmann.
Nachdem die Pferde verladen waren, fuhr Johann hinter den beiden Trainern zum Flughafen.
Sie brachten die Tiere zu einer Frachtabteilung. Dort wurden sie von zahlreichen Pflegern in Empfang genommen. Johann verabschiedete sich von den Pferden und ging mit Herrn Lehmann und Herrn Karst essen.
Sie verbrachten einen geselligen Nachmittag am Bonner Flughafen und tauschten fröhlich Geschichten aus ihrem Reiterleben aus. Beim Abschied gegen vier Uhr betonte Herr Karst, dass e r sich freuen würde Johann mit `seiner Frau´ in Dubai begrüßen zu dürfen.
Zwischenzeitlich war ein Gewitter aufgezogen und es regnete in Strömen. Johann freute sich, denn es war in den letzten Wochen viel zu trocken gewesen. Man hatte das Gefühl gehabt, in der schwülen Hitze zu verglühen. Durch den starken Regen war auf der Bonner Autobahn ein Stau entstanden und er brauchte über eine Stunde für den Heimweg.
Zu Hause zog er sich Stallkleidung an und ging draußen nach dem Rechten sehen. Seine drei Mitarbeiter verräumten gerade Sättel und Zaumzeuge und machten sich ans Füttern. Er hatte ein schlechtes Gewissen, dass er heute nicht im Stall gewesen war und trainiert hatte, aber auf der anderen Seite hatte er einen schönen und erholsamen Nachmittag verbracht und dabei eine Menge Geld verdient. Außerdem war am nächsten Wochenende kein Turnier und die Pferde konnten bei einem leichten Training diese Woche pausieren.
„ `Maxi´ und `Moritz´ haben heute versucht das Koppeltor zu öffnen, ich habe es noch rechtzeitig bemerkt und wied er Strom auf die Zäune gesetzt!“ berichtete Jeanette. Johann schüttelte lachend den Kopf. `Maxi´ und `Moritz´, die `Queen´ und `Abadan´ hießen, waren vor zwei Jahren, unabhängig voneinander, zu Johann zum Verkaufen in den Stall gekommen. Beide waren super Springpferde mit Potenzial für die schwere Klasse gewesen. Sie hatten nebeneinander in ihren Pferdeboxen gestanden und sich dabei offensichtlich ineinander verliebt. Anders konnte man das nicht ausdrücken, denn sie waren unzertrennlich. Auf einem Turnier, als `Queen´ hätte verkauft werden sollen, verweigerte `Abadan´ das Springen. Die Stute hatte es ihm gleich getan. Johann war stinksauer gewesen, da der Verkauf geplatzt war! Von da an heckten beide Pferde immer wieder gemeinsam neue Streiche aus. Als Johann erkannte, dass diese Zwei nur im Doppelpack an Liebhaber zu verkaufen waren, beschloss er sie selbst zu behalten. In der Zwischenzeit hatte er sie lieb gewonnen! Aufgrund ihrer Streich hatten sie die Spitznamen `Maxi´ und `Moritz´ erhalten und gehörten mit `Topi´ zu Johanns festem Pferdestamm, die er nie verkaufen würde. Sie standen hauptsächlich auf der Koppel und wurden, wenn Zeit war, Dressur oder ins Gelände geritten. An turnierfreien Wochenenden bauten Paul und Johann oft zu Hause einen kleinen Parcours auf, um mit ihnen zu springen. Das ging nur, wenn die Pferde zusammen waren!
Johann half beim Füttern, damit seine Leute früher Feierabend
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